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RI IV Lothar III. und ältere Staufer (1125-1197) - RI IV,1,1

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Lothar heiratet Richenza, die Tochter Graf Heinrichs des Fetten von Northeim und der Gertrud von Braunschweig.

Überlieferung/Literatur

Ann. Saxo zu 1056, MGH SS 6 S. 691: Idem Theodericus (sc. von Katlenburg) accepit uxorem Gertrudem, filiam Ekberti marchionis senioris, matrem Richenze inperatricis. Ebenda zu 1082, S. 721: Matrem (sc. Richenza) autem predicte Ode post obitum comitis Herimanni duxerat uxorem Otto de Northeim quondam dux, genuitque ex ea preclarissimos viros Heinricum Crassum comitem, patrem Richinze inperatricis et Gertrudis palatine comitisse, et comitem Sifridum de Boumeneburh, et Cononem comitem de Bichlinge, et tres filias... Ebenda zu 1101, S. 734: Uxor autem ipsius (sc. Heinrich) Gertrudis, soror Ecberti marchionis iunioris, vix evasit. Habuit autem duas filias, Richenzam postea inperatricem et Gertrudem palatinam comitissam. Ebenda zu 1115, S. 751: Richeza ductrix XV annos sterilis manens duci Liudero filiam in festivitate paschali genuit. Ann. S. Aegidii Brunsvic. exc. zu 1115, MGH SS 30, 1 S. 11 Ann. Stadenses zu 1113, MGH SS 16 S. 321: Luderus dux Saxonie accepit filiam Heinrici Crassi et Gertrudis comitisse nomine Rinkensam, que peperit ei filiam Gertrudem. Chron. princ. Brunsvic. fragm. c. 4, MGH SS 30, 1 S. 23: Gerthrudis ... genuit Rikinzam, que tradita est Ludero, qui fuerat filius comitis Gevehardi de Suppelingeburch et erat homo potens et industrius. Sächs. Weltchronik Rez. C c. 237, hg. L. Weiland, MGH Dt. Chron. 2, 1877 S. 199. Reg.: Vogt, Herzogtum S. 148 Nr. 2.

Kommentar

Aus der zu 1115 vom Ann. Saxo überlieferten Nachricht über die Geburt von Lothars Tochter Gertrud ist ungefähr das Jahr 1100 als das Jahr der Heirat zu erschließen. Vgl. BERNHARDI, Lothar S. 13. Der späte Albert von Stade stellt die Nachricht von der Eheschließung, nachdem er zu 1112 Lothars Streit mit dem Stader Ministerialen Friedrich geschildert hat (vgl. Reg. 17, 19), ins Jahr 1113, vgl. VOGT, a.a.O. Danach nimmt F. CURSCHMANN, Wann wurde Lothar von Supplinburg geboren?, in: ZHistVNieders 1920 S. 95f., F. CURSCHMANN, Zwei Ahnentafeln. Ahnentafeln Friedrichs I. und Heinrichs des Löwen zu 64 Ahnen (Mitteilungen der Zentralstelle für Deutsche Personen- und Familiengeschichte e. V. 27) 1921 S. 65, im Widerspruch zur Nachricht des Annalista Saxo an, erst 1113 sei die Ehe vollzogen worden. - Über Heinrich von Northeim († 1101), über dessen Herrschaftsstellung und die Kinder Otto († nach 1115), Richenza und Gertrud († nach 1154) vgl. K.-H. LANGE, Die Grafen von Northeim (950-1144). Diss. phil. Kiel 1958 (Masch.) S. 112ff., K.-H. LANGE, Die Stellung der Grafen von Northeim in der Reichsgeschichte des 11. und frühen 12. Jahrhunderts, in: NiedersächsJbLdG 33 (1961) S. 82ff., K.-H. LANGE, Der Herrschaftsbereich der Grafen von Northeim 950 bis 1144, 1969 S. 23, 29, 31 u. ö., VOGT, a.a.O. S. 75ff., PETKE, Lothar S. 381, 395f., Reg. 2. - Über die Brunonin Gertrud († 9. Dezember 1117) und ihre Eheschließungen mit Dietrich von Katlenburg († 1085), Heinrich von Northeim und Heinrich von Eilenburg († 1103) vgl. BERNHARDI, a.a.O. S. 815, H.-J. WINZER, Die Grafen von Katlenburg (999-1106). Diss. phil. Göttingen 1974 S. 59-61. Als mit ihrem Sohn Dietrich die Katlenburger 1106 ausstarben, fiel an sie und von ihr an Richenza und Lothar deren Erbe, vgl. WINZER, a.a.O. S. 66-68. Gertruds brunonisches und northeimisches Erbe hatten sich Richenza und Lothar mit der Pfalzgräfin Gertrud und zunächst auch noch mit Heinrichs des Fetten Sohn Otto zu teilen, vgl. Reg. 46, 57. Nach H. STOOB, Die sächsische Herzogswahl des Jahres 1106, in: Landschaft und Geschichte. Festschr. FRANZ PETRI zu seinem 65. Geburtstag, hg. v. G. DROEGE/ P. SCHÖLLER/ R. SCHÜTZEICHEL/ M. ZENDER, 1970 S. 513f., hätten Gertrud von Haldensleben und Gertrud von Braunschweig die Eheschließung im Blick auf die Nachfolge Lothars in die sächsische Herzogswürde betrieben; dagegen vgl. W. PETKE, Zur Herzogserhebung Lothars von Süpplingenburg im Jahre 1106, in: DA 46 (1990) S. 60-84.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI IV,1,1 n. 3, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1100-00-00_1_0_4_1_1_3_3
(Abgerufen am 28.03.2024).