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RI IV Lothar III. und ältere Staufer (1125-1197) - RI IV,1,1

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Die Fürsten kommen am St. Bartholomäustag (24. August) zur Königswahl zusammen. Namentlich genannte Teilnehmer der zahlreich besuchten Versammlung (curia) sind die päpstlichen Legaten Kardinalpriester Gerhard von S. Croce in Gerusalemme und Kardinaldiakon Romanus von S. Maria in Porticu, von den vierundzwanzig anwesenden Bischöfen (Narratio c. 7) die Erzbischöfe Adalbert von Mainz, wohl Friedrich von Köln, Konrad von Salzburg, die Bischöfe Stephan von Metz, Berthold von Basel, Hartwig von Regensburg und Reimbert von Brixen, der Abt Suger von Saint-Denis, der Sachsenherzog Lothar, der Schwabenherzog Friedrich, der Bayernherzog Heinrich, Markgraf Leopold von Österreich, Erzbischof Adalberts Kapellan, der Propst Heinrich (von Bingen), von Grafen Meinhard von Mörsburg (-Sponheim), Friedrich von Saarbrücken, Folmar (von Hüneburg), Sigbert (von Saarbrücken), Gottfried (von Blieskastel), Benzelin von Türkstein, Meinhards Gefolgsmann Meinhard sowie Gefolgsleute Abt Sugers. - Die sächsischen Fürsten lagern auf dem einen Rheinufer, oberhalb von ihnen Markgraf Leopold und der Bayernherzog. Auf dem anderen Ufer lagern Herzog Friedrich und die schwäbischen Fürsten, denen sich der Bischof von Basel angeschlossen hat. - Die Fürsten bestätigen als erstes die Erhebung des Elekten Reimbert von Brixen; dieser wird von den anwesenden Bischöfen und Erzbischof Konrad von Salzburg ordiniert. - Zur Wahlversammlung, die auf Geheiß eines der Kardinäle durch die Antiphon Veni sancte Spiritus eröffnet wird (Narratio c. 2), erscheinen Herzog Friedrich und die Seinen, angeblich aus Furcht vor den Mainzern, nicht. Wohl auf Vorschlag Erzbischof Adalberts von Mainz (vgl. Ordericus Vitalis) stellen die Versammelten je zehn Fürsten aus den Stammesgebieten Bayern, Schwaben, Franken und Sachsen als Wahlmänner auf (Narratio c. 2: decem ex singulis Bawariae, Sweviae, Franconiae, Saxoniae provinciis ... proposuerunt) und versprechen, der von diesen vollzogenen Wahl Folge zu leisten. Diese treten beiseite und benennen nach Rückkehr in die Versammlung Herzog Friedrich, Markgraf Leopold und Herzog Lothar. Während Herzog Friedrich abwesend ist, lehnen Leopold und Lothar kniefällig und unter Tränen die ihnen angetragene Würde demütig ab. Darauf begibt sich Herzog Friedrich ohne Geleit in die Stadt, die er zuvor mit Geleit nicht zu betreten gewagt hat, gesellt sich der Fürstenversammlung bei und steht bereit, sich zum König wählen zu lassen. Erzbischof Adalbert erhebt sich und fragt alle drei mit Bedacht, ob sie demjenigen von ihnen, den die Fürsten gemeinsam wählten, Folge leisten wollten (Narratio c. 3: Surgens vero Mogontinus archiepiscopus consultu requisivit a tribus prefatis principibus: utrum sine contradictione sive retractione et invidia singuli quique tercio communiter a principibus electo vellent obedire). Lothar bittet wie tags zuvor, nicht gewählt zu werden, und verspricht, jedem, der gewählt werde, als einem Herrn und römischen Kaiser gehorsam zu sein. Dasselbe bekennt Markgraf Leopold öffentlich und ist bereit, durch einen Eid jedem Streben nach der Königswürde zu entsagen. Herzog Friedrich aber, gefragt, ob er zur Ehre der Kirche und des Reiches und zur dauernden Befestigung der freien Wahl dasselbe wie die beiden vorigen tun wolle (Narratio c. 3: requisitus ergo dux Fridericus, utrum ipse quoque sicut et ceteri ad totius ęcclesiae regnique honorem et liberae electionis commendacionem perpetuam idem quod ceteri fecerant facere vellet), erklärt, ohne Beratung mit seinen im Lager zurückgelassenen Großen nicht antworten zu wollen und zu können, und verläßt die Versammlung, worauf sich die Stimmung der Fürsten gegen ihn wendet. - Am folgenden Tag fragt Erzbischof Adalbert, während Herzog Friedrich und mit ihm Herzog Heinrich fehlen, Lothar und Leopold, ob sie auf ihre erfolgte Nominierung verzichten und der Wahl jedweder Person durch die anwesenden Fürsten zustimmen würden. Beide bejahen das demütig, befassen sich wie nicht mehr Betroffene mit der Wahl eines anderen und nehmen gleichzeitig auf einer Bank Platz. Als man sie sich aus dem Sinn geschlagen hat und die Fürsten aufgefordert sind, in gemeinsamem Rat nach einer Person zu forschen, die an die Spitze des Reichs zu stellen sei, erschallt plötzlich von vielen Laien der Ruf, daß Lothar König sein solle (Narratio c. 4: subito a laicis quam pluribus: ,Lotharius rex sit!' clamor exoritur). Lothar wird ergriffen, auf die Schultern gehoben und unter seinem Sträuben mit königlichen Laudes gepriesen. Zahlreiche Fürsten, insbesondere die bayerischen Bischöfe, aufgestört von ihren Sitzen, protestieren gegen diesen unbedachten Vorgang und drohen, die Versammlung zu verlassen. Erzbischof Adalbert und einige Fürsten befehlen, die Tür zu sperren. Drinnen und draußen schwillt der Tumult an. Zornig verlangt Lothar für seine Ergreifung Genugtuung. Die Bischöfe suchen nach draußen zu drängen, bis einer der Kardinäle und einige einsichtigere Fürsten mit Worten und Gesten gerade noch für Ruhe sorgen und alle wieder ihre Plätze einnehmen. Der Kardinal, der mit den Bischöfen beiseite tritt, stellt diesen ihre Verantwortung für die Folgen vor Augen, falls sie die Wahlversammlung verlassen und nicht zu Frieden und Eintracht zurückkehren (Narratio c. 5: discessionis culpam in ipsos graviter intorsit et nisi ad pacem et concordiam et ipsi redirent). Der Erzbischof von Salzburg und der Bischof von Regensburg bemühen sich um Eintracht (concordia), erklären aber, daß sie ohne den abwesenden bayerischen Herzog nichts über einen König beschließen würden. Außerdem verlangen sie für sich und Lothar für das gewaltsame Vorgehen derjenigen, welche diesen ergriffen und durch ihre Voreiligkeit Zwietracht gesät haben, Genugtuung, die auch geleistet wird. - Der bayerische Herzog wird herbeigerufen, und auf einhelligen Rat und auf einmütige Bitte der Fürsten wird allererst nun (Sonntag, den 30. August) Lothar als Gott gefälliger König zur Königswürde erhoben (Narratio c. 6: ... unanimi consensu ac peticione principum iam primum Lotharius rex Deo placitus sublimatur in regnum). - Dabei kommen die Fürsten hinsichtlich der Bischofswahlen angeblich überein (Narratio c. 6: Concordantibus itaque in...): 1. Die Kirche soll sich in den Spiritualien der freien Wahl erfreuen, die nicht erzwungen ist durch die Furcht vor dem König, nicht bedrängt durch dessen Anwesenheit und nicht beschränkt durch irgendwelche Bitten. 2. Die kaiserliche Gewalt soll den frei Gewählten und kanonisch Geweihten feierlich, ohne Kosten, mit den Regalien mittels des Szepters investieren und ihn sich zu treuem Gehorsam durch Treueide verpflichten, vorbehaltlich der Rechte, die sich aus dessen geistlichem Stand ergeben. - Am folgenden Tag empfängt Lothar von den vierundzwanzig anwesenden Bischöfen und von den Äbten den üblichen Treueid, empfängt oder fordert jedoch von keinem der Geistlichen den üblichen Handgang (Narratio c. 7: a nullo tamen spiritalium, ut moris erat, hominium vel accepit vel coegit). Die Fürsten des Reiches leisten den Treueid und den Handgang und empfangen ihre Lehen (Narratio c. 7: fidelitatem suam tam in hominio quam sacramento regi domino firmaverunt, et debitum regi honorem deferentes, quae regni fuerunt, a rege susceperunt). Am dritten Tag (1. oder 2. September?) erscheint auf Zureden des Bischofs von Regensburg und der übrigen Fürsten auch Herzog Friedrich auf dem Hoftag, schlägt ein Lehen von zweihundert Mark, das ihm Lothar zuvor versprochen hat, mit Anstand aus und huldigt dem König. Zu Ende der Versammlung verkündet Lothar bei seiner königlichen Würde bis Weihnachten und von da an für ein Jahr für das ganze deutsche Reich einen Landfrieden zu jeder Zeit; wer ihn verletzt, soll nach dem Recht und Gesetz seines Landes aufs Schwerste büßen (Narratio c. 7: ... sub regiae maiestatis obtentu pacem firmam in omni regno Teutonico usque ad nativitatem Domini et ab inde ad annum usquequaque communiter indixit: quam si quis infregerit, iuxta cuiusque provinciae legem atque iusticiam severissime vindictam exsolvere debebit). - Nachdem Lothar gewählt ist, urkundet Graf Meinhard von Mörsburg zugunsten Abt Sugers von Saint-Denis, der ihn während des Mainzer Tages in Anwesenheit Erzbischof Adalberts und Kardinal Gerhards von der Exkommunikation gelöst hat.

