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RI IV Lothar III. und ältere Staufer (1125-1197) - RI IV,1,1

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Vor Herzog Lothar an der Malstätte des Grafen Widukind im Marstemgau wiederholen Reginhild, Witwe des Grafen Erp, und ihre Tochter Ricwara die Auflassung von Gütern zugunsten des Bistums Minden, wofür sie verschiedene Einkünfte zu lebenslanger prekarischer Nutzung erhalten, was Bischof Widelo vor vielen Zeugen, darunter Lothar, beurkundet.

Überlieferung/Literatur

Undatierte Urkunde Bischof Widelos von Minden. Druck: Stephan Alexander Würdtwein, Subsidia diplomatica 6, Heidelbergae 1775 S. 319 Nr. 104. Reg.: H.A. Erhard, Regesta Historiae Westfaliae 1, 1847 S. 210 Nr. 1282 (zu 1097-1120). Vogt, Herzogtum S. 153 Nr. 21 (zu 1113-1119): ... et ne umquam ullo tempore prescripta donatio alicuius contradictionis posset cassari impulsu, venit denuo predicta Reginilda in mallum Widekindi comitis in loco Lindem in pago Merstemen ibique coram duce L. multisque nobilibus ac liberis Angarice legis peritis traditionem seu donationem a se factam ecclesie nostre legitima stabilitate corroboravit herede sua simul (sc. Ricwara) et mundiburdo presentibus et cum omni alacritate collaudantibus ... Huius itaque precarie conventio, ut utrimque rata et omni evo inconvulsa permaneret, hanc cartam conscribi iussimus, ... testibus idoneis corroboravimus. Hi sunt testes, qui huic traditioni interfuerunt ... nobiles Liudierus dux, Adolfus comes, Burchardus comes, Sifridus comes, Eico, Thiethardus, Cuono, Widekindus comes, Thiedericus...

Kommentar

Der 1098 erhobene Widelo wurde 1105 abgesetzt und amtierte ein zweites Mal von 1113 bis zu seinem Tode am 28. Dezember 1119, vgl. K. ORTMANNS, Das Bistum Minden in seinen Beziehungen zu König, Papst und Herzog bis zum Ende des 12. Jahrhunderts (Reihe der Forschungen 5) 1972 S. 55-59. Wegen der Erwähnung Lothars als Herzog gehört die Urkunde gegen ORTMANNS, a.a.O. S. 59 mit Anm. 83, nicht auch in die erste, sondern nur in die zweite Sedenzzeit des Bischofs, vgl. VOGT, a.a.O., PETKE, Lothar S. 343 Anm. 3. - Über den Marstemgau (westl. der unteren Leine) mit dem Gerichtsort Linden (heute westl. Stadtteil von Hannover) und Lothars dortige, offenbar auf einer Nachfolge der Billunger beruhende Stellung vgl. B. ENGELKE, Der Marstemgau, in: HannGbll 31 (1928) S. 247-281, bes. S. 249, B. ENGELKE, Die Grenzen, Gaue, Gerichte und Archidiakonate der älteren Diözese Minden, in: HannGbll NF 4 (1936/37) S. 108f., H.-J. FREYTAG, Die Herrschaft der Billunger in Sachsen, 1951 S. 29, 33, 41, 43, VOGT, a.a.O. S. 112-115, F. FORWICK, Die staatsrechtliche Stellung der ehemaligen Grafen von Schwalenberg, 1963 S. 23f., H. PLATH, Die Frühgeschichte, in: K. MLYNEK/ W. RÖHRBEIN (Hg.), Geschichte der Stadt Hannover. 1 Von den Anfängen bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts, 1992 S. 18f. Eine erste Auflassung der Reginhild erfolgte obiger Urkunde zufolge an der Malstätte des Grafen Eberhard am Weserufer in pago Scapevelden, gelegen östl. der Weser unterhalb von Minden auf der Flur von Wietersheim, vgl. ENGELKE, Grenzen, Gaue, Gerichte S. 111. - Erp war im 11. Jh. der Leitname der Grafen von Padberg, vgl. R. WENSKUS, Sächsischer Stammesadel und fränkischer Reichsadel (AbhhAkad.Göttingen 3. Folge Nr. 93) 1976 S. 428, 440ff.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI IV,1,1 n. 23, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1113-12-28_1_0_4_1_1_23_23
(Abgerufen am 29.03.2024).