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RI III Salisches Haus (1024-1125) - RI III,5,1

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Papst (Johannes XIX.) trifft mit König Konrad (II.) zusammen.

Überlieferung/Literatur

Erw.:Rodulf Glaber, Hist. IV 1 (Prou 90f.; France 170; Arnoux 222).  Reg.: – .  Lit.: Bresslau, Konrad I 15f., 343ff., 455; Mann, Popes V 222f.; Herrmann, Tuskulanerpapsttum 38f.; Erkens, Konrad 52.

Kommentar

Nach seiner Krönung zum deutschen König ist Konrad nach der Darstellung des Rodulf Glaber zusammen mit seiner Frau der Einladung des Papstes nach Italien zur Übernahme der italischen Königskrone (n. †50 vgl. auch n. †49) nachgekommen, und in descensu Alpium, quem Curiam Gallorum licet corrupte vocant, in oppido Cumis occurrit cum summo apparatu papa Romanus. Im Anschluss wird der Reiseverlauf Konrads II. in Oberitalien vom Jahr 1026/27 geschildert sowie die Kaiserkrönung im April 1027 (n. 79). Den in der Scheidungssache anfragenden Bischöfen habe der Kaiser daraufhin geantwortet, angesichts seines neuen Amtes gezieme sich eine Scheidung nicht. Bezüglich der zeitlichen Einordnung liegen zwei Daten für das Treffen nahe; einmal ein Zeitpunkt schon kurz nach der Königswahl (quantotius suscepto Germanie sceptro) vom 4. September 1024 bzw. der Krönung vom 8. September, zum anderen aber der Herbst des Jahres 1026, als der Romzug tatsächlich stattfand. Da aber in anderen Quellen von einer Reise des Papstes nach Oberitalien nicht die Rede ist und Konrad II. 1026 nicht über den Splügenpass, sondern über den Brenner (Wipo, Gesta 12, Bresslau, MG SS rer. Germ. 61/1915³, 33) nach Süden zog, muss dieser Aspekt der Erzählung von Rodulf Glaber als fiktiv angesehen werden. Ist das Zusammentreffen in Como auch auszuschließen, so kann sich evtl. doch ein historischer Kern hinter Rodulfs Schilderung über die Kritik an der Ehe des Königs verbergen. Ebenso nimmt Herrmann, u. a. unter Hinweis auf Ademar an, dass eine Kontaktaufnahme des Papstes mit dem König und dessen Unterstützung gegen oberitalische Widerstände im Herbst des Jahres 1024 tatsächlich stattgefunden habe. Arnoux224 vertritt neuerdings wenig überzeugend die Ansicht, ein Treffen zwischen Papst und Kaiser in Como liege im Bereich des Möglichen.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI III,5,1 n. †52, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1024-09-00_2_0_3_5_1_52_D52
(Abgerufen am 19.04.2024).