Überlieferung/Literatur

Ann. S. Disib. zu 1125, MGH SS 17 S. 23: ... pro quo Lotharius dux Saxoniae III. kalend. septembris Moguntiae constituitur. Ann. Hild. zu 1125, MGH SSrerGerm 8 S. 66: In festo sancti Bartholomei omnes totius imperii principes Mogontiae conveniunt, omnes unanimiter ducem Liutgerum in regem eligentes. Ann. Patherb. zu 1125, hg. Scheffer-Boichorst S. 146: In festo sancti Bartholomaei apostoli omnes totius imperii principes Magontiae conveniunt. Ibi episcopi, duces, marchiones, comites omnes unanimiter ducem Saxoniae Liutgerum sive Lotharium in regem eligunt, virum iam inde ab adolescentia in bellis experientissimum ... Et quoniam aecclesiae studiosus defensor erat, LXXXVIIII. loco ab Augusto rex effectus. Ann. Saxo zu 1125, MGH SS 6 S. 762f.: In festo sancti Bartholomei omnes tocius inperii principes Mogontiam conveniunt. Ibi episcopi, duces, marchiones, comites omnes unanimiter ducem Saxonie Liuderum sive Lotharium in regem elegunt ... Et quoniam eclesie studiosus defensor erat adnitentibus episcopis et maxime archiepiscopo Adelberto una cum archiepiscopo Coloniensi Friderico, viris in eclesiasticis negotiis disertissimis, rex effectus est. Erat enim vir tocius prudentie ... unanimi voto tocius eclesie et regni principum, utpote fidelissimus patronus, in solium regni est sublevatus anno dominice incarnationis MCXXV, ab Urbe condita MDCCCLXXVII, octogesimo tercio loco ab Augusto, regnavitque annos XII, menses III, dies X. Anselm. Gembl. cont. zu 1125, MGH SS 6 S. 380: Mense augusto in festo sancti Bartolomei apostoli excellentior dignitas optimatum imperii sive eminentior gloria aecclesiae, Eurardus et Romanus legati apostolicae sedis, et archiepiscopi cum episcopis ex condicto convenientes Moguntiae consultant sibi et toti Romano imperio de substituendo rege. Lotharius dux Saxonum, vir sapiens et industrius et aecclesiastico iuri devotus, prepotens divitiis et victoriis, omnium assensu eligitur. Chron. Gozec. II, 17 (zu 1126), MGH SS 10 S. 154; hg. R. Ahlfeld, in: JbGMittelOstdtld 16/17 (1968) S. 40: Siquidem curia generalissima apud Mogontiam VIIII kal. septembris habita Liudegerus dux Saxonum regni gubernacula suscepit, Lothariusque nomen mutauit. Historia gloriosi regis Ludovici (= De glorioso rege Ludovico, Ludovici filio) c. II, ed. A. Molinier, Vie de Louis le Gros par Suger suivie de l'histoire du roi Louis VII (Collection de textes hist. 4) Paris 1887 S. 148; (unter dem Titel:) Ex Aimoni cont. Sangermanensi, MGH SS 26 S. 151: Defuncto etenim absque herede imperatore Romanorum Henrico, in ea que maxima et generalis est habita Maguntie curia fere LX milium militum, cui et nos interfuimus, tanta emersit hac occasione controversia, ut cum dux Alemannie Fredericus, eo quod defuncti imperatoris Henrici nepos esset, regnum obtinere niteretur in scandalo et divisione regni, Maguntinus et Coloniensis archiepiscopi et superior pars optimatum et procerum regni eum reicerent, et ad ducem Saxonie Lotharium se convertentes regio diademate Aquisgrani cum summa cleri et populi exultatione coronarent. "Narratio de electione Lotharii in regem Romanorum" c. 1-7, MGH SS 12 S. 510-512: In curia nuper... Ordericus Vitalis XII, 43, hg. M. Chibnall, The Ecclesiastical History of Orderic Vitalis Vol. VI Books XI, XII and XIII (Oxford Medieval Texts) 1978 S. 360-66: Eodem anno in ebdomada Pentecostes Karolus Henricus quintus imperator mortuus est et Spir얓 metropoli Germani얓 sepultus est. Imperii uero insignia moriens Cesar imperatrici Mathildi dimisit, quibus postmodum quia nulla soboles illi superfuit, Lotharius dux Saxonum generali plebis edicto intronizatus successit. Maguntinus enim archiepiscopus, qui potentia et strenuitate pollebat prouidentiaque sua ne scisma uel inordinata surreptio imperii fieret precauebat, episcopos et proceres totius regni cum exercitibus suis conuocauit, cum quibus una collectis de imperatore constituendo tractauit. Insignia siquidem ab imperatrice procurauerat ornamenta imperii antequam de tanto presumpsisset negocio fari. ,... Quadraginta igitur ex uobis sapientes et legitimi milites eligantur et seorsum eant, ipsique secundum fidem suam et conscientiam optimum imperatorem eligant, qui merito uirtutum imperio preferatur, omnique populo sibi subiecto summopere patrocinetur. ' Sic ab omnibus concessum est. Ibi nempe plus quam lx milia pugnatorum aderant, et in diuersa nitentes exitum rei considerabant. Denique spectabiles sophist얓, qui de tot milibus segregati fuerunt, post diutinam collocutionem reuersi dixerunt, ,Fredericum ducem Alemannorum, Henricum ducem Lotharingorum, et Lotharium ducem Saxonum laudamus, et honorabiles uiros imperioque dignos predicamus. Hoc pro certo non peculiari fauore illecti dicimus, sed uniuersali salute perspecta prout nobis uisum est asserimus. De his tribus quemcumque uolueritis in nomine Domini sumite, quia omnes ut iam dudum probatum est laudabiles sunt person얓, et merito strenuitatis toti mundo ut arbitremur preponend얓. ' His auditis archiepiscopus dixit, ,Vos gloriosi principes, qui nominati estis, alacriter ite et de uobis tribus unum eligite. Illi autem quemcumque elegeritis subiciemur in nomine Dei omnipotentis. Porro si quis uestrum a communi discrepauerit edicto, decolletur continuo, ne per unius proteruiam Christianorum perturbetur sancta concio. ' Animosi presulis rigida conditio cunctis formidabilis extitit, nec in tanta multitudine quisquam contra prelatum mutire presumpsit. Igitur pretitulati duces seorsum abierunt, et circumstante legionum corona in medio constiterunt seseque inuicem contuentes aliquandiu siluerunt. Tandem binis silentibus Henricus rupit silentium primus. ... ,Optimum', inquit, ,nunc decet nostrum esse consilium, quia modo ad nostrum tota latinitas suspirat arbitrium. Oremus ergo Dominum Deum, ... '. His ita dictis generum suum elegit Lotharium. Porro tercius contradicere formidat ueritus sententiam quam archipresul sanxerat. Deinde ad conuentum reuersi sunt. Henricus uero diligenter intentis omnibus dixit, ,Lotharium ducem Saxonum, multis uirtutibus adornatum, militia iusticiaque in sullimitate principali iamdiu probatum, eligimus in regem Alemannorum, Lotharingorum, Teutonum et Baioariorum, Langobardorum, et omnium Itali얓 populorum, et in imperatorem Romanorum.' Ab omnibus auditum est et a pluribus libenter concessum est. Tunc primas et ordinator huius collect얓 fuit, ut dixi, archiepiscopus Magunci얓. Qui mox iussit, ut omnes summi proceres antequam de illo campo migrarent, in conspectu omnium Lothario mox hominium