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RI III Salisches Haus (1024-1125) - RI III,5,1

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Papst Johannes (XIX.) gibt allgemein bekannt (s. matris aecclesiae fidelibus), dass er auf Bitte des Abtes (Dominicus) von St-Thierry (D. Reims) (coenobii in honore s. apostoli Bartholomei divina revelatione constructi, s. quoque Teoderici primi eiusdem coenobii fundatoris) sowie anderer Bittsteller die Besitzungen, Immunitätsrechte und die Gerichtshoheit dieses Klosters bestätige. – Aecclesias Dei construere et constructas ...

Überlieferung/Literatur

Angebl. Orig.: 12. Jh., Châlons-en-Champagne, Arch. dép., 13 H 6 n. 1.  Kop.: 1) 1270, Reims, Bibl. mun., Ms. 1602 fol. 386v; 2) 17. Jh., Reims, Bibl. mun., Ms. 1600 p. 187.  Drucke: Meinert, PUU in Frankreich I 178; Zimmermann, PUU II 1044 n. †551.  Reg.: –; vgl. Böhmer/ Zimmermann,Papstregesten n. †987.  Lit.: Michel Bur, St-Thierry et le renouveau monastique dans le diocèse de Reims au Xe siècle (St-Thierry, une abbaye du VIe au XXe siècle. Actes du colloque international d'hist. monastique, Reims-St-Thierry 11 au 14 X 1976, St-Thierry 1979, 39-49) 45.

Kommentar

Zur Überlieferung vgl. Meinert, PUU in Frankreich I 19f., 34f., 178 und Zimmermann, PUU. Es handelt sich, wie Meinert und Bur zeigen konnten, um eine aufgrund der Auseinandersetzungen mit dem Reimser Erzbischof entstandene Fälschung aus dem 12. Jahrhundert, die nur spärliche Anklänge an den üblichen Kanzleistil aufweist. Bur weist den Reimser Konflikt des 11. Jahrhunderts der Zeit des Erzbischofs Ebalus (1021-1033) und damit die Fälschung dem Pontifikat Johannes' XIX. zu. Zimmermann, PUU ediert das Stück dementsprechend auch als Urkunde Johannes' XIX. und geht davon aus, dass Böhmer/Zimmermann,Papstregesten 1n. †987 demnach zu berichtigen sei, führt das Privileg in der Neuauflage der Papstregesten jedoch erneut mit derselben Nummer als Urkunde Johannes' XVIII., unter Hinweis auf Bur und dessen Zuweisung an Johannes XIX. Die Urkunde beginnt mit einer trinitarischen Verbalinvokation und ist in der Form der Enzykliken an alle Gläubigen gerichtet. Den Fälschern des 12. Jahrhunderts war der Name des zu dieser Zeit amtierenden Abtes nicht bekannt. Die Fälschung gibt vor, der Abt hätte die Bitte um Privilegierung in Gegenwart des Papstes vorgebracht, und andere nicht namentlich genannte Anwesende hätten der Bitte zugestimmt. Unter Verweis auf Guillaume Marlot, Metropolis Remensis Historia II (Reims 1679) 64 erwähnt Patrick Demouy, Genèse d'une cathédrale. Les archevêques de Reims et leur Église aux XIe et XIIe siècles (Langres, o. J., ca. 2005) 605f., Erzbischof Ebalus habe von Johannes XIX. das Pallium erhalten.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI III,5,1 n. †17, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1024-00-00_16_0_3_5_1_17_D17
(Abgerufen am 28.03.2024).