Regestendatenbank - 201.916 Regesten im Volltext

RI III Salisches Haus (1024-1125) - RI III,5,1

Sie sehen den Datensatz 44 von insgesamt 328.

Papst Johannes (XIX.) wird von Boten des Patriarchen Poppo von Aquileia um die Ausstellung eines Privilegs mit einer Besitzbestätigung aller Güter Aquileias, die insbesondere Grado einschließen soll, gebeten (n. 45).

Überlieferung/Literatur

Erw.: Urkunde P. Johannes' XIX. n. 57; Andrea Dandolo, Chr. (Pastorello, SSrer. Ital. XII/1, 1937, 206); Andrea Naugerio, Hist. Veneta (Muratori, SS rer. Ital. XXIII 959); Marino Sanudo, Vite dei dogi (Monticolo,SS rer. Ital. XXII/4, 1900, 147f.).  Reg.: – .  Lit.: Bresslau, Konrad I 150ff.; Lenel, Venezianischistrische Studien 90f.; Paschini, Vicende del Friuli (MSF 9/1913) 18; Kehr, Rom und Venedig 85f.; Paschini, Storia del Friuli I 201; Violante, Venezia fra papato e impero 296; Herrmann, Tuskulanerpapsttum 91f.; Wolter, Synoden 325; Hellmann, Geschichte Venedigs in Grundzügen 34;Rando, Strutture della chiesa 648f.; Erkens, Konrad 90.

Kommentar

In der im Dezember 1024 ausgestellten Urkunde n. 57 wird erzählt, dass ein Aufruhr den Dogen (Otto Orseolo) und dessen Bruder, den Patriarchen Urso von Grado, zur Flucht aus Venedig veranlasst habe. Daraufhin habe Poppo von Aquileia in Fortsetzung des alten Streites zwischen den beiden Patriarchensitzen (vgl. Böhmer/Zimmermann,Papstregesten n. 1208) sich Zugang in Grado verschafft und die dortige Kirche geplündert: Nos suis legatis petiit poscens confirmationem omnium locorum suorum a nobis et nominatim Gradensis insule. Auf den Einwand des Papstes, Grado gehöre nicht zum Amtsbereich Poppos, hätten dessen Vertreter geantwortet, der Patriarch wünsche nur eine Bestätigung dessen, was frühere Päpste seiner Kirche schon verliehen hätten, und zudem habe der Gradenser sich geweigert, vor einer Synode Benedikts VIII. zu erscheinen (vgl. Böhmer/Zimmermann,Papstregesten n. 1208). Zur Information des Papstes durch den Patriarchen von Grado vgl. n. 46. Die historiographischen Quellen erwähnen die Gesandtschaft nur kurz und schöpfen wohl ebenfalls aus der Urkunde n. 57. Zu entsprechenden Vorfällen im Pontifikat Benedikts IX. vgl. n. 242. Datiert wird entsprechend zu n. 45 und mit IP VII/2 52 nn. *75-*77 zwischen dem Frühsommer und der Ausstellung von n. 57.

Nachträge

Nachtrag einreichen
Einreichen
Empfohlene Zitierweise

RI III,5,1 n. 44, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1024-06-00_1_0_3_5_1_44_44
(Abgerufen am 28.03.2024).