facerent. Protinus gaudens Henricus et merens Fredericus et omnes post illos precipui magnates coram Lothario genua flexerunt, homagium illi fecerunt, eumque regem et augustum sibi prefecerunt. Dissoluto conuentu exercitus Frederici super Lotharium irruit ipsumque et plurimos de parte illius uulnerauit et terga uertentes fugauit. Fredericus enim armatorum fere xxx milia secum adduxerat, quia timore uel fauore sese regem fore autumabat ... Lotharius tamen auxiliante Deo preualuit meritoque strenuitatis et religionis laudabilis iam x [ ] annis regnauit. Otto v. Freising, Chron. VII, 17, MGH SSrerGerm 45 S. 333: Anno ab incarnatione Domini Mo Co XXVo defuncto absque herede Heinrico Vo principes Moguntiae conveniunt, ibique habito de successore consilio IIIIor regni optimates, Lotharius dux Saxonum, Fridericus dux Suevorum, Leopaldus marchio Orientalis, Karolus comes Flandriae, ad regnum designantur. Tandem Lotharius, natione Saxo, patre Gebehardo, voto omnium renitens valde ac reclamans ad regnum tractus sub presentia sedis apostolcae legati XCus IIus ab Augusto regnavit. Ebenda VII, 24 S. 347: Ecce enim Heinrico imperatore mortuo consanguinei eius, qui tunc in regno precipui nominis et quasi regii culminis per hoc securi erant, non solum ad regnum non eliguntur, sed et a posito super se rege plurimum affliguntur et conculcantur. Ebenda VII S. 385: Lotharius. Otto v. Freising, Gesta I, 16-17, MGH SSrerGerm 46 S. 30f.: XVI. At imperatrix Mahtildis, Heinrici regis Anglorum filia, regalia in potestate sua habebat. Quam predictus Albertus Maguntinae aecclesiae archiepiscopus ad se vocavit falsisque promissionibus ad sibi tradenda regalia induxit. XVII. Igitur Albertus - nam id iuris, dum regnum vacat, Maguntini archiepiscopi ab antiquioribus esse traditur - principes regni in ipsa civitate Maguntina tempore autumpnali convocat, malorumque a duce Friderico sibi illatorum haut inmemor, cum predictus dux ad regnum a multis exposceretur, ipse Lotharium ducem Saxonum, virum tamen ex probitatis industria omni honore dignum, plus familiaris rei, quantum in ipso erat, quam communi commodo consulens, in regem a cunctis qui aderant principibus eligi persuasit. Quae res laudabiliter facta gravissimae tamen scissurae seminarium denuo fuit. Symeonis Dunelmensis Historiae cont. zu 1125, hg. H. Hinde (The Publications of the Surtees Society 51) 1868 S. 125f.; Symeonis monachi Historia regum, hg. Th. Arnold (RS 75, 2) 1885 S. 275f.; MGH SS 13 S. 159: Anno M.CXXV. Imperator Henricus, cum imperasset XX annis, sine filiis obiit. Unde tres a primatibus regni sunt propositi, ut quilibet eorum eligeretur in regnum: Lipoldus sororius imperatoris defuncti, et nepos eius Frethericus, et Lotharius dux Saxonum. Lipoldus opponens senectutem et filiorum numerum, ne per illos si ipse promoveretur in regnum regni fieret divisio, a se repulit imperium. Frethericus, cum se velut regni h얓redem ex debito ingereret, eo magis abicitur quo eius avunculus omnibus exosus habebatur. Lotharius vero concorditer ab omnibus eligitur. Quod ipse quasi ratiocinando et etiam lacrimando dum niteretur repellere apud Aquasgrani unctus in regem, Frethericum magna vi sese impugnantem bello fugavit et eius quasdam munitiones cepit. Vita Chunradi archiep. Salisb. c. 5, MGH SS 11 S. 66: Inde est quod mortuo imperatore Heinrico, cum ei successisset Lotharius nunquam ei consensit hominium facere vel sacramentum fidelitatis offerre. Ebenda c. 21 S. 76: ... in cuius locum et honorem (sc. Hugos von Brixen) subrogavit abbatem Salzburgensem Reimbertum, eumque in curia Mogontiensi consecravit (sc. Konrad von Salzburg), ubi rex constitutus est Lotharius dux Saxonum, multum pro eo laborante Chuonrado archiepiscopo, quia in scismate fideliter adheserat sanctae Romanae ecclesiae, cum in Fridericum ducem Sueviae fratrem Chuonradi regis cecidissent vota fere omnium principum. Die Zwiefalter Chroniken Ortliebs und Bertholds c. 30, hg. E. König u. K.O. Müller, 1941 S. 232; Berthold von Zwiefalten, Chronik c. 35, hg. L. Wallach, in: Traditio 13 (1957) S. 217: Fridericus de Stoufe, dux Suevorum, nimis indignatus, quod post mortem Heinrici imperatoris, avunculi sui, factione Adalberti Maguntinensis episcopi regnum ab eo ad Lotharium Saxonicum ducem esset translatum, totis viribus rebellare disponens insurrexit contra eundem Lotharium... - Weitere Quellen mit Erwähnung der Wahl oder des Herrschaftsantritts Lothars: Alexander Minorita, Expositio in Apocalypsim c. 20, hg. A. Wachtel, MGH. Quellen zur Geistesgeschichte des Mittelalters 1, 1955 S. 417. Ann. S. Aegidii Brunsvic. exc. zu 1125, MGH SS 30, 1 S. 12: ... Urbis autem condite MDCCCCLXXVII Lotharius dux Saxonum LXXXIII. loco ab Augusto in Romanum regem eligitur et regnavit annis XII, menses III, dies X. In festo enim sancti Bartolomei omnes tocius imperii principes Maguncie convenerunt, et ... ducem Saxonie Lotharium in regem eligunt, virum ab adolescencia in bellis experientissimum. Ann. Aquenses zu 1125, MGH SS 24 S. 37. Ann. Blandinienses zu 1125, MGH SS 5 S. 28; hg. Ph. Grierson (Commission royale d'histoire. Recueil de textes pour servir à l'étude de l'histoire de Belgique) 1937 S. 39: Luterus dux Saxonię successit. Ann. Bonavallenses zu 1125, MGH SS 26 S. 824: Luitherius imperator Ro[manorum]. Ann. Brunwilar. zu 1125, MGH SS 16 S. 726. Ann. Casin. zu 1125, MGH SS 19 S. 308: Lotherius fit rex. Ann. Catalaunenses zu 1126, MGH SS 16 S. 489. Ann. Cavenses zu 1126, MGH SS 3 S. 191: imperavit annis XI. Ebenda, zu 1129: successit Lotterius dux Saxoniae. Ann. Ceccan. zu 1126, MGH SS 19 S. 282. Ann. capit. Cracoviensis zu 1127, MGH SS 19 S. 589. Ann. Egmundenses zu 1125, in: O. Oppermann (Hg.), Fontes Egmundenses (Werken uitg. door het historisch Genootschap. 