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RI IV Lothar III. und ältere Staufer (1125-1197) - RI IV,2,1

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(Herzog Heinrich der Löwe ) berichtet (Kaiser Friedrich), daß er über die Vergehen Widekinds von Schwalenberg (Sudlenberch) auf Rat und Bitten Bischof (Bernhards) von Paderborn, Widekinds Bruder Folkwin und anderer Freunde des Missetäters auf einem an den Bittagen (Mai 6-8) gehaltenen Gerichtstag in Corvey folgendermaßen geurteilt habe : Widekind muß Abt (Wibald) von Corvey und der Witwe und der Waisen des von ihm getöteten Grafen Dietrich (von Höxter) Schadenersatz leisten, verliert seine ihm von Heinrich dem Löwen verliehenen Lehen, darunter die Burg Desenberg, nach Lehnsrecht (castrum meum Dasenberch remota omni conditione vel verbo gratię recepi, sicque is, qui prius beneficia sua beneficiali iure a me perdidit, hoc quoque dimisit) und muß versprechen, das diesrheinische Gebiet (omnem Teutonicam terram, quam nobis Renus dividit) bis zum Fest des hl. Jakob (Juli 25) zu verlassen und nur mit Erlaubnis Heinrichs zurückzukehren.

Empfänger:
Heinrich Löwe

Überlieferung/Literatur

Jaffé, Mon. Corb. 595 no 462; Jordan, Urk. Heinrichs des Löwen no 35.

Kommentar

Die Datierung ergibt sich daraus, daß das Schreiben wohl nicht lange nach dem Gerichtstag an den Kaiser abgesandt wurde, vgl. Jordan a. a. O. Vorbemerkung. - Das Urteil war die Antwort auf die Klage Wibalds an den Kaiser am Ende des Vorjahres über die Gewalttaten des Schwalenbergers (Reg. 428); seine Vollstreckung verlief jedenfalls nicht reibungslos, da wir aus einem späteren Schreiben Heinrichs an Wibald (Jordan, Urk. Heinrichs des Löwen no 36) erfahren, daß Widekind die versprochene Entschädigung noch nicht geleistet hatte und der Herzog ihn nach seiner Rückkehr vom (Polen)feldzug dazu zwingen wollte. Vgl. Simonsfeld, Jahrbücher 528 f. und Güterbock, Gelnhäuser Urkunde (Qu. u. Darst. zur Gesch. Ndsachs. 32, 1920) 130 f.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI IV,2,1 n. 455, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1157-05-00_1_0_4_2_1_457_455
(Abgerufen am 29.03.2024).