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RI III Salisches Haus (1024-1125) - RI III,2,3

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Heinrich übergibt Bischof Burchard (II.) von Halberstadt und Otto von Northeim dem soeben geweihten Bischof Rupert von Bamberg zur Verwahrung, der den Halberstädter Bischof auf der Burg Gößweinstein inhaftiert.

Überlieferung/Literatur

Lampert, Inst. Herveld. eccl., Exzerpt 5 (Pannenborg, Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft 1, 155 = Struve, Hess. Jb. f. LG 19, 42); vgl. Lampert 1076 (SS rer. Germ. [1894] 251 und 265); Bruno, Bell. Saxon. c. 57 (MGH Dt. MA 2, 52 f.).

Kommentar

Borchert, Herzog Otto von Northeim (2005) 131 vermutet, daß Burchard und Otto nach den Ereignissen von Spier (Reg. 768) zunächst in Goslar oder auf der Harzburg inhaftiert waren. Vgl. auch die Bemerkungen zu Reg. 769. – Ob auch Otto von Northeim auf der Burg Gößweinstein in Gefangenschaft gehalten wurde (so Borchert, Herzog Otto von Northeim [2005] 131), ist nicht sicher. Bruno, Bell. Saxon. c. 57 (MGH Dt. MA 2, 52 f.) berichtet lediglich, der ehemalige Herzog sei in castello quodam gefangen gehalten worden, während sich Bischof Rupert am königlichen Hof aufhielt. – Otto von Northeim wurde bereits Weihnachten 1075 von Heinrich IV. wieder in Gnaden aufgenommen (vgl. Reg. 779). – Auch Burchard von Halberstadt war nur kurze Zeit auf Gößweinstein inhaftiert; wohl zur selben Zeit wurde er an den Königshof geholt. Dort soll ihm nach Lampert 1076 (SS rer. Germ. [1894] 265) angeblich eine demütigende Behandlung zuteil geworden sein. Am 24. Januar 1076 nahm er an der Wormser Synode teil (vgl. das Absageschreiben der deutschen Bischöfe an Gregor VII. [MGH Dt. MA 1, 65 ff., Anhang A]). Vgl. Fenske, Adelsopposition und kirchliche Reformbewegung (1977) 107 mit Anm. 40; Kleinen, Bischof und Reform (2004) 150 ff.; Borchert, Herzog Otto von Northeim (2005) 133 ff.; sowie Reg. 781. – Die Geschichte seiner abenteuerlichen Flucht vom Ufer der bayerischen Donau schildert phantasievoll ausgeschmückt Lampert 1076 (SS rer. Germ. [1894] 265 ff.); vgl. Kleinen, Bischof und Reform (2004) 153 f. – Ortsnamen: Goswinesteyn = Gößweinstein nö. Forchheim. Vgl. HB d. hist. Stätten Deutschlands47/2 (Franken) 179 f. – Vgl. Guttenberg, Regesten d. Bischöfe von Bamberg 488; Geldner, Das Hochstift Bamberg, HJb 83 (1964) 35; Struve, Hess. Jb. f. LG 19 (1969) 42; Kleinen, Bischof und Reform (2004) 150 mit irriger Jahreszahl; Borchert, Herzog Otto von Northeim (2005) 131 ff.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI III,2,3 n. 774, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1075-11-30_4_0_3_2_3_774_774
(Abgerufen am 18.04.2024).