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RI IV Lothar III. und ältere Staufer (1125-1197) - RI IV,1,1

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Lothar bestätigt der Kathedralkirche S. Vincenzo in Bergamo (matrici ęcclesię sancti Uincentii in Pergamensi civitate) auf Bitten der Kanoniker Gerhard und Otto die Verleihungen seiner Vorgänger und der Bischöfe Adelbert, Azo, Ambrosius und Reginfrid, und zwar den Zoll - volkssprachlich currita genannt - sowohl vom Markt innerhalb der Stadt als auch von der jährlichen Alexandermesse vor der Stadt, die Marktbuden (stationes) und den Ort Calcinate mit seinen Arimannen. - Ego Eggehardus vice Brunonis archicancellarii et Coloniensis archiepiscopi recognovi; unter Benutzung der DDH.II. 223 (VU. I) und 254 (VU. II) verfaßt und geschrieben von Ekkehard A = Bertolf. SI. 2. Divinę bonitatis clementia.

Originaldatierung:
(IIIIto kal. octob., in Gardisana)

Überlieferung/Literatur

Or.: Bergamo, Biblioteca Civica Angelo Mai, Collezione di Pergamene (A). Abb.: Koch, Schrift der Reichskanzlei Abb. 7 (Teilabb.). Drucke: C. Colleoni, Historia quadripartita di Bergomo, Parte II Vol. II, Brescia 1618 S. 437. M. Lupo/J. Ronchetti, Codex diplomaticus civitatis et ecclesiae Bergomatis 2, Bergomi 1799 S. 969. DLo.III. 43 a. Reg.: Stumpf 3269.

Kommentar

Das Diplom ist der erste Beleg für die Leitung der Kanzlei durch Propst Ekkehard von Einbeck, s. PETKE, Lothar S. 57f. Die Arenga ist nahezu gleichlautend mit derjenigen des DH.II. 223 für das Bistum Brandenburg. Der Wortlaut dieses Diploms hat dem Notar Bertolf offensichtlich zur Verfügung gestanden. - Die Einkünfte aus der Alexandermesse vor der Stadt Bergamo waren 911 und jene aus dem Markt in der Stadt 928 von Bischof Adelbert von Bergamo dem Stift S. Vincenzo geschenkt worden, s. J. JARNUT, Bergamo 568-1098 (VSWG Beiheft 67) 1979 S. 225. Zur Alexandermesse s. auch E. FORNONI, La fiera di Bergamo, Bergamo 1903 S. 11f. - Zu der um 995 von Bischof Azzo den Kanonikern von S. Vincenzo geschenkten Burg Calcinate (südöstl. Bergamo) mit der Gerichtsherrschaft über die Arimannen s. JARNUT, a.a.O. S. 38, 94f., 100. - Gardisana war die geographische Bezeichnung für das Gebiet am Ostufer des Gardasees von Peschiera im Süden bis wahrscheinlich Torbole und Riva im Norden; in der Gardisana lag der comitatus Gardae von Lazise im Süden bis Torri del Benaco im Norden, vgl. P. SCHEFFER-BOICHORST, Zur Geschichte der Reichsburg Garda, in: P. SCHEFFER-BOICHORST, Zur Geschichte des XII. und XIII. Jahrhunderts. Diplomatische Forschungen, 1897 S. 34 Anm. 3, S. 43, HANS BAUR, Das Reichsgut in Venetien. Diss. phil. Frankfurt a.M. 1922 (Masch.) S. 19-24, C.G. MOR, in: Verona e il suo territorio vol. 2, (Verona) 1964 S. 209. Vgl. BÖHMER/ BAAKEN Nr. 313; BÖHMER, Acta imperii selecta S. 171f. Nr. 184 und Reg. 506. - Vgl. auch W. STÖRMER, Zur strategischen Bedeutung der Veroneser Klause und des Gardasees für die Italienzüge deutscher Könige im Hochmittelalter, in: Geschichte und ihre Quellen. Festschr. FRIEDRICH HAUSMANN zum 70. Geburtstag. Hg. v. R. HÄRTEL, Graz 1987 S. 125. - NU.: Reg. 511.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI IV,1,1 n. 313, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1132-09-28_1_0_4_1_1_313_313
(Abgerufen am 29.03.2024).