3. Serie 61) Utrecht 1933 S. 143: ... Lotharius dux egregius in regem eligitur, elevatur et coronatur. Ann. Einsidlenses zu 1125, MGH SS 3 S. 147. Ann. Elwangenses zu 1125, MGH SS 10 S. 19. Ann. Floreffiens. zu 1125, MGH SS 16 S. 624. Ann. Foss. zu 1125, MGH SS 4 S. 30: Lotharius dux Saxonum assensu principum in regem eligitur. Ann. S. Georgii in Nigra Silva zu 1125, MGH SS 17 S. 296. Ann. Gotwic. zu 1125, MGH SS 9 S. 601. Ann. Gradic. zu 1137, MGH SS 17 S. 650. Ann. Halesbrunnenses zu 1125, MGH SS 16 S. 14: Luotarius eligitur. Ann. Herbipol. zu 1126, MGH SS 16 S. 2. Lotharius dux Saxonie communi principum consilio in regem electus... Ann. minores S. Iacobi Leod. zu 1125, MGH SS 16 S. 640: Succedit Lotharius dux Saxonicus, vir strenuus et praecipuus aecclesiae Dei cultor iusticiaeque et pacis amator, electus in regem a cunctis pene regni primoribus Mogunciae in festo sancti Bartholomei... Ann. Magd. zu 1125, MGH SS 16 S. 183. Ann. Marbacens. zu 1125, MGH SSrerGerm 9 S. 43: Quod Lothario regnum datum fuit [et heredibus] imperatoris non est datum, hec causa fuit. Ann. Mellic. zu 1125, MGH SS 9 S. 501. Ann. Mellic. cont. Claustroneoburgensis prima zu 1125, MGH SS 9 S. 613. Ann. Mosomagenses zu 1137, MGH SS 3 S. 162. Ann. Ottenburani Isingrimi zu 1125, MGH SS 17 S. 312: Lotharius dux Saxonum. Ann. Palid. (zu 1125), MGH SS 16 S. 77f.: In festo igitur sancti Bartholomei principes regni Mogonciam convenientes Liuderum ducem de nobilibus Saxonum originem ducentem in regem elegerunt, ipsam sui generis nobilitatem honestis actibus et morum probitate decorantem, regnavitque annis XII. Ann. Parchens. zu 1125, MGH SS 16 S. 605. Ann. S. Pauli Vird. zu 1125, MGH SS 16 S. 501. Ann. Pegav. zu 1125, MGH SS 16 S. 255. Ann. S. Petri Erphesf. antiqui zu 1125, in: Mon. Erphesf., MGH SSrerGerm 42 S. 16. Ebenda, Appendix. Series regum et archiepiscoporum Moguntinorum S. 22. Ann. S. Petri Erphesf. breves/maiores zu 1125, in: Mon. Erphesf., MGH SSrerGerm 42 S. 52f.: ... dux Saxonicus... Ann. Polon. II, III zu 1127, MGH SS 19 S. 624, 625. Ann. Ratispon. zu 1125, MGH SS 17 S. 585: succedit Lotharius III. in regno. Ann. Reichersp. zu 1125, MGH SS 17 S. 454. Ann. Rodenses zu 1125, MGH SS 16 S. 706; ed. Boeren/Panhuysen S. 66. Ann. Rosenv. zu 1125, MGH SS 16 S. 104: Luderus dux, filius Ghevehardi comitis, regnavit. Ann. S. Rudb. Salisburg. zu 1125, MGH SS 9 S. 774. Ann. Scheftlarienses maiores zu 1125, MGH SS 17 S. 336. Ann. Spirenses zu 1125, MGH SS 17 S. 81: Lotarius nacione Saxo invitus ad regnum tractus per omnia progeniem imperatoris humiliavit. Ebenda S. 82: Post hunc successit Lutherus Saxo grandevus quia filiis caruit et oppressit genealoyam Karoli. Ann. Stadenses zu 1126, MGH SS 16 S. 322: Luderus, qui et Lotharius, filius Gevehardi comitis, dux Saxonie, LXXXIIII. ab Augusto regnavit. Qui hoc modo electus est. Fridericus dux Suevie post mortem Heinrici avunculi sui regalia accepit, certissimus quod a principibus eligeretur. Sed Albertus Moguntinus, ab Heinrico quondam captivatus, iniuriam in nepote vindicare disponens complicibus coadunatis consilium concepit, quo regalia potestati Friderici eripiant et sic ad alium eligendum roborentur. Ipsi ergo de quibus dux Fridericus minus certus erat, ymmo adversarios estimabat, consona voce eius electioni in publico applaudebant. Unde certior factus ad favorem principum magis captandum et, ut sincerius ad imperium videretur accedere, quod etiam se fidelem ostenderet in commisso, regalia principibus reddidit. Et quia ad hoc opus erat sagaciter eum a promotione summovere, utpote acceptum omnibus, quia liberalissimum, mansuetum, grandevum et regii sanguinis, callide nominaverunt cum episcopo aliquos de sua societate, qui ex condicto onus imperii suis viribus impar certatim abnuerunt, asserentes, quod debilitata regni iura strenuum efflagitarent administratorem. Fridericus ergo sub forma aliorum humiliter onus recusavit. Unde statim arrepta occasione Lotharium elegerunt ultro se offerentem; dicunt etiam quod promisisset plura, que non persolvit. Ipso igitur celebriter electo principes tam sacramentis, quam hominiis se ei astrinxerunt. Ann. Stederburgenses zu 1126, MGH SS 16 S. 203: Luderus electus rex. Ann. S. Trudperti zu 1125, MGH SS 17 S. 291. Ann. Veterocellenses zu 1126, MGH SS 16 S. 42: Lotharius annis XII, mensibus III. Ann. S. Vincentii Mettensis zu 1125, MGH SS 3 S. 158. Ann. S. Vitoni Vird. zu 1125, MGH SS 10 S. 527. Balduini Ninov. chron. zu 1127, MGH SS 25 S. 528: Lotharius, qui et Luderius, dux Saxonum, vir sapiens et industrius, omnium assensu electus. Ebenda (zu 1133) S. 529: Luderius, qui imperator factus Lotharius est dictus... Burchardi praep. Ursp. Chron. zu 1126, MGH SSrerGerm 16 S. 7f.: Gesta Lotharii ... Fridericus ducatum Suevie tenuit, quem a quibusdam audivimus denominari Monoculum, Cůnradus vero ducatum Franconie, ut predictum est, accepit. Penes hos mortuo avunculo suo H[ainrico] iuniore insignia imperialia remanserunt... Ebenda, zu 1126 S. 16: Lotharius electus rex est. Cat. imp. ex. cod. Parisiensi, MGH SS 10 S. 138. Cat. pont. Roman., imp. et regum Francorum auctore monacho S. Gregorii, MGH SS 24 S. 87: ... Lotharius dux Saxonum successit in imperio et regnavit tredecim annos et mortuus est sine filio. Cat. pont. Roman. et imp. saeculi XI, MGH SS 24 S. 85: Lotharius. Cat. pont. et imp. Roman., ex Casinensi, ut videtur, sumptus, MGH SS 22 S. 365: Lotharius ... imperavit annis XII. Cat. pont. et imp. Roman. Tiburtinus, MGH SS 22 S. 357: Liuterius imperavit ann. XII. Cat. regum et imp. (cat. Stabulensis, cat. Moguntinae Dioeceseos, cat. scriptoris Italici, cat. Ratisbonensis, cat. Scheftlariensis, cat. Altahensis, cat. codd. Prussicorum, cat. Lubicensis), MGH SS 13 S. 265, 267, 268, 269, 270, 271. Cat. regum et imp. ex cod. Admuntensi, MGH SS 10 S. 137: Post hunc regnavit Lotharius dux Saxonum. Cat. regum et imp. ex cod. Vat., MGH SS 3 S. 218: Lotharius tercius imperavit annos... Chron. S. Andreae castri Cameracesii III, 33, MGH SS 7 S. 547: Cumque cognati eius Conradus et Fredericus hereditarie regnum sibi vellent usurpare, congregati principes terrae relictis illis quendam ducem Saxoniae Lutharium nomine ad imperii dignitatem promovere. Hic vir tam religiosae quam virtutis militaris pollens efficacia non minus religiosam uxorem et elemosinariam habebat. Chron. princ. Brunsvic. fragm. c. 4, MGH SS 30, 1 S. 23: ... de communi principum electione et consensu ad regni regimen est assumptus. Chron. Epternacense auct. Theoderico monacho, II, MGH SS 23 S. 48: Inde iterum translatum est regnum ad Lotharium ducem Saxoniae, qui Rogerum ducem Siciliae fugavit de finibus Apuliae, et cum XIIII annis prefuisset et obisset... Chron. Isidoriani cont., MGH SS 24 S. 117: Lotharius de gente Saxonum, qui non fuit de progenie Carolorum... The chronicle of John of Worcester 1118-1140, ed. J.R.H. Weaver (Anecdota Oxoniensia. Mediaeval and modern series. Part 13) Oxford 1908 S. 19; (unter dem Titel) Ex continuatione chronici Florentii Wigorniensis opera Iohannis monachi, MGH SS 13 S. 131: Romanorum XCVIII. Hlotharius (korr. aus: Leodegarius) regnavit annis [XII]. Chron. Magni presb. Reichersp. zu 1125, MGH SS 17 S. 487. Chronik von Montecassino IV, 87, MGH SS 34 S. 548: Hoc preterea tempore Heinrico quinto imperatore defuncto consules, prefecti, dictatores, duces et principes in unum convenientes de