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RI III Salisches Haus (1024-1125) - RI III,5,1

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Papst Benedikt (IX.) bestätigt dem Kloster Ste-Croix in Bordeaux unter Abt Gumbald (Gumbaldo abbati ... s. Crucis Burdigalensis et suis monachis in monasterio s. Mariae Dei genitricis quod nuncupatur de Solaco) wunschgemäß den Besitz des Marienklosters Soulac (D. Bordeaux) mit sämtlichem Zubehör, verleiht diesem Immunität und Exemtion von jeder Gewalt außer jener des Abts von Ste-Croix (prefatum monasterium ... absque omni iugo ... excepto abbate s. Crucis et suis monachis ... nullus vicecomes, nullus comes, nullus archiep., nullus ep. ... ditionem quamlibet habere), verleiht allen das Kloster Soulac aufsuchenden Exkommunizierten Absolution und dem Abt das Recht, zu exkommunizieren und zu absolvieren, verbietet die Verhängung von Exkommunikation und Interdikt über die Klöster und deren Angehörige, befreit den Abt von der Synodalverpflichtung, gestattet die freie Wahl des Abtes durch den gesamten Konvent (cuncta congregatio ibidem et in aliis ecclesiis sibi subditis degentium) und ordnet dessen Weihe durch den Papst an, falls der zuständige Erzbischof sie verweigere, erlaubt schließlich die Einholung anderer Weihen bei jedem beliebigen Bischof und bedroht Zuwiderhandelnde mit Anathem. – Convenit apostolico moderamini pia religione ...Scr. pm. Sergii archiscrin. s. nostri palatii mense Oct., ind. V.

Überlieferung/Literatur

Orig.: – . Kop.: 1) 1645 November, Bordeaux, Arch. dép., H 496 n. 1; 2) 17. Jh., Bordeaux, Arch. dép., H 640 fol. 74.  Drucke: Martène/Durand, Thesaurus I 156; Migne, PL 141, 1343; Aristide Ducaunnès-Duval, Cartulaire de l'abbaye de Ste-Croix de Bordeaux (Arch. hist. de la Gironde 27/1892) 115; Zimmermann, PUU II 1133 n. 602.  Reg.: Georgisch, Regesta I 356 n. 11; Bréquigny, Table chronologique II 15; J 3123; Kopczynski, Arengen 36; Santifaller, Elenco 344; Szaivert, Klosterexemtion 295; Santifaller, LD 119; JL 4108.  Lit.: A. Chauliac, Histoire de l'abbaye de Ste-Croix de Bordeaux (Paris 1910) 63f., 68, 106ff., 160f.; Rathsack, Fuldaer Fälschungen II 289, 383; Seibert, Abtserhebungen 96f.; Kortüm, Urkundensprache 291, 405f.

Kommentar

Zur Überlieferung vgl. Wiederhold, PUU in Frankreich VII 31 (ND Ders., PUU in Frankreich. Reiseberichte II 741) und Zimmermann, PUU; die Urkunde folgt weithin den Liber diurnus-Formeln 64, A 89 und 89. Mit dem Privileg lässt der Abt von Ste-Croix sich vor allem den Besitz des Klosters Soulac bestätigen, das der Herzog Wilhelm Sancho von der Gascogne 982 an St-Séver-Cap-de-Gascogne geschenkt hatte. Interessant ist neben den anderen, allgemeinen Rechten vor allem der päpstliche Schutz des Klosters vor Exkommunikation und darüber hinaus die Binde- und Lösegewalt des Abtes. An der Echtheit wird nicht gezweifelt. Zu den anderen Urkunden des Notars Sergius vgl. n. 190, n. 200, n. 204, n. 206, n. 210, n. 253).

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI III,5,1 n. 192, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1036-10-00_1_0_3_5_1_192_192
(Abgerufen am 16.04.2024).