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RI IV Lothar III. und ältere Staufer (1125-1197) - RI IV,1,1

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Lothar bestätigt dem von Bischof Otto von Bamberg im Bistum Regensburg im Donaugau an der Donau gegründeten Georgskloster (= Prüfening) den Besitz der von Otto mit Geld erworbenen und dem Kloster übergebenen Zelle Asbach, verleiht die freie Abtswahl und untersagt die Entfremdung von Klostergütern auch durch die Bamberger Bischöfe als Eigenklosterherren. - Et ego Anno notarius vice archicancellarii et archiepiscopi Moguntini Adelberti recognovi; unter Verwendung von D Heinrich V. Stumpf 3026 (VU.) weitgehend von Empfängerseite verfaßt und geschrieben. M. in Gestalt einer Rota. SR. SI. 1. Si res ecclesiis.

Kommentar

Die Niederschrift erfolgte unter Einfluß Annos von Lüneburg, der eigenhändig das Chrismon zeichnete und in der Invokation eine Verbesserung vornahm, durch einen Empfängerschreiber, von dem auch die Vertragsurkunde der Bischöfe Otto von Bamberg und Kuno von Regensburg von 1129 bezüglich der Zehnten von Bamberger Gütern in der Diözese Regensburg stammt (RIED, Codex chronologico-diplomaticus episcopatus Ratisbonensis 1 S. 187 Nr. 198). Da Annos Tätigkeit 1125 endete, ist im Blick auf ihn und den Empfänger das Diplom auf den Regensburger Hoftag zu datieren, s. HIRSCH/ OTTENTHAL, DLo.III. 4, Vorbemerkung. - Zur Vermittlung der Kenntnis der für Sankt Georgen im Schwarzwald ausgefertigten VU. durch den Abbatiat Erbos von Prüfening - Erbo war vor seiner Erhebung zum Abt 1121 Prior in Sankt Georgen gewesen - s. J. SCHULTZE, Die Urkunden Lothars III. S. 113-116, DLo.III. 4, Vorbemerkung, vgl. JAKOBS, Hirsauer S. 54. - Über das vor 1125 von Otto von Bamberg erworbene Kloster Asbach (südl. Griesbach, Niederbayern), das entgegen den Angaben ber Otto-Viten nicht von diesem, sondern von Christina, der Witwe eines Grafen Gerold, gestiftet wurde und von um 1125 bis mindestens 1136 der Abtei Prüfening als Zelle unterstellt war, s. J. GEIER, Die Traditionen, Urkunden und Urbare des Klosters Asbach S.23*ff., 33*f. Zu Prüfenings Stellung als bischöflich-bambergischem Eigenkloster im ersten Drittel des 12. Jh. s. HANS-GEORG SCHMITZ, Kloster Prüfening im 12. Jahrhundert, 1975 S. 13f., 22f. Zur Berstätigung dieser Urkunde durch Innozenz II. 1136 s. JL 7792; BRACKMANN, Germ. Pont. I S. 297 Nr. 4. - NUU: Reg. 199, DKo.III. 61 und die von M. MANITIUS, Aus Dresdner Handschriften, in: NA 28 (1903) S. 235f., publizierte, fragmentarisch überlieferte Reinschrift einer unvollzogenen Königsurkunde für Kloster Michelsberg vor Bamberg, geschrieben von einer Hand, die weder mit derjenigen des Prüfeninger Diploms noch mit derjenigen von Lothars Notar Anno identisch ist (Sächsische Landesbibliothek Dresden, Codex Dresdensis Dc 182, ehedem vorderer Einbanddeckel). Die Michelsberger Urkunde, deren Fragment entgegen der Angabe von K. DENGLER-SCHREIBER, Scriptorium und Bibliothek des Klosters Michelsberg in Bamberg (Studien zur Bibliotheksgeschichte 2) Graz 1979 S. 22, noch heute erhalten ist, wurde nicht Heinrich V. - vermutungsweise im Jahre 1113 - vorgelegt, so zuletzt STÜLLEIN, Itinerar Heinrichs V. S. 60, sondern wegen ihrer Abhängigkeit von der Prüfeninger Urkunde vielleicht der Kanzlei Lothars, die es wegen der Bewilligung, daß Besitzer von Reichslehen diese dem Kloster frei zuwenden dürften, verworfen haben könnte; zu einem von der lotharischen Kanzlei nicht vollzogenen Empfängerentwurf aus Corvey s. Reg. 159. Vgl. künftig Matthias Thiel, dem der Hinweis auf das Michelsberger Stück verdankt wird.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI IV,1,1 n. 104, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1125-11-00_1_0_4_1_1_104_104
(Abgerufen am 24.04.2024).