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RI IV Lothar III. und ältere Staufer (1125-1197) - RI IV,1,2

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Konrad erläßt dem Kloster Corvey und dessen Abt Wibald auf dessen Bitten hin und aus Dank für deren treue Dienste die ihm geschuldete Summe von 300 Mark und sagt zu, das Kloster Corvey bei der Beseitigung von Schwierigkeiten zu unterstützen.

Überlieferung/Literatur

Brief Wibalds von Stablo an den Corveyer Konvent, Epp. Wibaldi Nr. 222 = MGH Extrav. Nr. 24 (Significamus universitati vestre, quod domnus rex in nostra peticione clementer nos exaudivit, et trecentas marcas, quas debebamus ei, nobis cum benignitate remisit et, ut verbis ipsius utamur, cum ex iure hanc pecuniam posset a nobis extorquere, tamen propter sedulitatem servicii nostri circa eum nobis et Corbeiensi ecclesiae eam remisit; et in his laboribus, quos incaute introivimus, nos clementer adiuvare intendit); Brief Wibalds an Arnold von Wied, Epp. Wibaldi Nr. 282 = MGH Nr. 255 (Set dicitur, quod trecentas marcas, quas ei debebamus, nobis remiserit).

Kommentar

Wibalds Brief an den Konvent ist in einem Codex im Staatsarchiv Münster überliefert, nicht aber in sein Briefbuch eingetragen, vgl. Jakobi, Wibald von Stablo 140 Anm. 680. – Die Zahlung der von Corvey als Preis für die Überlassung von Kemnade und Fischbeck an Konrad zu zahlenden 300 Mark (siehe Reg. 429), die in der Übertragungsurkunde DKo.III. 182 (Reg. 453) allerdings verschwiegen werden, bereitete dem Kloster wegen des Scheiterns der Übernahme von Fischbeck und den von der abgesetzten Äbtissin Judith, Bischof Heinrich von Minden und dem Untervogt Dietrich von Ricklingen verursachten Schwierigkeiten in Kemnade (siehe Regg. 612, 614) große Probleme. Der nach dem Kreuzzug vermutlich sich selbst in finanziellen Engpässen befindende Konrad bestand zunächst aber – unter Zusicherung der Durchsetzung der Corveyer Rechte – auf der Auszahlung des Betrags (siehe Reg. 604) und hielt an dieser Meinung offenbar fest, wie Wibalds Brief an den Notar Heinrich von November 1149, Epp. Wibaldi Nr. 206 = MGH Nr. 188, zeigt, der Wibald geraten hatte, gegen Rückerstattung des bereits erlegten Geldes auf beide Klöster zu verzichten (Epp. Wibaldi Nr. 202 = MGH Nr. 185). Während seines Aufenthaltes am Hof ab Weihnachten 1149 muß es Wibald aber im persönlichen Gespräch gelungen sein, Konrad zum Verzicht auf die Summe zu bewegen. In einem Brief an Arnold von Wied (Epp. Wibaldi Nr. 282 = MGH Nr. 255 von September 1150) bestritt Wibald später die Berechtigung von Konrads Forderung und behauptete, 200 Mark erlegt zu haben. Stephan-Kühn, Wibald 107 und 127, vertritt die Ansicht, daß Corvey sich zur Zahlung von insgesamt 500 Mark verpflichtet habe und dafür nach dem Erlaß der noch offenen 300 Mark auf Fischbeck verzichtete. Anders dagegen Jakobi, Wibald von Stablo 88f. mit Anm. 407 und 141, für den die tatsächlichen Leistungen Wibalds und deren Natur sich nicht eindeutig feststellen lassen und der wie Rabe, Fischbeck und Kemnade 239, auf die Möglichkeit hinweist, daß Konrads Ansprüche teilweise durch höhere Servitialleistungen abgegolten wurden.

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Empfohlene Zitierweise

RI IV,1,2 n. 634, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1149-00-00_3_0_4_1_2_636_634
(Abgerufen am 17.04.2024).