Regestendatenbank - 201.916 Regesten im Volltext

RI III Salisches Haus (1024-1125) - RI III,5,1

Sie sehen den Datensatz 167 von insgesamt 328.

Papst Benedikt (IX.) erhält von Kaiser Konrad (II.) das Recht der Weihe des Abtes von Montecassino.

Überlieferung/Literatur

Erw.: Urkunde P. Benedikts IX. n. 210; vgl. Urkunde P. Leos IX. (1052-1054) (JL 4330; Migne, PL 143, 604).  Reg.: – . Lit.: – . 

Kommentar

Bei dem Hinweis in der Urkunde Benedikts IX. cuius abbatis (Casinensis) consecrationem nuper ex dono ... Henrici et Chonradi imperatorum Romanorum suscepimus handelt es sich um einen interpolierten Zusatz des Petrus Diaconus, wie auch die entsprechende Aussage der Urkunde Benedikts VIII. für Montecassino (de consecratione Casinensis abbatis, quam ... a serenissimo filio nostro Heinrico imperatore suscepimus) (Zimmermann, PUU II 1021 n. †537; Böhmer/Zimmermann, Papstregesten n. †1247; JL †4039) eine Fälschung des Petrus Diaconus darstellt. Die Angabe findet sich ebenfalls (concedimus eciam tibi tuisque successoribus consecracionem abbatis Casinensis) im gefälschten Diplom Heinrichs II. für Benedikt VIII., das Montecassino betrifft (DHII. 531, Bresslau/Bloch, MG Dipl. III 687; Böhmer/ Graff, Regesten Heinrichs II. n. 2024) (vgl. Böhmer/Zimmermann,Papstregesten n. †1246), nach Zimmermann ebenfalls ein Werk des Petrus Diaconus. Während also für die Verleihung durch Heinrich II. eine eigene gefälschte Urkunde vorliegt (JL †4039; Böhmer/Zimmermann,Papstregesten n. †1247; Zimmermann, PUU II 1021n. †537), ist von jener Konrads II. an Benedikt IX. ansonsten nichts bekannt. Weil in der Urkunde n. 210 darauf Bezug genommen wird, muss es sich bei der Passage über das durch die Kaiser verliehene Weiherecht um eine Interpolation handeln, da Petrus Diaconus erst im 12. Jahrhundert gewirkt hat. Dieser hat vermutlich auch die Interpolation in der Urkunde Benedikts IX. (und identisch Leos IX.) vorgenommen. Daher ist die entsprechende Information als Fälschung zu werten, obwohl die tatsächliche Durchführung der Weihe Richers durch Benedikt IX. (n. 209) auch die Verleihung des Weiherechtes möglich erscheinen lässt. Zu datieren ist zwischen dem Amtsantritt Benedikts IX. und der Ausstellung der Urkunde n. 210.

Nachträge

Nachtrag einreichen
Einreichen
Empfohlene Zitierweise

RI III,5,1 n. †167, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1032-07-01_1_0_3_5_1_167_D167
(Abgerufen am 28.03.2024).