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RI IV Lothar III. und ältere Staufer (1125-1197) - RI IV,1,2

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Konrad setzt dem Kloster Lorch (coenobii Lorche in honore sanctissime dei genetricis constituti) auf Bitten Abt Krafts und der Mönche seinen Bruder Herzog Friedrich (II. von Schwaben) (Fridericum ducem cognatum nostrum utpote virum potentem), den sie sich gemäß einem vorgelegten Privileg Papst Innocenz´ (II.) erwählt haben, als Vogt vor. Des weiteren bestimmt er, daß dieser keinen Untervogt bestellen darf und daß unter Anerkennung der freien Wahl und Absetzbarkeit des Vogtes bei Amtsmißbrauch der Älteste des (staufischen) Geschlechts zum neuen Vogt gewählt werden soll (ut eam advocatiam nulli penitus persone secundarie ipse nec aliquis successorum suorum regendam vel tuendam concedat vel commendet, sed manu propria teneat et eo defuncto, qui maior natu ex eadem parentela abbatis fratrumque electione fuerit, advocatiam obtineat. Si vero non patronus sed predo extiterit, in arbitrio abbatis et libertate fratrum sit, quicunque sibi idoneus magis et utilis visus fuerit, ab eis liberaliter eligatur). Außerdem stimmt er vorbehaltlich des königlichen Schutzes in weltlichen Angelegenheiten der Unterstellung Lorchs in geistlichen Angelegenheiten unter den päpstlichen Stuhl zu. – Rekognition fehlt; vielleicht von der Kanzlei beeinflußte Empfängerausfertigung. Scimus et fideliter.

Überlieferung/Literatur

Drucke: Crusius, Annales Suevici 2 380; MGH DKo.III. 38. Übersetzung: Maurer, Zu den Anfängen 26f. Regg.: Deutsche Königspfalzen 3/4 379 (dort vor das DKo.III. 35 = Reg. 157 vom 14. Oktober eingereiht); Stumpf 3401.

Kommentar

Herzog Friedrich hatte vermutlich 1135 die Vogtei zurückgelegt, was vielleicht eine der Friedensbedingungen Lothars III. darstellte, vgl. Engels, Kaiserliche Grablege 234. Auf Bitten von Abt und Konvent wurde sie von seinem Schwager Hermann von Stahleck übernommen, der in einer Urkunde von 1136 (Wirtembergisches UB 3 Nr. 466f. Nachtrag Nr. 6) freie Abt- und Vogtwahl zusicherte, was Konrad nun wieder einschränkte. Vgl. auch Graf, Lorch 39–95; Maurer, Zu den Anfängen 8ff., und Clauss, Untervogtei 272–274. – Siehe auch den Kommentar zu Reg. 2. – Zur chronologischen Einreihung siehe die Vorbemerkung Hausmanns.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI IV,1,2 n. 162, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1139-12-00_1_0_4_1_2_163_162
(Abgerufen am 25.04.2024).