imperatoris electione tractare ceperunt. Visum demum omnibus est, ut electionem ipsam in arbitrio archiepiscopi Maguntini et Lotharii ducis Saxonie ponerent, ut, quem illi utilem Romano imperio esse astruerent, hunc procul dubio eligerent universi. Archiepiscopus autem ferali zelo adversus cognationem Einrici inperatoris deseviens et de imperiali culmine Fredericum et Conradum nepotes eius propellere cupiens ob illorum odium supradictum Lotharium armis experientissimum, religione et prudentia multa pollentem, qui per plura annorum curricula Leuticos expugnans sub Romano imperio redegerat, utilem atque idoneum ad imperiale fastigium accipiendum iudicavit, sicque huius calliditate Romanorum imperium a Teutonicis ad Saxones translatum est. Cron. S. Petri Erford. mod. zu 1125, in: Mon. Erphesf., MGH SSrerGerm 42 S. 165. Chron. Regia Coloniens. Rez. I zu 1125, MGH SSrerGerm 18 S. 62f.: In festo sancti Bartholomei apostoli omnes totius imperii principes Mogontiae conveniunt. Ibi episcopi, duces, marchiones, comites omnes unanimiter ducem Saxoniae Lotharium in regem eligunt, virum iam inde ab adolescentia in bellis experientissimum et victoriis frequentissimum. Quocumque enim se verterat, speciali quodam fato quo Iulius Cesar usus, vicit; et quoniam ecclesiae studiosus defensor erat, LXXXVIIII. loco ab Augusto rex effectus. Chron. princ. Saxoniae c. 6 zu 1126, MGH SS 25 S. 474: Luderus dux Saxoniae rex electus est et Lotharius appellatus... Chron. de Robert de Torigni suivie de divers opuscules historiques zu 1125, hg. L. Delisle (Société de l'histoire de Normandie 3, 1) Rouen 1872 S. 171; The chronicle of Robert of Torigni, hg. R. Howlett, in: Chronicles of the reigns of Stephen, Henry II., and Richard I. Vol. 4 (RS 82, 4) 1889 S. 111: Henrico imperatori successit Lotharius. Chounradi Schirensis catalogi, MGH SS 17 S. 628: Lotharius imperator II. regnat a. XII, natus de Saxonia. Cont. praedic. Vindobon. zu 1125, MGH SS 9 S. 725: Lotharius dux Saxonie in regem eligitur. Hic Spiram cepit, Ytaliam invadit, regnavit annis XIII. Ellenhardi chron., MGH SS 17 S. 120: Lotharius VIII annis. Gesta Ludovici VII regis, in: A. Duchesne, Historiae Francorum Scriptores tom. 4, Lutetiae Parisiorum 1641 S. 390f.: ... mota fuit magna contentio in illa solenni curia, quae celebrata fuit in ciuitate Maguntiae, vbi feruntur fuisse sexaginta millia militum exceptis personis aliis et multitudine populari. Talis fuit causa discordiae, quod Fredericus dux Alemanniae, nepos praedicti Henrici imperatoris, volebat sibi imperium quasi iure haeredetario vendicare. Sed Magontiensis et Coloniensis archiepiscopi et maior pars principum imperii a dignitate et honore imperii vnanimes repulerunt et ad Lotharium ducem Saxoniae totaliter adhaeserunt et eum Aquisgrani consensu cleri et populi solenniter coronarunt ... Vnde multum laudis et honoris meruit Lotharius, eo quod ex consensu baronum, cleri et populi ad regendum imperium electus fuerat, quod sibi nec iure haereditario nec aliqua successione generis attingebat. Gesta archiep. Magd. c. 25, MGH SS 14 S. 412: Huic Lotharius dux Saxonie, Gevehardi comitis filius, LXXXIII. loco ab Augusto Moguncie communi electione principum rex substituitur. Gesta Trev. cont. I c. 27, MGH SS 8 S. 199: ... Heinrico imperatore ... sine prole defuncto proceres Francorum apud Mogontiam Leodegarium ducem Saxonum in regnum elevaverant, eorumque decretum Romani laudaverant, ... Gesta abb. Trudonensium cont. tertii auctarium zu 1126, MGH SS 10 S. 387: ... cui Lotharius quartus in regem electus succedit... Gottfried v. Viterbo, Pantheon XXIII, 46, MGH SS 22 S. 258, ebenda c. 47 S. 259: Conradus dux imperium captare paratur, / Lotharius dux Saxonicus contra relevatur, / Set magis invidia quam ratione datur. / ... Sic modo Lotharius tollit habetque thronum. Gundech. lib. pont. Eichstet. zu 1125, MGH SS 7 S. 251. Heimo, De decursu temporum liber zu 1126, MGH SS 10 S. 3; hg. Ph. Jaffé, Monumenta Bambergensia (BiblrerGerm 5) 1869 S. 550: ... successit circa kalendas septembris Lotharius tercius, dux Saxonie. Helmold, Cron. Slav. I, 41, MGH SSrerGerm 32 S. 83: ... successit in solium regni Luderus Saxonum dux ... cepitque in diebus Lotharii cesaris oriri nova lux non tam in Saxoniae finibus quam in universo regno... Hist. Mauriniacensis monast. II, MGH SS 26 S. 41; L. Mirot, La chronique de Morigny (Collection de textes 41) Paris2 1912 S. 55: ... Lotharius rex Alamannorum, patricius ac imperator Romanorum, qui post Henricum ... per electionem more gentis illius in Germania regnabat... Honorius Augustodunensis, Summa, MGH SS 10 S. 131: Lotharius dux Saxoniae regnat annos XI. Ioannes Kinnamos, Historiarum libri septem II, 20, hg. A. Meineke, Epitome rerum ab Ioanne et Alexio Comnenis gestarum (Corpus scriptorum historiae Byzantinae [9]) 1836 S. 88; Migne PG 133, 1864 S. 416. Kaiserchronik v. 16971f., hg. E. Schröder, MGH Dt. Chron. l, 1892 S. 387. Knýtlinga saga, in: Danakonunga sogur (Íslenzk Fornrit 35) 1982 S. 250; Historia regum Danorum dicta Knytlinga Saga c. 90, MGH SS 29 S. 295: Sí쒑an tók keisaradóm Ljó쒑geirr, saxneskr hertogi. Hann var sí쒑an kalla쒑r Lótáríús. Lamberti Parvi Ann. zu 1125, MGH SS 16 S. 647. Martin von Troppau, Chron. pont. et imp., MGH SS 22 S. 469: Lotharius IV. imperavit annis undecim. Petrus Diaconus, Cat. regum ... ac imp., MGH SS 3 S. 219: Lotharius ann. XII. m. S. Petri Erphesf. cont. Ekkehardi zu 1125, in: Mon. Erphesf., MGH SSrerGerm 42 S. 34: Apud Mogontiam principum conventu habito Saxonum dux Lotharius in regem electus LXXXVIIIIo loco ab Augusto anno Urbis condite DCCCLXXVIo suscepit imperium et ... regnavit annis XIII. Radulf Niger, Chron. unversalis, MGH SS 27 S. 334: ... successit Lotharius et imperavit X annis. Richardus Pictav. chron., MGH SS 26 S. 80: ... Lotarius Saxonum dux consensu pontificum imperator eligitur. Rogerus de Hoveden, Chron., hg. W. Stubbs (RS [51, 1]) 1868 S. 181; MGH SS 27 S. 140: Lotharius autem post decessum vel discessum Henrici imperatoris suscepit imperium. Sächs. Weltchronik Rez. C c. 254, Rez. A, B c. 269, hg. L. Weiland, MGH Dt. Chron. 