RI III Salisches Haus (1024-1125) - RI III,2,3
Sie sehen die Regesten 901 bis 950 von insgesamt 1706
Heinrich IV. - RI III,2,3 n. 897
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Heinrich urkundet für das Kloster Allerheiligen in Schaffhausen. – Verunechtete Vorlage des gefälschten DH.V. † 300 (Stumpf 3167) mit einem an DH.IV. 299 erinnernden Monogramm, das auf ein ursprünglich vorliegendes D. schließen läßt.
Heinrich IV. - RI III,2,3 n. 898
1077 (etwa Mitte August), (bei Lorsch ?)
Heinrich versucht mit einer geringen Streitmacht, 5000 schwäbischen Kriegern der abgesetzten Herzöge Welf von Bayern und Berthold von Kärnten den Weg zu verlegen, um deren Vereinigung mit dem Heer Rudolfs von Schwaben zu verhindern, welches Würzburg belagert.
Heinrich IV. - RI III,2,3 n. 899
1077 (kurz nach Mitte August ?), Worms
Heinrich beendet auf die Nachricht vom Nahen des gegnerischen schwäbischen Heeres hin nach drei Tagen die Absperrung des Weges nach Würzburg und begibt sich nach Worms, von wo aus er sein eigenes Heer verstärkt, während das gegnerische Heer seinen Weg zu Rudolf fortsetzt.
Heinrich IV. - RI III,2,3 n. 900
1077 (zweite Hälfte August), am unteren Neckar (bei Ladenburg ?)
Heinrich begibt sich mit seinem vergrößerten Heer zum Neckar, wo er Furten des Unterlaufes besetzen läßt, um dort die Ankunft bayerischer und böhmischer Hilfstruppen zu erwarten, woraufhin sich Rudolf von Würzburg her mit seinem um schwäbische Truppen verstärkten Heer in eiligem Marsch...
Heinrich IV. - RI III,2,3 n. 901
1077 (Ende August), am unteren Neckar (bei Ladenburg ?)
Heinrich entsendet Unterhändler, darunter den Erzbischof (Udo) von Trier und den Bischof (Hermann) von Metz, zu Verhandlungen mit Anhängern Rudolfs von Schwaben, welche mit der Vereinbarung enden, daß sich die Fürsten des Reiches sowie die päpstlichen Legaten (der Kardinaldiakon Bernhard und...
Heinrich IV. - RI III,2,3 n. 902
1077 (wohl August), (am Rhein oder Neckar)
Heinrich werden nach längerer Weigerung die mahnenden Worte Papst Gregors VII. von Ende Mai durch einen Boten des Legaten (Kardinaldiakon Bernhard) übermittelt.
Heinrich IV. - RI III,2,3 n. 903
1077 (Ende August /Anfang September), am unteren Neckar (bei Ladenburg ?)
Heinrich verweilt nach Abzug Rudolfs in Richtung Sachsen und der Schwaben in Richtung Heimat am Neckar bis zum erwarteten Eintreffen der Bayern und Böhmen, mit welchen er über das weitere Vorgehen berät.
Heinrich IV. - RI III,2,3 n. 904
1077 (wohl Anfang September), Wiesloch
Heinrich verläßt mit seinem Heer die Stellung am Neckar und trifft südlich des Flusses auf eine Kirche, in der sich mehr als 100 Gegner verschanzt haben und welche mitsamt den darin befindlichen Männern verbrannt wird.
Heinrich IV. - RI III,2,3 n. 905
1077 (Anfang September), auf freiem Feld (wohl bei Wiesloch)
Heinrich ernennt seinen Kapellan, den Konstanzer Kanoniker Siegfried (II.), als Nachfolger des verstorbenen Bischofs Embricho gegen den kanonisch oder zwiespältig gewählten Wigolt zum Bischof von Augsburg.
Heinrich IV. - RI III,2,3 n. 906
1077 (Anfang September), auf freiem Feld (wohl bei Wiesloch)
Heinrich setzt Udalrich (III. von Eppenstein), den Bruder des Herzogs Liutold von Kärnten, gegen durch Rudolf von Schwaben eingesetzten, doch vertriebenen Lutold zum Abt von St. Gallen ein.
Heinrich IV. - RI III,2,3 n. 907
1077 (Anfang September), Schwaben
Heinrich unternimmt trotz des vereinbarten Waffenstillstands einen kurzen Verwüstungszug durch Schwaben.
