RI IV Lothar III. und ältere Staufer (1125-1197) - RI IV,1,1

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Lothar setzt Graf Udo von Freckleben, den Sohn Markgraf Rudolfs von Stade, in der sächsischen Nordmark ein.

Überlieferung/Literatur

Ann. S. Disib. zu 1128, MGH SS 17 S. 24: Obiit Henricus marchio de Staden, cuius marchiae Udo de Franchenlauf praeficitur. Reg.: Krabbo, Regesten Brandenburg Nr. 13 a.

Kommentar

Markgraf Heinrich war am 4. Dezember 1128 gestorben, s. Reg. 173. Am 13. Juni 1129 (Reg. 194) wird dessen Vetter Udo IV. von Stade-Freckleben ohne Markgrafentitel genannt; dessen Einsetzung müßte also später erfolgt sein. BERNHARDI, Lothar S. 220, und KAHL, Slawen und Deutsche 1 S. 68, lassen dagegen seine Belehnung, von der allerdings nirgends eigens die Rede ist, während Lothars Goslarer Aufenthalt vonstatten gehen. Über Udo vgl. HUCKE, Stade S. 44ff., der eine Übertragung der Nordmark an Udo bestreitet und der S. 106f. mit Anm. 745, Albrecht den Bären von 1128 bis 1131 verfehlt für den Inhaber der sächsischen Nordmark hält. Vielmehr eröffnete Albrecht im Jahre 1129 mit seiner Eroberung der wahrscheinlich zum Amtsgut eines Markgrafen der Nordmark gehörenden Hildagsburg (KRABBO, Regesten Brandenburg Nr. 16, zur Burg vgl. HANS K. SCHULZE, Adelsherrschaft und Landesherrschaft, 1963 S. 191f.) den Kampf um die Mark, vgl. PETKE, Lothar S. 151 Anm. 200. Möglicherweise machte er als Bruder von Markgraf Heinrichs Witwe Adelheid - vgl. Ann. Saxo zu 1124, MGH SS 6 S. 761 - sogar Erbansprüche auf die Mark geltend. Im Verlaufe dieser Auseinandersetzungen wurde Udo am 15. März 1130 von Leuten Albrechts des Bären in Aschersleben erschlagen (KRABBO, Regesten Brandenburg Nr. 17 a, vgl. auch Reg. 236). - Da die Burg Freckleben (südöstl. von Aschersleben) an Friedrich Barbarossa fiel und von diesem 1166 an das Erzstift Magdeburg vertauscht wurde (DF.I. 506: dedimus castrum Vrackenleveh cum liberis et ministerialibus ... in eadem iusticia et honore et utilitate, sicut ad nos devenerat, vgl. HUCKE, S. 188, D. CLAUDE, Geschichte des Erzbistums Magdeburg 2, 1975 S. 280), war sie vielleicht auch schon zu udonischer Zeit ein Reichslehen. Zur Burganlage Freckleben vgl. K.-H. KUKLA, Die Burg Freckleben und ihre Baugeschichte, in: WissZUnivHalle-Wittenberg. Gesellschafts- und sprachwiss. Reihe VIII, 3 (1959) S. 461-477.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI IV,1,1 n. 195, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1129-00-00_1_0_4_1_1_195_195
(Abgerufen am 16.04.2024).