2, 1877 S. 204, 208. Series regum Alsatiensis, MGH SS 30, 2 S. 753: Post quem eligitur Lotharius dux Saxonum regnavitque bissenis annis et moritur sine filiis. Series reg. et imp. S. Matthiae Treverensis, MGH SS 30, 2 S. 752. Sigeberti auctarium Bellovacense zu 1123, MGH SS 6 S. 462: Henrico imperatori Lotharius succedit. Sigeberti cont. Burburgensis zu 1137, MGH SS 6 S. 457. Sigeberti cont. Praemonstratensis zu 1126, MGH SS 6 S. 449: Henrico imperatore mortuo quibusdam principibus maxime de Suevia et Alemannia nepotem eius Cuonradum in regnum sublimare volentibus alii Lutherum Saxoniae ducem, virum consilii et bellicosum, in regem provehunt. Suger, Vie de Louis VI le Gros c. 10, ed. H. Waquet (Les classiques de l'Histoire de France au Moyen Age 11) 1929 S. 68: Cuius (sc. Heinrich V.) malo merito transplantatum est Deo ulciscente imperium, cum eo exterminato dux Sauxonie Lotharius successit, vir bellicosus, reipublice defensor invictus. Tabulae ex codice Steynveltensi, MGH SS 3 S. 215: Lotharius, qui et Leodegarius, dux Saxoniae, a proceribus sublimatur in regnum, quem unxit in regem Fridericus ... III. kal. septembris, Aquis. Thioderici aeditui Tuitiensis summa chronicorum, MGH SS 14 S. 572: LXXXXVII. Lotharius Saxo imperator factus, regnavit annis ... Huius tempore pacem maximam tam seculares quam aeclesiastici habuerunt... Thomas Tuscus, Gesta imp. et pont., MGH SS 22 S. 502: Lotharius qui et Linterius dux Saxonie in imperatorem electus... Vita prima S. Bernardi ep. Parmensis, MGH SS 30, 2 S. 1319: ... cum gloriosus Lotharius ab ecclesia et ab principibus fuisset electus... - Urkunde Graf Meinhards von Mörsburg für Abt Suger von Saint-Denis. Drucke: J. Tardif, Monuments historiques. Cartons des rois 528-1789 (Inventaires et documents publ. par ordre de l'Empereur sous la direction de Marquis de Laborde) Paris 1866 S. 221 Nr. 397. J. Mötsch, Genealogie der Grafen von Sponheim, in: JbWestdtLdG 13 (1987) S. 115f. Reg.: Goerz, Mittelrheinische Regesten 1 Nr. 1771. A.H. Jungk, Regesten zur Geschichte der ehemaligen Nassau-Saarbrückischen Lande, in: MittHistVSaargegend 13 [1914] S. 16f. Nr. 51. Jakobs, Germ. Pont. IV S. 136 Nr. *268: ... Ego Mainardus Dei gratia comes Morspeccensis ... Unde ego ... cum Sugerio venerabili abbate monasterii sancti Dyonisii consensu et consilio uxoris meę Mathildis, filiorum atque fidelium nostrorum in presentia domni Adalberti venerabilis Maguntini archiepiscopi et Girardi venerabilis cardinalis et apostolicę sedis legati in illo celebri colloquio, quod de electione imperatoris apud Maguntiam habitum est, hanc pacis compositionem fęci ... Pro hac autem donatione ipse abbas nos et successores nostros in presentia domni Adalberti Maguntini archiepiscopi et Girardi venerabilis cardinalis et sanctę Romanę ęcclesię legati vinculo anathematis absolvit ... Acta sunt hęc anno incarnati verbi Mo Co XXo Vo Maguntię. Nos autem manu propria signum nostrum apposuimus et vice sigilli nostri sigillum domni Maguntini archiepiscopi Adalberti et episcopi Mettensis Stephani ad nostrę donationis robur et carthę confirmationem apponi postulavimus et fęcimus pręsente primicerio Mettensi Alberone et Henrico capellano archiepiscopi Maguntini atque preposito, comitibus Frederico Sarabrugensi, Fulmaro, Saiberto, Godefredo, Bencio de Trucastain, Mainardo milite meo. Ex parte abbatis testes sunt: Bartholomeus capellanus suus, Petrus clericus frater suus, Stephanus miles suus de Balbiniaco, Hugo de sancto Dyonisio, Radulfus filius Sugerii, Petrus de Dommartino, Sugerius miles, Ansoldus pincerna, Ierelmus de Calmonte et alii quamplurimi. Ego Mainardus comes propria manu subscripsi rege Alemannię Lutherio. † Signum Mainardi comitis. - Reg.: Meiller, Regesten Salzburg S. 12 Nr. 70, ebenda S. 13 Nr. 72. Böhmer-Will, Regesten Mainz 1 S. 276ff. Nr. 164. Ladewig/Müller, Regesten Konstanz 1 Nr. 734 (als Wahl Konrads III.!). Knipping, Regesten Köln 2 Nr. 223. Jakobs, Germ. Pont. IV S. 136 Nr. *266, *267. Schieffer, Germ. Pont. VII S. 85 Nr. *242.

Kommentar

Der Beginn der Fürstenversammlung am 24. August ist nicht nur durch das Einladungsschreiben (Reg. 88), sondern auch durch die Ann. Hild., Ann. minores S. Iacobi, Ann. Patherb. und durch Anselm. Gembl. cont. überliefert. Eine absolute Chronologie für die Mainzer Tage auf Grund der Tagesangaben der Narratio ist nicht möglich, vgl. BERNHARDI, Lothar S. 818ff. Den 30. August als Tag der Wahl haben die Ann. S. Disib.; die Tabulae ex codice Steynveltensi nennen diesen Tag ebenfalls, wenn auch als Tag von Lothars Krönung, vgl. BERNHARDI, S. 43. Da die Huldigung der Fürsten am Tag nach der Wahl und jene Friedrichs von Schwaben am dritten Tag (entweder der Wahl oder der Huldigung), also am 1. oder 2. September, stattgefunden hat, dürfte der Mainzer Tag nicht vor dem 1. September beendet gewesen sein. Der 24. August 1125 galt an Lothars Hof als Beginn seiner Königsherrschaft, vgl. Reg. 654. Zur Wahl des 24. August und nicht des Aachener Krönungstages (13. September) als Epoche paßt, daß Lothar bereits vor seiner Krönung als König amtierte, indem er einen Landfrieden verkündete, vgl. U. REULING, Die Kur in Deutschland und Frankreich, 1979 S. 167; zum Landfrieden vgl. J. GERNHUBER, Die Landfriedensbewegung in Deutschland bis zum Mainzer Reichslandfrieden von 1235, 1952 S. 84f. - Über die Narratio de electione Lotharii, die spätestens zum Jahreswechsel 1125/26 wohl in Göttweig durch einen Augenzeugen verfaßt wurde, vgl. H. KALBFUSS, Zur Entstehung der "Narratio de electione Lotharii", in: MIÖG 31 (1910) S. 538-557. Die Auffassung von A. HOFMEISTER, Das Wormser Konkordat. Zum Streit um seine Bedeutung, in: Festschr. DIETRICH SCHÄFER, 1915 S. 107 Anm. 1, neu hg. RODERICH SCHMIDT, (Libelli 89) (1962) S. 44f., und H. STOOB, Zur Königswahl Lothars von Sachsen im Jahre 1125, in: Historische Forschungen für WALTER SCHLESINGER, hg. v. H. BEUMANN, 1974 S. 438-461, daß das sogenannte Pactum (Narratio c. 6: Concordantibus itaque in) Interpolation sei und - so STOOB - Erzbischof Konrad von Salzburg zum Verfasser habe, ist nicht erweislich, vgl. H. HOFFMANN, Rez. Stoob, in: HZ 225 (1977) S. 677f., REULING, Kur S. 159 Anm. 229. Damit sind die Historizität des Pactum und sein angeblicher Inhalt allerdings nicht verbürgt; vielmehr äußern sich in ihm Reformvorstellungen des Verfassers. Dazu und zur Leistung von Treueid und Mannschaft der weltlichen Fürsten, deren Neuverleihung ihrer Lehen erstmals bei dieser Königswahl erwähnt wird, und zum Erlaß des Handgangs für die Geistlichen vgl. CLASSEN, Wormser Konkordat (Vorträge und Forschungen 17) 1973 S. 422-425; zum vor dem 12. Jh. selten bezeugten Hominium der Geistlichen vgl. MONIKA MINNINGER, Von Clermont zum Wormser Konkordat, 1978 S. 41-54; deren Interpretation, der Verfasser der Narratio habe ausdrücken wollen, das Hominium der Geistlichen sei nicht üblich gewesen, ist mit REULING, Kur S. 168 Anm. 261, aus stilistischen und inhaltlichen Gründen zweifelhaft; denn Lothars Verzicht auf die Leistung des Hominium wäre nicht erwähnt worden, wenn darin keine Besonderheit gelegen hätte. Vgl. demgegenüber wiederum P. MILLOTAT, Transpersonale Staatsvorstellungen in den Beziehungen zwischen Kirchen und Königtum der ausgehenden Salierzeit (Historische Forschungen 26) 1989 S. 317-320, wonach Lothar das Hominium weder gefordert noch angenommen hätte. Über den Vorbehalt der Geistlichen beim Treueid vgl. E.