Heinrich IV. - RI III,2,3 n. 908
1077 September 8, Augsburg
Heinrich feiert das Fest Mariae Geburt und ernennt seinen Kapellan und Augsburger Kanoniker Heinrich als Nachfolger des verstorbenen Sigehard gegen den durch Klerus und Volk gewählten Archidiakon zum Patriarchen von Aquileia.
Heinrich IV. - RI III,2,3 n. 909
1077 (nach dem 8. September), Bayern
Heinrich begibt sich nach Bayern, wo er Hilfstruppen sammelt.
Heinrich IV. - RI III,2,3 n. 910
1077 (September), ‒
Heinrich empfängt ein Schreiben seines Taufpaten, des Abtes Hugo von Cluny, welcher ihn wegen der von seinem Getreuen, dem Grafen Ulrich (II. von Lenzburg), vorgenommenen Gefangennahme des Legaten Bernhard, Abt von Marseille, und dessen Begleiters Christian heftig tadelt, woraufhin Heinrich...
Heinrich IV. - RI III,2,3 n. 911
(1077 September ?), ‒
Heinrich setzt den aus Naumburg vertriebenen Bischof Eberhard (Eppo) an Stelle des von dort vertriebenen Bischofs Adalbero als Administrator des Bistums Würzburg ein.
Heinrich IV. - RI III,2,3 n. 912
1077 (September oder Anfang Oktober), Regensburg
Heinrich trifft mit dem von ihm vorgeladenen Erzbischof Gebhard von Salzburg zusammen, welcher sich dem Werben um Parteinahme entzieht und auf dem Rückweg seinen Begleitern entkommt.
Heinrich IV. - RI III,2,3 n. 913
1077 (wohl Oktober), ‒
Heinrich begibt sich von Bayern nach Franken.
Heinrich IV. - RI III,2,3 n. 914
1077 (Oktober 30 oder kurz zuvor), Worms
Heinrich hält in Anwesenheit von zwanzig Bischöfen, zehn Äbten sowie zahlreichen weiteren Klerikern und Laien einen Fürstentag ab, auf welchem Markgraf Ekbert (II.) von Meißen wegen Hochverrats verurteilt wird und Entscheidungen zugunsten der Osnabrücker Kirche im Zehntstreit mit den Abteien...
Heinrich IV. - RI III,2,3 n. 915
1077 Oktober 30, Worms
Heinrich verleiht der bischöflichen Kirche zu Utrecht unter Bischof Konrad die dem durch Fürstenspruch abgesetzten Markgrafen Ekbert (II. von Meißen) abgesprochene Grafschaft Stavoren zu freiem Eigen (sententia principum nostrorum iudicio super Ekbertum quondam marchionem dicta est . . . Unde...
Heinrich IV. - RI III,2,3 n. 916
1077 November 1, Worms
Heinrich hält sich entgegen den Absprachen am Neckar weiterhin in Worms auf und verhindert die zu diesem Zeitpunkt geplante Versammlung der Fürsten beider Parteien einschließlich der päpstlichen Legaten.
Heinrich IV. - RI III,2,3 n. 917
1077 November 12, Goslar
Heinrich wird auf einer Synode in Anwesenheit sächsischer Bischöfe und Fürsten durch den päpstlichen Legaten, den Kardinaldiakon Bernhard, mit Verweis auf dessen apostolische Vollmacht exkommuniziert; ihm wird die Ausübung der königlichen Regierungsgewalt untersagt, da er ohne Erlaubnis des...
Heinrich IV. - RI III,2,3 n. 918
1077 (November), ‒
Heinrich nimmt auf Rat seiner Getreuen Abstand von seinem Vorhaben, abermals Schwaben verwüstend zu durchziehen, da er mit ernsthaftem Widerstand der (abgesetzten) Herzöge Welf (von Bayern) und Berthold (von Kärnten) rechnet, und wendet sich Richtung Bayern.
Heinrich IV. - RI III,2,3 n. 919
1077 (November /erste Hälfte Dezember), Bayern
Heinrich vereinigt sein Heer mit dem des Herzogs Vratislav (II.) von Böhmen und unternimmt einen Zug gegen Graf Ekbert (von Formbach), der ins Exil zu König Ladislaus von Ungarn fliehen muß.
