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RI III Salisches Haus (1024-1125) - RI III,2,3

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Rudolf wird von Erzbischof Siegfried von Mainz, den Bischöfen Hermann von Metz und Adalbero von Würzburg sowie den Herzögen Welf (I.) von Bayern und Berthold (I.) von Kärnten als Kandidat für eine zukünftige Königswahl ausersehen.

Überlieferung/Literatur

Lampert 1077 (SS rer. Germ. [1894] 301); Berthold 1077 (SS 5, 291 = SS n. s. 14, 264 f.); Paul. Bernr., V. Gregorii VII. c. 88 (Watterich I, 526 f.); Arnulf, Mediol. V, 9 (SS 8, 31 = SS rer. Germ. [1994] 231); Chron. Ebersheim. c. 26 (SS 23, 444).

Kommentar

Zur Datierung vgl. Meyer von Knonau, Jbb. 2, 775-777; sowie Bruns, Gegenkönigtum (1939) 32 f. mit Argumenten gegen eine vorgezogene Datierung auf Anfang Februar. Ein solch früher Ansatz impliziert, daß das Handeln der Fürsten in Unkenntnis der Ereignisse in Canossa (vgl. Reg. 855. 856. 857) erfolgte, was dem Bericht Pauls von Bernried, V. Gregorii VII. c. 88 (Watterich I, 526) widerspricht, nach dem die Fürsten bereits in Ulm von der in Canossa erwirkten Wiederaufnahme Heinrichs IV. in die Kirche erfahren hätten; vgl. Meyer von Knonau, Jbb. 2, 776 und Kerkhoff, Die Grafen von Altshausen-Veringen, Hohenzollerische Jahreshefte 24 (1964) 119. Eine vorgezogene Datierung vermutet hingegen Fried, Canossa (2012) 78, der aufgrund der Reisegeschwindigkeit des päpstlichen Gesandten Rapoto (vgl. Reg. 864) den Ulmer Tag auf Ende Januar/Anfang Februar ansetzt. Reuling, Kur (1979) 105 geht davon aus, daß bereits in Ulm eine Übereinkunft der süddeutschen Fürsten – Vertreter aus Sachsen konnten aufgrund des strengen Winters nicht teilnehmen (Lampert 1077 [SS rer. Germ. (1894) 301]) – auf einen Thronkandidaten erfolgt war und die von Bruno, Bell. Saxon. c. 91 (MGH Dt. MA 2, 85 f.) geschilderte Auswahl aus mehreren Kandidaten in Forchheim (vgl. Reg. R3) unzutreffend und "mit dem Bemühen des Autors zu erklären [sei], die Erhebung Rudolfs als Idealfall einer freien Wahl zu stilisieren" (ebd. 110). – Scheibelreiter, Regierungsantritt, MIÖG 81 (1973) 17 nimmt an, Rudolf habe sich seiner Erhebung bereits vor der Zusammenkunft in Ulm sicher sein können. Das Chron. Eberheimense c. 26 (SS 23, 444) berichtet über die bereits vor der Wahl in Forchheim durch Rudolf für sich angefertigte Krone: Hac itaque de causa Heinricus imperator Adelgaudum abbatem expulit ac deposuit, quia filius Iudite, filie sororis eiusdem Ruodolfi, fuit et maxime quia corona, quam sibi imposuit, secrete in monasterio fabricata fuerat. – Daß Rudolf seine Wahl unmittelbar nach der Versammlung von Ulm vorantrieb, schließt Robinson, Gregor VII. und Heinrich IV. (1983) 43 f. aus dem von Rudolf unverzüglich an Papst Gregor VII. gesandten Schreiben (vgl. das nachfolgende Reg.). – Vgl. Rudolph, Erzbischof Siegfried von Mainz (1973) 111 und 119; Giese, Stamm der Sachsen (1979) 37; Boshof, Salier (42000) 236; Zettler, Geschichte des Herzogtums Schwaben (2003) 178; Muylkens, Reges geminati (2012) 129; Schneidmüller, Die Welfen (22014) 139.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI III,2,3 n. R1, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/db5fbc45-7fe9-45dd-bee6-392bcb45ba09
(Abgerufen am 19.03.2024).