-D. HEHL, Kirche und Krieg im 12. Jh., 1980 S. 27. Nach der Vita Konrads von Salzburg soll dieser dem neuen König sogar den Treueid verweigert haben. - R. SCHNEIDER, Wechselwirkungen von kanonischer und weltlicher Wahl, in: Vorträge und Forschungen 37 (1990) S. 156f., sieht in c. 4-6 der Narratio Anklänge an die Vita Sancti Ambrosii Mediolanensis ep. c. 6, Migne PL 14 S. 28f. - Die Narratio mit ihrer bis zum Jahre 1198 einmalig detaillierten Schilderung einer Königswahl wird bezüglich der in Mainz zunächst versuchten Kompromißwahl durch Ordericus Vitalis (1075 - nach 1141) bestätigt, auch wenn dieser Autor sonst nur oberflächlich informiert ist. - Beim kinderlosen Tod Heinrichs V. war der schwäbische Herzog Friedrich von Staufen († 1147), ältester Sohn der Kaiserschwester Agnes und Herzog Friedrichs I. († 1105), der nächstberechtigte Erbe. Deshalb hatte ihm der sterbende Kaiser, während der jüngere Bruder Konrad eine Wallfahrt nach Jerusalem unternahm, seine Hinterlassenschaft und die Obhut für die Kaiserinwitwe Mathilde anvertraut, die Reichsinsignien hingegen auf den Trifels bringen lassen, Ekkehard, Chron. zu 1124, 1125, MGH SS 6 S. 262, 264 = Ekkehard Rez. IV, hg. SCHMALE, S. 364, 374. Da Friedrichs Mutter Agnes in zweiter Ehe seit 1106 mit Markgraf Leopold III. von Österreich verheiratet war, vgl. O. ENGELS, Beiträge zur Geschichte der Staufer im 12. Jahrhundert (I), in: DA 27 (1971) S. 432ff., K. LECHNER, Die Babenberger. Markgrafen und Herzoge von Österreich 976-1246, 1976 S. 136ff., H. DECKER-HAUFF, Das Staufische Haus, in: Die Zeit der Staufer. Ausstellungskatalog, Bd. 3 (1977) S. 346f., zählte auch dieser zur Verwandtschaft des letzten Saliers. Anders als Friedrich trat Leopold in Mainz mit dem Anspruch auf die Königswürde nicht hervor. Die Darlegungen von H.C. FAUSSNER, Die Rechtsgrundlagen des passiven Königswahlrechtes in ottonisch-salischer Zeit, in: Festschr. LOUIS CARLEN zum 60. Geburtstag, hg. L.C. MORSAK/ M. ESCHER, Zürich 1989 S. 142-144, über "die geblütsmässige Voraussetzung" Lothars für die Wahl zum Herzog und König beruhen auf der willkürlichen Verwerfung von c. 237 der Rez. C der Sächs. Weltchronik mit ihrer Nachricht, daß Lothars Mutter Hedwig der ersten Ehe der Gertrud (von Haldensleben) mit dem Grafen Friedrich von Formbach entstamme und Lothar also angeblich ein Nachkomme der Billunger wäre, vgl. Reg. 1. - Die staufische Geschichtsschreibung, insbesondere Otto von Freising, hat die Wahl Lothars und nicht Friedrichs als eine aus eigensüchtigen Motiven Erzbischof Adalberts von Mainz erfolgte Verletzung staufischen Rechtes dargestellt; darin ist ihr die deutsche Geschichtsschreibung im 19. Jahrhundert und bis über die Mitte des 20. Jahrhunderts weitgehend gefolgt, indem sie in der Wahl von 1125 wie in jener Rudolfs von Rheinfelden 1077 Epochen auf dem als bedauerlich bewerteten Weg des Deutschen Reiches zum Wahlreich sah, vgl. H. KELLER, Schwäbische Herzöge als Thronbewerber, in: ZGORh 131 (NF 92) (1983) S. 124f. Jedoch wurde insbesondere im 11. Jh. das Wahlprinzip bei der Königswahl konstitutiver für die Königserhebung als jemals zuvor, vgl. KELLER, S. 127ff., 147f. ,,Die Vorgänge von 1125 zeigen klar, daß nun die Fürsten als Gruppe für das Reich handeln konnten und daß sie gewillt und damals auch in der Lage waren, sich als Allgemeinheit gegen Sonderinteressen durchzusetzen ... Es ist die Gesamtheit, die wählt, und die Formalisierung der Wahl ist darauf angelegt, daß die Einhelligkeit der Entscheidung auch äußerlich sichtbar wird," KELLER, a.a.O. S. 132, 159. Der kanzleifremde Diktator von Reg. 114 stellt die Einmütigkeit der Getreuen und die Wahl als Rechtsgrundlagen für Lothars Königtum heraus: Quia preordinante divina clementia omnium fidelium consensu et electione ad regnum pervenimus, vgl. ENGELS, a.a.O. S. 381; laut Bischof Bruno von Straßburg hat Lothar weder durch Ehrgeiz noch durch Usurpation, sondern durch göttliches Walten den Thron erlangt, s. Reg. 246. - Die Wahl fand in einem geschlossenen Raum statt mit offenbar festgelegter Sitzordnung, wahrscheinlich also in der bischöflichen Pfalz oder im Dom. Als Wahlverfahren wurde zunächst die damals neue, erstmals zu 1119 bezeugte Electio per compromissum bestimmt, s. KELLER, a.a.O. S. 153-156, vgl. KELLER, Die Entstehung der italienischen Stadtkommunen als Problem der Sozialgeschichte, in: Frühmittelalterliche Studien 10 (1976) S. 209 mit Anm. 177, PAUL SCHMID, Der Begriff der kanonischen Wahl in den Anfängen des Investiturstreits, 1926 S. 49f. Die Abqualifizierung des Wahlverfahrens als "List" des Mainzer Erzbischofs durch BERNHARDI, S. 32, ist nicht gerechtfertigt. Die nach der Narratio wahrscheinliche und bei Ordericus Vitalis genannte Zahl von vierzig Wahlmännern ist groß und läuft der Intention dieser Wahlform zuwider; der nach der Narratio möglichen Zahl von zehn Kompromissoren geben daher KELLER, a.a.O. S. 154 Anm. 182, vgl. auch U. REULING, Zur Entwicklung der Wahlformen bei den hochmittelalterlichen Königserhebungen im Reich, in: Vorträge und Forschungen 37 (1990) S. 258 mit Anm. 157, gegen die Nachricht des Ordericus Vitalis den Vorzug. Die Electio per compromissum führte mit der Benennung von drei Kandidaten, von denen Leopold III. kaum nur ein Schatten-, sondern eher ein Kompromißkandidat war - so zutreffend REULING, Kur S. 151, gegen BERNHARDI, S. 33 -, zu keiner Wahl, womit die Entscheidung wieder an die gesamte Wahlversammlung zurückfiel; der von Otto von Freising noch genannte Karl von Flandern war sicherlich nicht in Mainz anwesend, vgl. Reg. 89. Die darauf auch an Friedrich gerichtete und verschärfte Frage des Wahlleiters Adalbert von Mainz nach dessen Anerkennung der Wahl, auch wenn sie auf einen anderen als ihn fiele, stellte das Wahlrecht der Fürsten über wahrscheinliche erbrechtliche Ansprüche des Staufers. Vgl. zu diesen die von Suger von Saint-Denis stammende Historia gloriosi regis Ludovici (= De glorioso rege Ludovico, Ludovici filio) c. II; nicht berücksichtigt von ULRICH SCHMIDT, Königswahl und Thronfolge im 12. Jahrhundert, 1987 S. 53f. mit Anm. 110, vgl. T. REUTER, Rez. Schmidt, in: DA 45 (1989) S. 705f. Ihre Nichtbeantwortung