Heinrich IV. - RI III,2,3 n. 920
1077 Dezember 14, Rom
Heinrichs Mutter, die Kaiserin Agnes, stirbt.
Heinrich IV. - RI III,2,3 n. 922
1077 (wohl Ende Dezember), Regensburg
Heinrich stellt die dem Kloster (Frauen-)Chiemsee von seinem Gründer, König (!) Tassilo, verliehene, von ihm unter dem Einfluß schlechter Ratgeber jedoch entzogene Freiheit wieder her (eam, quam ab auctore suo Tessalone rege accepit, libertatem reddere et restaurare decenter studuimus)...
Heinrich IV. - RI III,2,3 n. 923
1077 Dezember 30, Regensburg
Heinrich weist der bischöflichen Kirche zu Osnabrück auf Bitten Bischof Bennos II. gemäß einem zu Worms aufgrund der Urkunden seiner Vorgänger gefällten Fürstenspruch die vom Abt (Werner) von Corvey für die Zelle Meppen (Meppia) und von der Äbtissin von Herford für die Kirche zu Bünde (Bvnede)...
Heinrich IV. - RI III,2,3 n. 924
1078 (Anfang Januar), (Neuburg am Inn ?)
Heinrich belagert erneut eine Burg (des Grafen Ekbert von Formbach ?).
Heinrich IV. - RI III,2,3 n. 925
1078 (ab Januar), Ostbayern
Heinrich setzt seinen Zug durch Bayern fort und verwüstet weite Teile im Osten, vornehmlich das Gebiet des zu Rudolf von Schwaben geflohenen Bischofs Altmann von Passau.
Heinrich IV. - RI III,2,3 n. 926
1078 (wohl Januar), (Bayern)
Heinrich entsendet die Bischöfe (Benno II.) von Osnabrück und (Dietrich) von Verdun zur Fastensynode nach Rom, wo diese ungehindert eintreffen.
Heinrich IV. - RI III,2,3 n. 927
1078 (Februar 27) – März 3, Rom
Heinrichs Gesandte, die Bischöfe Benno von Osnabrück und Dietrich von Verdun, versprechen auf der römischen Fastensynode im Namen des Königs Gehorsam gegenüber Papst Gregor (VII.), beklagen sich über das jenem geschehene Unrecht, da Herzog Rudolf (von Schwaben) als Lehnsmann des Königs (miles...
Heinrich IV. - RI III,2,3 n. 928
(1078 zwischen Januar und Mitte März), Passau
Heinrich setzt von Bischof Altmann vertriebene Passauer Kleriker wieder in ihre Würden ein.
Heinrich IV. - RI III,2,3 n. 929
1078 (zwischen Januar und Mitte März), Passau
Heinrich schenkt der bischöflichen Kirche zu Brixen in Anbetracht der treuen Dienste Bischof Altwins die in den Grafschaften Gerungs und Friedrichs gelegenen Besitzungen des ehemaligen Herzogs Welf (I. von Bayern) im Passeiergau, die derselbe durch königliche Gunst erhalten hatte, nebst allem...
Heinrich IV. - RI III,2,3 n. 930
1078 (zwischen Januar und Mitte März), Passau
Heinrich schenkt dem Sigebodo (von Parnham) aufgrund der Intervention des Grafen Ratpoto (IV. von Cham) und anderer Getreuer sowie in Anbetracht dessen treuer Dienste den im Gau Österreich in der Grafschaft des Markgrafen Leopold (II. von Österreich) gelegenen Besitz bei der villa Freindorf...
Heinrich IV. - RI III,2,3 n. 931
(1078) März 20, Regensburg
Heinrich schenkt der bischöflichen Kirche zu Augsburg auf Bitten Bischof Siegfrieds das im Augstgau in der Grafschaft Arnolds gelegene, dem ehemaligen Herzog Welf (I. von Bayern) wegen Hochverrat abgesprochene Gut Mering mit allem Zubehör und allen Einkünften zu freiem Eigen mit Ausnahme...
Heinrich IV. - RI III,2,3 n. 932
1078 (um den 20. März), Regensburg
Heinrich schenkt Adalbert in Anbetracht seiner treuen Dienste zwei Königshufen in Engilfridesperc und Matzleinsdorf (?) im Gau Sirnicveld[i]n in der Grafschaft des Markgrafen Leopold (II. von Österreich) nebst allem Zubehör und allen Einkünften zu freiem Eigen. M.
