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RI IV Lothar III. und ältere Staufer (1125-1197) - RI IV,1,1

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Herzog Lothar (gloriosus dux) und seine Gemahlin Richenza stiften mit Konsens der Gräfin Gertrud, ihrer Erbin, dem Kloster Helmarshausen drei Hufen und eine Mühle in Marzhausen.

Überlieferung/Literatur

Tradition im Traditionsbuch von Helmarshausen. Druck: Hartmut Hoffmann, Bücher und Urkunden aus Helmarshausen und Corvey (MGH. Studien und Texte 4) 1992 S. 102. Reg.: Vogt, Herzogtum S. 157 Nr. 35: Item gloriosus dux Liudiger eiusque uenerabilis contectalis Richize pro remedio animę suę cum consensu Gerthrudis comitisse scilicet heredis suę tradiderunt in Maretegeshusun ad comparanda coopertoria fratrum III hobas et molendinum, quę soluunt XXXIII solidos.

Kommentar

Die Redaktion des Traditionsbuches von Helmarshausen mit Traditionen bis um das Jahr 1125 wird von K. HONSELMANN, Von der Carta zur Siegelurkunde, 1939 S. 87-89, W. HEINEMEYER, Ältere Urkunden und ältere Geschichte der Abtei Helmarshausen, in: AfD 9/10 (1963/64) S. 343, W. METZ, Güterverzeichnisse, Servitienordnungen und verwandte Quellen des hohen Mittelalters aus Nordhessen, in: AfD 37 (1991) S. 76-78, auf nach 1150 datiert. Die Tradition Lothars ist auf dem Blattrand von der anlegenden Hand A nachgetrage; diese rückt HOFFMANN, a.a.O. S. 31, in die Jahre 1120 bis 1140. - Nach VOGT, a.a.O., kann mit der Gräfin Gertrud nicht etwa Richenzas gleichnamige Schwester oder Tochter, sondern nur Richenzas Mutter, die 1117 gestorbene Brunonin Gertrud, gemeint sein. Diese wird in einer Helmarshausener Tradition ihres Sohnes Otto abermals mit ihrem Erbenlaub erwähnt, HOFFMANN, a.a.O. S. 108 c. 68: ... domnus Oddo comes cum consensu matris scilicet heredis sui Gerthrudis atque Sigifridi comitis patrui sui tradidit ęcclesię IIII hobas... Zu analogen Zustimmungen erbberechtigter Mütter vgl. HOFFMANN, a.a.O. S. 100 c. 14, S. 114 c. 112, S. 115 c. 120, 122. Da zufolge des Konsenses der Gertrud Lothars und Richenzas Tochter Gertrud noch nicht geboren zu sein scheint, ist deren Geburtstag am 18. April 1115 (Reg. 45) der terminus ante. Wegen Lothars Attribut gloriosus schlägt VOGT, a.a.O., den Sieg am Welfesholz als Terminus post vor, jedoch ist das mit W. KIENAST, Der Herzogstitel in Frankreich und Deutschland (9. bis 12. Jh.), 1968 S. 417 Nr. 1f., nicht ganz sicher. - Vogt von Helmarshausen war wahrscheinlich Otto, der Sohn des als Vogt bezeugten Heinrich von Northeim, HOFFMANN, a.a.O. S. 107 c. 65, vgl. K.-H. LANGE, Der Herrschaftsbereich der Grafen von Northeim 950 bis 1144, 1969 S. 53; zu dessen zum Teil aus formal unechten Urkunden stammenden Belegen für die Vogtei der Northeimer vgl. jedoch HEINEMEYER, a.a.O. S. 305ff., 352 mit Anm. 208. - Marzhausen südl. Göttingen war wahrscheinlich Northeimer Gut, vgl. VOGT, a.a.O. S. 76.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI IV,1,1 n. 44, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1115-04-18_1_0_4_1_1_44_44
(Abgerufen am 28.03.2024).