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RI III Salisches Haus (1024-1125) - RI III,5,1

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Papst Benedikt (IX.) erhebt die Kirche von Siponto zum Erzbistum und den Bischof Leo zum Erzbischof.

Überlieferung/Literatur

Erw.: Urkunden P. Alexanders III. von 1176 September 25 (JL *14233; IP IX 238 n. 22; Kehr, PUU in den Abruzzen 322 (ND Ders., PUU in Italien I 359), P. Lucius' III. von (1182) August 31 (JL *15193; IP IX 240 n. 25; Böhmer/Baaken/Schmidt, Papstregesten 4, 1 n. 322; Kehr, PUU in Italien IV 107); P. Innozenz' III. von 1202 Mai 25 (Potthast 1681; Othmar Hageneder, Register Innocenz' III. Bd. V, Wien 1993, 74; Migne, PL 214, 1000) und P. Bonifaz' IX. von 1400 Dezember 4.  Reg.: IP IX 235 n. *10; JL *4122.  Lit.: Fimiani, De ortu et progressu metropoleon 149f.; Sarnelli, Memorie cronologiche di Benevento 76; Gay, Monastère de Tremiti 401; Groner, Diözesen Italiens 42f.; Gay, L'Italie II 479f.; Chalandon, Domination Normande en Italie I 20; Klewitz, Geschichte der Bistumsorganisation 20ff. (ND 362ff.); Antonucci, Arcivescovato di Siponto 71ff.; Mastrobuoni, Pagine di storia 49ff.; Holtzmann, Katepan Boioannes 19ff., 32ff.; Angelillis, Santuario del Gargano II 134f., 140; Ménager, Fondations monastiques de Robert Guiscard 9; Falkenhausen, Byzantinische Herrschaft in Süditalien 56; Fuiano, Città in Puglia 65; Herrmann, Tuskulanerpapsttum 72; Houben, Organizzazione ecclesiastica 19; D'Amico, Leone IX e il Meridione 44f.; Papagna, Cristianesimo in Puglia 107, 162f., 322; Bayer, Spaltung der Christenheit 53.

Kommentar

Durch die genannten Urkunden ist verbürgt, dass ein Papst namens Benedikt die Rangerhöhung Sipontos durchführte. In der jüngsten dieser Urkunden ist der Papst als Benedikt IX. gekennzeichnet. Darüber hinaus konnte Holtzmann plausibel machen, dass eine Neuordnung der Kirche in Nordapulien nach der Niederlage der Aufständischen gegen den Katepan Boioannes 1018 durchgeführt wurde. Während die Umstrukturierung der lateinischen Kirche im griechischen Bereich Apuliens durch neue Bistümer und mit dem Ziel, nicht einem "ausländischen" Erzbistum Benevent unterstellt zu sein, anfangs von der griechischen Verwaltung durchgeführt worden sei, habe Benedikt VIII. dies abgelehnt, zuerst Johannes XIX. (n. 65, n. 104, n. 133), später v. a. Benedikt IX. den status quo anerkannt. Antonucci weist die Rangerhöhung Benedikt VIII. zu, hält die Nachricht von dessen Eingriff aber für eine Fälschung des Sipontiner Klerus gegen die Ansprüche von Monte Gargano. Herrmann spekuliert darüber, dass Leo von Siponto einer der beiden von Leo IX. bei der dortigen Synode 1050 wegen Simonie (d. h. evtl.: wegen ihrer Weihe durch den Simonisten Benedikt IX.) abgesetzten Erzbischöfe sein könnte. Eine neuzeitliche Quelle in der Bibl. com. di Putignano (D. M. Campanella, Effemeridi Putignanesi ovvero successi e storia della città di Putignano, 1737-1744, 28f., 136f.) gibt einen fragwürdigen Bericht, dass 1045 die Kirchen von Casaboli und Barsento einen eigenen Bischof gewählt hätten, um sich von jenem in Mottola unabhängig zu machen. Gregor VI. soll der Darstellung zufolge die Bischöfe von Ruvo und Bisceglie samt dem Erzbischof von Tarent angewiesen haben, den Elekten zu weihen. Nach Widerstand durch den Herzog von Mottola soll Gregor VI. daraufhin noch im selben Jahr die Kirchen von Barsento, Casaboli und Putignano dem Bistum Conversano unterstellt haben (AngeloFanelli, Cronotassi episcopale della chiesa di Conversano, Conversano 1987, 235ff.).

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI III,5,1 n. 187, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1036-00-00_3_0_3_5_1_187_187
(Abgerufen am 29.03.2024).