Heinrich IV. - RI III,2,3 n. 933
1078 (um den 20. März), Regensburg
Heinrich erhält erste Nachrichten vom Verlauf der römischen Fastensynode.
Heinrich IV. - RI III,2,3 n. 934
1078 März 25, Würzburg
Heinrich restituiert dem Stift St. Gumpert (St. Gumbertus) zu Ansbach die demselben widerrechtlich entzogene, von Bischof Adalbero von Würzburg in Ansbach (Onoldesbahc) den Kanonikern zurückgegebene, infolge der Verschwörung gegen das Königtum jedoch wieder entfremdete villa Ottenhofen (Wircebu...
Heinrich IV. - RI III,2,3 n. 937
1078 (um den 8. April), Köln
Die Gesandten Heinrichs auf der römischen Fastensynode, die Bischöfe Benno II. von Osnabrück und Dietrich von Verdun, kehren zum Hof zurück und werden mitsamt einem päpstlichen Boten vom König empfangen.
Heinrich IV. - RI III,2,3 n. 938
1078 nach April 8, Mainz
Heinrich kehrt unmittelbar nach Ostern nach Mainz zurück und entsendet von dort Boten, welche den sächsischen Großen mitteilen, sie mögen sich zum Zwecke eines Friedensschlusses in Fritzlar einfinden.
Heinrich IV. - RI III,2,3 n. 939
1078 (zweite Hälfte April), Fritzlar
Heinrichs Abgesandte treffen zu Verhandlungen mit sächsischen Großen über die Wiederherstellung des Friedens im Reich in Fritzlar ein, welche mit dem Abschluß eines Waffenstillstands und dem Beschluß enden, Ort und Zeit eines Kolloquiums mit beiden streitenden Parteien zu vereinbaren, woraufhin...
Heinrich IV. - RI III,2,3 n. 940
1078 (zweite Hälfte April), (Mainz ?)
Heinrich kommt zu keiner Übereinkunft mit dem aus Fritzlar abgesandten Unterhändler der Sachsen hinsichtlich einer neuen Zusammenkunft.
Heinrich IV. - RI III,2,3 n. 941
1078 (zweite Hälfte April), (Mainz ?)
Heinrich lädt den Bischof Hermann von Metz und andere Lothringer unter Zusicherung freien Geleits an den Hof, um sie von der königlichen Sache zu überzeugen, worauf diese jedoch erklären, die Haltung des Papstes unbedingt zu unterstützen, und den Hof verlassen.
Heinrich IV. - RI III,2,3 n. 942
1078 (Ende April / Anfang Mai), Metz
Heinrich begibt sich mit einem Heer und Herzog Dietrich von Oberlothringen vom Rhein aus nach Lothringen, erobert Metz, vertreibt Bischof Hermann und legt eine Besatzung in die Stadt.
Heinrich IV. - RI III,2,3 n. 943
1078 (zwischen 13. und 15. Mai), Straßburg
Heinrich ernennt seinen Kapellan und Propst von Konstanz, Thiepald (Dietbald), gegen den Willen des Domkapitels und trotz päpstlicher Bannung, doch mit Zustimmung der Kanoniker des Thomasstiftes, zum Nachfolger des verstorbenen Bischofs Werner von Straßburg.
Heinrich IV. - RI III,2,3 n. 944
1078 Mai 27, Regensburg
Heinrich feiert das Pfingstfest, während Markgraf Leopold (II.) von Österreich aufgrund einer Beleidigung durch den König den Hof verlässt.
Heinrich IV. - RI III,2,3 n. 945
1078 (Frühjahr ?), ‒
Heinrich gibt dem Kloster (Benedikt-)Beuern zum Seelenheil seines Vaters Heinrich (III.) und seiner Mutter Agnes sowie zweier ungenannter Getreuer die durch seine frühere Verfügung entzogene Freiheit wieder zurück und nimmt es in seinen Schutz (ęcclesiam nomine Bvrin, quam a nostra manu et a...
Heinrich IV. - RI III,2,3 n. 946
1078 um August 1, am Neckar
Heinrich verhindert, daß ein schwäbisches Heer unter den (abgesetzten) Herzögen Berthold (I. von Kärnten) und Welf (I. von Bayern) dem sächsischen Heer Rudolfs von Rheinfelden entgegenzieht, indem er mit einem starken Bauernheer am Neckar den Weg versperrt.