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RI III Salisches Haus (1024-1125) - RI III,5,1

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Papst (Johannes XIX.) wird vom deutschen Episkopat gebeten, dessen Vereinbarungen mit Konrad II. über die Königswahl zuzustimmen, und kommt der Bitte bereitwillig nach.

Überlieferung/Literatur

Erw.: Ademar von Chabannes, Chr. III 62 (Chavanon 187f.; vgl. Chauvin/Pon 282f.); Rodulf Glaber, Hist. IV 1 (Prou 90f.; France 170; Arnoux 222).  Reg.: – .  Lit.: Bresslau, Konrad I 15f., 343ff.; Mann, Popes V 222f.; Martin Lintzel, Zur Wahl Konrads II. (FS Edmund Ernst Stengel, Münster - Köln 1952, 289-300) 293f.; Herrmann, Tuskulanerpapsttum 38f.; Erkens, Konrad 52.

Kommentar

Rodulf Glaber berichtet von Schwierigkeiten bei der Königswahl Konrads II., die darin ihre Ursache hatten, dass der König in einer kirchlich nicht legitimen Ehe mit Gisela verbunden war. Dem Chronisten zufolge haben die Bischöfe den Kandidaten vor die Wahl gestellt, sich von seiner Frau zu trennen oder auf die Krone zu verzichten. Konrad habe daraufhin die Scheidung und die Unterwerfung unter die Anordnungen der Bischöfe versprochen. Diese aber mittunt ad papam Romanum, ut eis in hoc quod decreverant consentiret. Qui statim libentissime annuit. Die Aussage Ademars, Konrad II. sei auf den Rat des Papstes und der Bischöfe zur Herrschaft gelangt (Nam Conon, suadente papa Romano et omnibus episcopis ... imperium assumpsit), scheint diese Darstellung zu bestätigen. Obwohl Herrmann aufgrund dieser Berichte von einer päpstlichen Involvierung in die Wahl Konrads II. zum deutschen König ausgeht, ist mit Bresslau und Lintzel eher anzunehmen, dass Ademar ausgehend von Informationen über die illegitime Ehe Konrads II. seine Geschichte, insbesondere die päpstliche Einflussnahme auf die Wahlhandlung erfunden hat (vgl. auch Wolfram, Konrad 60ff.); zur Glaubwürdigkeit und zum Fortgang der Geschichte vgl. auch n. †52 und n. †54. Im Ablauf der Ereignisse wäre eine entsprechende Botschaft zwischen dem Tod Heinrichs II. am 13. Juli und geraume Zeit vor den Wahlhandlungen am 4. September 1024 einzuordnen.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI III,5,1 n. †49, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1024-08-00_2_0_3_5_1_49_D49
(Abgerufen am 28.03.2024).