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RI IV Lothar III. und ältere Staufer (1125-1197) - RI IV,1,1

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Lothar zerstört beide Befestigungen, um Graf Hermann von Winzenburg zu schaden, der von dort Plünderungen und Beutezüge unternommen hat.

Überlieferung/Literatur

Ann. S. Blasii Brunsvic. maiorum fragm. zu 1115, MGH SS 30, 1 S. 18. Ann. Patherb. zu 1115, hg. Scheffer-Boichorst S. 130: Dux Liutgerus ad iniuriam Herimanni comitis Valkenstein et Walehusen propter latrocinia et praedas, quae inde fiebant, destruxit. Post haec incertus, si imperator bellum an pacem vellet... Ann. Saxo zu 1115, MGH SS 6 S. 751. Reg.: Vogt, Herzogtum S. 158 Nr. 39.

Kommentar

Beim Falkenstein handelt es sich wahrscheinlich um den "Alten Falkenstein" 1,8 km westl. der heutigen Burg Falkenstein über der Selke im Harz, damals wohl Reichsburg, vgl. P. GRIMM, Die vor- und frühgeschichtlichen Burgwälle der Bezirke Halle und Magdeburg (Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin. Schriften der Sektion für Vor- und Frühgeschichte 6) 1958 S. 141 Abb. 40 h, S. 232 Nr. 226, H. WÄSCHER, Feudalburgen in den Bezirken Halle und Magdeburg, 1962 S. 97 und Abb. 281, F. STOLBERG, Befestigungsanlagen im und am Harz von der Frühgeschichte bis zur Neuzeit, 1968 S. 92f. Nr. 117. - Zur in der Helmeniederung zu lokalisierenden Pfalz Wallhausen vgl. GRIMM, a.a.O. S. 306, Nr. 606, 607, GRIMM, Archäologische Beobachtungen an Pfalzen und Reichsburgen östlich und südlich des Harzes mit besonderer Berücksichtigung der Pfalz Tilleda, in: DEUTSCHE KÖNIGSPFALZEN. Beiträge zu ihrer historischen und archäologischen Erforschung 2 (Veröffentlichungen des Max-Planck-Instituts für Geschichte 11/2) 1965 S. 283-285, WÄSCHER, a.a.O. S. 135f. und Abb. 440, STOLBERG, a.a.O. S. 410-412 Nr. 460, 461. Vor der Schlacht am Welfesholz hatte Heinrich V. in Wallhausen sein Heer gesammelt, Reg. 34. Die Aktivitäten Hermanns I. von Winzenburg, der bis zu dieser Niederlage Anhänger des Kaisers war - vgl. F. JUNGMANN-STADLER, Hedwig von Windberg, in: ZBayerLdG 46 (1983) S. 251ff., 271-273 - belegen, daß Heinrich V. noch über Stützpunkte in Ostsachsen verfügte, die Lothar nun beseitigte. Überdies stürzten sie den Herzog in Zweifel über die wahren Absichten des Saliers, vgl. Reg. 43. Die Feststellung von MEYER VON KNONAU, Jahrbücher 6 S. 330, daß Lothar "sich geweigert (habe), die Hand zum Frieden zu reichen", unterschätzt die vom Winzenburger ausgehende Bedrohung. - Vgl. MEYER VON KNONAU, a.a.O. S. 328f., VOGT, a.a.O. S. 19, WADLE, Reichsgut S. 145f., STOOB, Westfalen und Niederlothringen S. 357.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI IV,1,1 n. 42, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1115-02-11_5_0_4_1_1_42_42
(Abgerufen am 28.03.2024).