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RI IV Lothar III. und ältere Staufer (1125-1197) - RI IV,1,2

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Konrad zieht über den Septimerpaß nach Italien und wird in Mailand von Klerus und Volk mit der einem angestammten König (regi naturali) gebührenden Ehrerbietung empfangen.

Überlieferung/Literatur

Otto von Freising, Chronik VII 17, MGH SSrerGerm 45 334 (Porro Conradus a fratre ac quibusdam aliis rex creatus Pyreneum per iugum Septimi montis, qua Rhenus et Enus fluvii oriuntur, transcendit. Ubi a Mediolanensibus … honorifice suscipitur …); Landulf von S. Paolo, Hist. Mediolanensis 33; Annalista Saxo, MGH SS 37 589f.; Ann. Admuntenses, MGH SS 9 578; Ann. Augustani minores, MGH SS 10 8 (zu 1137); Ann. Zwifaltenses, MGH SS 10 55; Gottfried von Viterbo, Pantheon part. 23 c. 46, MGH SS 22 259; Berthold von Zwiefalten, Chronik 217; Burchard von Ursberg, Chronik, MGH SSrerGerm 16 14 und 16; Kaiserchronik v. 17053f., MGH Dt. Chron. 1 389. – Reg.: B-Petke 164.

Kommentar

Daß Konrad über den Septimer nach Süden zog, erwähnt nur Otto von Freising. Der Konrads Eindringen in Italien gleichfalls erwähnende Brief der römischen Konsuln an König Lothar III. von 1128, Codex Udalrici 415 Nr. 237, galt als Fiktion, vgl. schon Berhardi, Lothar 322, wird aber bei B-Petke 168 als authentisch angesehen. Die Kaiserchronik, die Zwiefaltener Quellen, Burchard von Ursberg und die Ann. Augustani minores (diese fälschlich zu 1137) interpretieren Konrads Zug nach Italien als Flucht. – Konrads wahres Ziel wird von den meisten Forschern in der Erweiterung seiner für ein Gegenkönigtum doch zu schmalen Machtbasis durch Inbesitznahme der Mathildischen Güter und Erschließung der finanziellen Mittel Italiens erblickt, vgl. Bernhardi, Lothar 197ff.; Engels, Staufer 28; Opll, Stadt und Reich 320; Geldner, Kaiserin Mathilde 17, und Giese, Gegenkönigtum 203f. Zur Interpretation von Landulfs Benennung Konrads als rex naturalis siehe Giese, Gegenkönigtum 214, und die von Schmidt, Königswahl 65ff., gegen ihn vorgebrachten Einwände. Nach Niederkorn, Gegenkönig 598, waren Ende 1127 für die Staufer in ihrem Konflikt mit Lothar III. nur mehr in Italien potentielle Verbündete in größerer Zahl vorhanden, die Konrad durch seine persönliche Anwesenheit gegen Lothar zu mobilisieren trachtete, wobei seine Wahl zum Gegenkönig in erster Linie zum Ziel hatte, ihm in Italien den Rang zu sichern, der für die Führungsrolle bei den gegen Lothar opponierenden Kräften nötig war (siehe auch den Kommentar zu Reg. 26).

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI IV,1,2 n. 32, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1128-06-00_1_0_4_1_2_32_32
(Abgerufen am 29.03.2024).