Regestendatenbank - 201.916 Regesten im Volltext

RI III Salisches Haus (1024-1125) - RI III,2,3

Sie sehen den Datensatz 937 von insgesamt 1706.

Heinrich erhält erste Nachrichten vom Verlauf der römischen Fastensynode.

Überlieferung/Literatur

Berthold 1078 (SS 5, 309 = SS n. s. 14, 324).

Kommentar

Die Datierung ergibt sich aus D. 306 (Reg. 931). ‒ Nach Bertholds Darstellung hätten die Berichte, übermittelt von vorauseilenden Gesandten (ex legatis suis, qui pre ceteris festinantiores ad eum precucurrerant; also nicht Benno von Osnabrück und Dietrich von Verdun), Heinrich mit einem gewissen Maß an Sorge erfüllt (aliquantulum subtristis). ‒ Die negative Reaktion der Sachsen auf die Synode schlägt sich in einem Schreiben nieder, das bei Bruno, Bell. Saxon. c. 108 überliefert ist (MGH Dt. MA 2, 97-99). Hierin begründen sie unter anderem die Wahl Rudolfs zum König, beklagen den üblen Zustand des Reiches, Plünderung von Kirchengut sowie Verschleuderung von Reichsgut und geben ihrem Mißfallen darüber Ausdruck, daß Gregor VII. das Absetzungsurteil über Heinrich IV. (vgl. Reg. 794) nicht als endgültig betrachte (98: Cuius discussionis qualis modus sit, … mirabile est in oculis nostris, scilicet ut is, qui iam synodali iudicio nulla condicione interposita depositus est, alio in eandem dignitatem apostolica auctoritate firmato, nunc tandem ad rationem ponatur et, quod finitum est, denuo incipiatur et de re indubitabili quaestio moveatur). Vgl. hierzu Meyer von Knonau, Jbb. 3, 115-119; Kost, Das östliche Niedersachsen im Investiturstreit (1962) v.a. 94, 100-102, 108 f., 117-119, 142 f., 148-150, 154 f., 158 f., 171, 174-176, zur Datierung auf April 1078 113 f. und 121. ‒ Vgl. Meyer von Knonau, Jbb. 3, 121; Vogel, Gregor VII. und Heinrich IV. (1983) 112 f. ‒ Am 22. März 1078 wurde Meginward Nachfolger des am 11. März gestorben Bischofs Ellenhard von Freising (Ann. S. Steph. Frising. 1078 [SS 13, 52]). Von einer Mitwirkung Heinrichs wird nichts berichtet, doch ist eine solche aufgrund der folgenden klaren Parteinahme Meginwards für den König (bis 1086) und dessen langen Aufenthalts in Bayern wahrscheinlich. Meginward war möglicherweise Mitglied des Speyerer Domkapitels; vgl. Heidrich, Bischöfe und Bischofskirche von Speyer (Salier 2, 1991) 202. Zur Frage einer Zugehörigkeit zum Freisinger Kapitel (so auch Robinson, Henry IV [1999] 187) vgl. lediglich die bei Meyer von Knonau, Jbb. 3, 121 Anm. 34 genannte frühneuzeitliche Literatur. Der Aufenthaltsort Heinrichs am 22. März ist unbekannt; höchstwahrscheinlich befand er sich aber bereits auf dem Weg von Regensburg (vgl. Reg. 931) in das etwa 200 km entfernte Würzburg (vgl. Reg. 934), vielleicht in Nürnberg. Vgl. hierzu Meyer von Knonau, Jbb. 3, 120; Maß, Das Bistum Freising im Mittelalter (1986) 142 f.; Robinson, Henry IV (1999) 174 und 187.

Nachträge

Nachtrag einreichen
Einreichen
Empfohlene Zitierweise

RI III,2,3 n. 933, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/e384d937-04de-44b1-92a9-fd4b85286012
(Abgerufen am 25.04.2024).