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RI IV Lothar III. und ältere Staufer (1125-1197) - RI IV,1,1

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Lothar bestätigt auf Intervention Richenzas und auf Bitte Erzbischof (Adalberts) von Mainz und der übrigen Fürsten dem in Straßburg erschienenen Abt Berthold von Sankt Blasien, dessen Streit mit Basel schon von Heinrich V. vor den Fürsten gerichtlich behandelt worden war (iudiciali ordine discussam), die Freiheit vom Eigenkirchenrecht des Bistums Basel (libertatem ... omnibus modis à iure Basiliensis ecclesie) und das Recht der freien Vogtwahl. Z.: Erzbischof Adalbert von Mainz, die Bischöfe Arnold von Speyer, Ulrich von Konstanz, Stephan von Metz, die Äbte Rudolf von Reichenau, Manegold von Sankt Gallen, Udalrich von Fulda, Berthold von Murbach, Herzog Simon (von Oberlothringen), Pfalzgraf Gottfried (von Calw), Konrad, der Sohn Herzog Bertholds (von Zähringen), Markgraf Hermann (von Baden), Reginoldus comes (von Bar-Mousson), Petrus comes (von Lützelburg), Gerloch comes (von Veldenz), Sigebertus comes et frater eius Fridericus comes (von Saarbrücken). - Ego Snelhardus notavi sub vice archicancellarii Adelberti archiepiscopi Mogontini; VUU.: DKdGr †224 (VU. I), DD Heinrich V. Stumpf 3185 und 3204 (VUU. III und II); verfaßt und teilweise nach dem Vorbild der DD Heinrich V. Stumpf 3204 und 3205 mundiert von einer in der Kanzlei sonst nicht nachgewiesenen Hand. SI. 1. Quoniam principem ac.

Originaldatierung:
(non. IIII. ian., Argentine)

Überlieferung/Literatur

Or.: Generallandesarchiv Karlsruhe, Selekt A Kaiser- und Königsurkunden 126 (A). Abb.: Kaiserurkunden in Abb. VI, 4 (= Nr. 102). Drucke: Trouillat, Monuments de Bâle 1 S. 249 Nr. 169. DLo.III. 6. Reg.: Hidber 1648. Böhmer-Will, Regesten Mainz 1 S. 282 Nr. 176. Ladewig/Müller, Regesten Konstanz 1 Nr. 742. R. Fester, Regesten der Markgrafen von Baden und Hachberg 1050-1515 Bd. 1, Innsbruck 1900 Nr. 51. Stumpf 3232.

Kommentar

Obwohl der Schreiber in Sankt Blasien verwahrte Vorlagen zum Muster nahm, gehörte er nicht notwendig dem Umkreis des Empfängers an; ob er allerdings mit dem nur hier in der Kanzlei bezeugten Snelhard (von Ölsburg) identisch ist, muß ebenfalls offen bleiben, vgl. HIRSCH/ OTTENTHAL, DLo.III. 6, Vorbemerkung, und PETKE, Lothar S. 26. Zur Verwendung des auf der Reichenau für das Straßburger Domstift gefälschten DKdGr †224 vgl. H. HIRSCH, Studien über die Privilegien süddeutscher Klöster, in: MIÖG Erg.-Bd. 7 (1907) S. 548-550, und DLo.III. 6, Vorbemerkung. - D Heinrich V. STUMPF 3204 (BRESSLAU, Diplomata centum S. 113 Nr. 76; VU. II) hatte am 8. Januar 1125 als Freiheit von Basel das Recht der freien Vogtwahl verliehen. Vogt war am selben Tage Konrad, der Sohn Herzog Bertholds von Zähringen, geworden, vgl. JAKOBS, St. Blasien S. 13-15. Das Lothar-Diplom bestätigt nicht nur dieses Privileg Heinrichs V., sondern verleiht mit der Lösung von Sankt Blasien aus dem Baseler Eigenkirchenrecht der Rechtsstellung der Abtei eine neue Grundlage. Dieser Entscheidung folgte auch Honorius II. (JL 7251; BRACKMANN, Germ. Pont. II, 1 S. 172 Nr. 9). Vgl. JAKOBS, St. Blasien S. 20f., 23f. Der Ausfertigung des Diploms ging ein am Hof gefälltes Urteil voraus, vgl. Reg. 113. Zu den gräflichen Zeugen vgl. PETKE, Lothar S. 121, 123f., 133f.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI IV,1,1 n. 111, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1126-01-02_1_0_4_1_1_111_111
(Abgerufen am 25.04.2024).