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RI IV Lothar III. und ältere Staufer (1125-1197) - RI IV,1,2

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Konrad entsendet seinen Notar Albert zum byzantinischen Kaiser Johannes (II.) nach Konstantinopel.

Überlieferung/Literatur

Brief Konrads an Kaiser Johannes II. Komnenos von 1142 Februar 12, DKo.III. 69 (Reg. 228).

Kommentar

Der zeitliche Rahmen für Alberts Mission ergibt sich daraus, daß er in DDKo.III. 36 und 37 (Reg. 158 und 159) vom Oktober 1139 als Zeuge genannt ist und dann erst wieder im DKo.III. 56 (Reg. 203) von April 1141 erscheint. – Als Auftrag an Albert ist einzig die Überbringung eines Briefes (siehe Reg. 167) überliefert. Man wird aber annehmen dürfen, daß er auch andere Angelegenheiten zu erörtern hatte. Zu diesen kann allerdings nicht die bei DKo.III. *39 angeführte Frage des Vorgehens gegenüber Ruthenen, die sich Übergriffe an Deutschen hatten zuschulde kommen lassen, gehört haben. In Konrads Schreiben an Johannes II. vom 12. Februar 1142 (Reg. 228) wird nämlich keineswegs, wie es hinsichtlich der Kirche für die Deutschen in Konstantinopel der Fall ist, an ein früher in dieser Angelegenheit ergangenes Schreiben Konrads erinnert, sondern diese wird darin erstmals in einem solchen angeschnitten. Daher ist auch die Annahme unbegründet, daß Alexander von Gravina, der in Konrads Schreiben an Manuel I. von 1145 ebenfalls als Überbringer von Briefen in dieser Materie genannt wird, Alberts Begleiter war, vgl. Niederkorn, Bündnisverhandlungen 193f. [1. Zitat] und Reg. 206. – Keineswegs zwingend ist auch die von Bernhardi, Konrad III. 267 mit Anm. 14 vertretene und von der Forschung generell übernommene (u.a. Chalandon, Les Comnène 2 169ff; Lilie, Byzanz 125; Ohnsorge, Kaiser Konrad III. 379 Anm. 50; Dölger – Wirth Nr. 1320a; Kahl, Krönungspläne 279; Vollrath, Konrad III. 337) Auffassung, daß mit der Mission Alberts das Ehe- und Bündnisangebot Johannes´ II. an Konrad beantwortet wurde und er über diese weitere Verhandlungen führte. Zwar dürfte die Initiative zu den Bündnisverhandlungen von Byzanz ausgegangen sein, die von Otto von Freising erwähnte Gesandtschaft Johannes´ II. muß aber keineswegs vor Alberts Mission im Reich erschienen sein, vgl. dazu den Kommentar zu Reg. 206 sowie Niederkorn, Bündnisverhandlungen 194 [2. Zitat].

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI IV,1,2 n. 168, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1139-10-00_3_0_4_1_2_169_168
(Abgerufen am 29.03.2024).