durch den Schwabenherzog ließ die Electio per compromissum endgültig scheitern. Als Lothar und Leopold nun noch zu ihrem Verzicht auf mögliche Ansprüche aus ihrer vorherigen Nominierung bewegt wurden, begannen die Beratungen ganz von vorne. Sie wurden durch die tumultuarische Erhebung Lothars unterbrochen. Die schließlich von Erfolg gekrönten Bemühungen Adalberts von Mainz, eines Kardinals, Konrads von Salzburg und Hartwigs von Regensburg, das Scheitern einer durch alle Fürsten vollzogenen Wahl und damit den Bürgerkrieg zu verhindern, mündeten endlich in die einmütige Wahl Lothars, die schließlich auch Friedrich von Schwaben durch seine Huldigung noch in Mainz anerkannte, vgl. REULING, Kur S. 148-173, KELLER, a.a.O. S. 156-158, SCHMIDT, a.a.O. S. 43-59. - Die wiederholt erwähnten Demutsbezeugungen Lothars stellt REULING, Kur S. 152, zutreffend der bei kirchlichen Wahlen zu befolgenden Resistenz eines Kandidaten zur Seite; REULING, S. 155 Anm. 215, wird auch die Bezeichnung der tumultuarischen Erhebung Lothars als Schilderhebung - so zuletzt STOOB, a.a.O. S. 454 - zu Recht zurückgewiesen. Vgl. über Lothars Wahl auch E. SCHUBERT, Rez. U. Schmidt, in: Rhein Vjbll 55 (1991) S. 397-401. - Zum von Petrus Diaconus, Suger von Saint-Denis und Theoderich von Echternach geäußerten Translationsgedanken vgl. GIESE, Sachsen und das Reich, 1979 S. 199. - Die Einberufung und Leitung der Wahlversammlung durch den Mainzer Erzbischof dürfte wegen seines Vorrangs unbestritten gewesen sein, vgl. U. STUTZ, Der Erzbischof von Mainz und die deutsche Königswahl. Ein Beitrag zur deutschen Rechts- und Verfassungsgeschichte, 1910 S. 73f., E. BOSHOF, Köln, Mainz, Trier - Die Auseinandersetzung um die Spitzenstellung im deutschen Episkopat in ottonisch-salischer Zeit, in: JbKölnGV 49 (1978) S. 19ff., 36, 43-45. Jedoch ist die Behauptung Ottos von Freising, dies entspräche altem Recht, eine Fiktion. Die Wahlleitung durch den Mainzer Erzbischof ist erstmals hier ausdrücklich bezeugt, vgl. UTA REINHARDT, Untersuchungen zur Stellung der Geistlichkeit bei den Königswahlen im Fränkischen und Deutschen Reich (751-1250), 1975 S. 243-248. Auch hatte nicht nur Adalbert die Einladung zur Wahl ausgesprochen, vgl. Reg. 88. - Gegen die Auffassung der älteren Forschung, daß Lothar der Wunschkandidat Adalberts gewesen sei, den er zu beherrschen beabsichtigt habe, vgl. PETKE, Lothar S. 269-271, 281ff. Nicht haltbar ist die These von L. SPEER, Kaiser Lothar III. und Erzbischof Adalbert I. von Mainz, 1983 S. 62f., 83, 89, 142f., daß Adalbert ein Königtum Friedrichs von Staufen nicht habe verhindern, sondern ihm zur Königswürde geradezu habe verhelfen wollen; vgl. gegen SPEER auch SCHMIDT, S. 45 mit Anm. 58, S. 49f. - Über Lothars verwandtschaftliche Beziehungen zu Fürsten in Bayern, Ober- und Niederlothringen vgl. STOOB, a.a.O. S. 449-451. Daß Lothar den bayerischen Herzog Heinrich den Schwarzen durch die Eheabrede für Heinrich den Stolzen und Gertrud gewonnen habe, so BERNHARDI, S. 42f., vgl. die jüngere Literatur bei SCHMIDT, S. 70f. mit Anm. 8, ist möglich, aber nirgends bezeugt. Allerdings erscheint bereits 1126 Heinrich der Stolze als gener des Königs, vgl. Reg. 115, 124. - GERTRUD THOMA, Namensänderungen in Herrscherfamilien des mittelalterlichen Europa, 1985 S. 102-109, versucht, gestützt auf die Nachricht des Chron. Gocez. - die Knýtlinga saga und die Ann. Blandinienses zu 1136, MGH SS 5 S. 28; hg. PH. GRIERSON (Commission royale d'histoire. Recueil de textes pour servir à l'étude de l'histoire de Belgique) 1937 S. 40: Obiit Lutherus imperator, qui dictus erat Lotharius, sind ihr entgangen -, den Nachweis, Lothar habe mit der Thronbesteigung an Stelle seines Namens L(i)ut(g)er die Namensform Lotharius angenommen. Daß er diesen Namen seit 1125 in seinen Urkunden geführt hat, ist hinlänglich bekannt. Wie er selbst sich vor seiner Wahl nannte, ist nicht bezeugt. Die beiden aus seiner Herzogszeit bekannten Münzegepräge lösen die Frage ebenfalls nicht, vgl. Reg. 33. Der Nachweis, daß die Annahme der Namensform Lotharius mit der Thronbesteigung einhergeht, erscheint als nicht gelungen, zumal dem die Zeugnisse für dux Lotharius in der Anonymen Kaiserchronik zu 1106, 1113 (hg. SCHMALE, S. 246, 260) und bei Ekkehard, Chron. Rez. III zu 1106, 1112 (MGH SS 6 S. 241, 246 = hg. SCHMALE, S. 292, 308) und Rez. IV zu 1121, 1123, 1124 (MGH SS 6 S. 256, 261, 262 = hg. SCHMALE, S. 346, 362, 366) entgegenstehen. Auch THOMA räumt ein, daß in der Führung der latinisierten Form seines Namens allenfalls die Wahl einer anderen Namensform, aber kein Namenswechsel zu erblicken ist, auch wenn er einzelnen zeitgenössischen und jüngeren Autoren als solcher erschienen ist. - Die durch Reg. 102 erstmals überlieferte Ordnungszahl TERCIVS reihte den Süpplingenburger noch vor der Kaiserkrönung in die Folge der fränkisch-deutschen Kaiser ein, vgl. ENGELS, a.a.O. S. 392f. - Der durch die Anselm. Gembl. cont. überlieferte Name des Kardinals Eurardus ist zu Gerhard zu emendieren. Vgl. über diesen und den Kardinaldiakon Romanus BACHMANN, Legaten S. 6f. mit Anm. 5, HÜLS, Kardinäle S. 164, 236f. - Über die programmatische Erhebung Reimberts von Brixen während der Thronvakanz unter Ausnutzung fehlender Bestimmungen des Wormer Konkordats für diesen Fall vgl. BERNHARDI, S. 28, K. ZEILLINGER, Erzbischof Konrad I. von Salzburg, 1106-1147, 1968 S. 42, MINNINGER, a.a.O. S. 47. Über Reimbert vgl. A. SPARBER, Die Brixner Fürstbischöfe im Mittelalter, Bozen 1968 S. 55f. Über die Absetzung von dessen Vorgänger Hugo durch Konrad I. von Salzburg vgl. ZEILLINGER, a.a.O. S. 45. - Über den zwischen Abt Suger von Saint-Denis und Graf Meinhard von Mörsburg (-Sponheim) in Mainz beigelegten Streit vgl. A. NAUMANN-HUMBECK, Studien zur Geschichte der Grafen von Sponheim vom 11. bis 13. Jahrhundert (Heimatkundliche Schriftenreihe des Landkreises Bad Kreuznach 14) 1983 S. 219-221, MÖTSCH, a.a.O. S. 76f. Über Suger, den Vertrauten des französischen Königs Ludwig VI. (1108-1137), vgl. O. CARTELLIERI, Abt Suger von Saint-Denis 1081-1151, 1898 S. 7, 18, 20. MARCEL AUBERT, Suger, Saint-Wandrille 1950 S. 71ff., 81, E. BOURNAZEL, Suger and the Capetians, in: P.L. GERSON (Hg.), Abbot Suger and Saint-Denis, New York 1986 S. 55-72. Zu Sugers Begleitern nach Mainz vgl. J.F. BENTON, Suger's Life and Personality, J.F. BENTON, S. 11-15.

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Empfohlene Zitierweise

RI IV,1,1 n. 92, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1125-08-24_1_0_4_1_1_92_92
(Abgerufen am 29.03.2024).