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RI III Salisches Haus (1024-1125) - RI III,5,1

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Papst Benedikt (IX.) informiert Erzbischof Poppo von Trier in Beantwortung eines Briefes (vgl. n. 183) und mit einer Entschuldigung für deren lange Verzögerung wunschgemäß über die Entsendung eines für die anliegenden Aufgaben geeigneten Koadjutors (namens Honestus), welcher ihn bei Weihehandlungen unterstützen soll, sowie über die erbetene Kanonisation Simeons von Trier (n. 185) (... Popponi ... Treuirorum archiep. ... vobis ... vicis coadiutorem presulem ... dirigimus, quem ... honestas morum ... decorat ... a corpore nostro ...; Symeonem ... sanctum ... nominari ...). – Sumptis vestre reverentie litteris et ...

Überlieferung/Literatur

Orig.: Pergament (225-232 x 255-260 mm), Koblenz, LHArch., Best. 1 A Nr. 11673.  Kop.: 1) 14. Jh., Koblenz, LHArch., Best. 1 C 1 p. 201; 2) 14. Jh., Koblenz, LHArch., Best. 1 C 2 p. 138; 3) 14. Jh., Koblenz, LHArch., Best. 1 C 3 p. 139; 4) 14. Jh., Koblenz, LHArch, Best. 1 C 3a p. 104.  Insert: Gesta Trevirorum cont. I 4 (Wyttenbach/Müller I 135; MG SS VIII 178).  Faks.: Heintz, Der hl. Simeon Abb. 37; Heyen/Janssen, Zeugnisse 299.  Drucke: Kyriander, Ann. 106 (fragm.); Brower, Ant. I 642; Brower/Masen, Ant. I 520; AASS Juni I 96; Martène/Durand, Thesaurus I 167; Martène/Durand, Ampl. Coll. IV 176; Hontheim, Hist. Trevirensis I 376; Beyer, Mittelrhein. UB I 371; Migne, PL 141, 1359; Ramackers, Analekten 54; Wampach, UB Luxemburg I 369; Zimmermann, PUU II 1130 n. †600.  Reg.: Kreglinger, Analyse critique de la collection des diplômes ... du cabinet de Mr. le Comte de Renesse-Breidbach (Anvers 1836) 3 n. 11; J 3128; Beyer, Mittelrhein. UB II 648 n. 357; Wauters, Table chronologique I 486; Goerz, Mittelrhein. Regesten I 364 n. 1277; Santifaller, Elenco 345; Santifaller, Geschichte der Beschreibstoffe 90 n. 17; Mötsch, Balduineen 98 n. 61; Heyen/Janssen, Zeugnisse 448 n. 91; GP X 55 n. 93 und GP X 182 n. 3; JL †4113.  Lit.: Julius von Pflugk-Harttung, Bemerkungen über Poppo von Trier und St. Simeon (Pick's Monatsschrift für rheinischwestfälische Geschichtsforschung 3/1877, 492-514); Steindorff, Heinrich I 256, 496f.; Bresslau, Konrad II 514ff.; Pflugk-Harttung, Untersuchungen 119ff.; Kehr, Vier Kapitel 603; Ramackers, Analekten 49ff.; Ramackers, PUU in Frankreich NF IV 531; Ramackers, PUU in den Niederlanden 40; Peter Thomsen, Der heilige Simeon von Trier (ZS des Palästinavereins 62/1939, 144-161); Renn, Luxemburger Grafenhaus 127; Kemp, Canonization 60f.; Coens, Culte de s. Syméon 183ff.; Oppermann, Rhein. Urkundenstudien II 148ff.; Santifaller, Geschichte der Beschreibstoffe 89ff.; Johannes Ramackers, Rezension von O. Oppermann, Rhein. Urkundenstudien II (HZ 179/1955, 116-121) 119f.; Hinschius, Kirchenrecht II 171f.; Heintz, Der hl. Simeon 164ff.; Müller-Mertens, Regnum teutonicum 80ff.; Herrmann, Tuskulanerpapsttum 80f.; Maccarrone, Teologia del primato 35f.; Fried, Laienadel und Papst 391f.; Heyen, Simeon und Burchard-Poppo 197; Szabó-Bechstein, Libertas 105f.; Wolter, Synoden 350f.; Heyen/Janssen, Zeugnisse 297ff.; Anton, Frühe Stufen der Kirchenreform 251; Heikkilä, Vita s. Symeonis 141ff.; Krafft, PU und Heiligsprechung 28ff.

Kommentar

Zur Überlieferung vgl. Ramackers, PUU, Zimmermann, PUU und GP. Zur Datierung vgl. n. 185. Trotz der Abweichungen in der Gestaltung und dem Formular von anderen Papsturkunden treten Ramackers und Heintz für die Echtheit ein; insbesondere Oppermann zog jedoch das von Ramackers gefundene Original (inklusive Bulle) in Zweifel; laut Zimmermann zeigen die Textvarianten, dass das "angebl. Original" kaum der ursprüngliche Text sein könne, doch sei der Inhalt der Urkunde nicht zu beanstanden. Während Zimmermann die Beweisführung Ramackers' für die Echtheit und Originalität als letztlich nicht überzeugend beurteilt, nimmt GP die Echtheit und Korrektheit des Originals an. Die von Ramackers, Analekten beobachtete Ähnlichkeit der Schrift mit jener des Diakons und päpstlichen Kanzlers Petrus und der von Heintz gegebene Hinweis, dass äußere Abweichungen von anderen Papsturkunden Benedikts IX. durch die Briefform dieses von ihm als Begleitbrief zu n. 185 verstandenen Dokumentes zu erklären sind, können nicht übergangen werden. Inhaltlich beanstandet wurde von Bresslau und Oppermann v. a. die Zuweisung eines bischöflichen Helfers, die sie in der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts für einen Anachronismus hielten. Der Name des aus Rom entsandten Koadjutors ist nur zu erschließen aus den Worten presulem ... dirigimus, quem ... honestas morum, sicut nomine indicat ...; der daraus von Ramackers, Analekten 53 abgeleitete Name Honestus wurde von Wampach 345 aufgrund anderer Trierer Quellen verifiziert. Diese Tatsache spricht für die Echtheit der Urkunde; zur Echtheistsfrage vgl. jetzt umfassend Krafft. Szabó-Bechstein und Maccarrone weisen auf die enthaltene Primatsaussage hin. Erbeten hatte Erzbischof Poppo einen bischöflichen Helfer mehrfach, vgl. n. 110, n. 183.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI III,5,1 n. 186, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1036-00-00_2_0_3_5_1_186_186
(Abgerufen am 29.03.2024).