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RI III Salisches Haus (1024-1125) - RI III,2,3

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Auf einer Fürstenversammlung (conventui ... qui Gozlari celebratus est) wird eine Verschwörung gegen die Regentschaft Erzbischof Annos von Köln angezettelt.

Überlieferung/Literatur

Erwähnt in dem von Meinhard verfaßten Brief Bischof G(unthers von Bamberg) an Erzbischof A(nno von Köln) M 7 (MGH Briefe d. dt. Kaiserzeit 5, 199 f.).

Kommentar

Vermutlich auf die von Lampert zu Weihnachten 1062 (SS rer. Germ. [1894] 81) erwähnte, in der Literatur gemeinhin als Mainzer Provinzialsynode bezeichnete Versammlung (Meyer von Knonau, Jbb. 1, 328) zu beziehen. – Als Haupt dieser Verschwörung ist nach dem Bamberger Brief M 9 (MGH Briefe d. dt. Kaiserzeit 5, 202) Erzbischof Siegfried von Mainz (qui se velut caput coniurationis effert) anzusehen. Zum Kreise der Verschwörer scheinen auch Markgraf D(edi von der Niederlausitz) und Herzog (Otto) von Bayern (M 9) gehört zu haben; eine Beteiligung des Grafen Ekbert (von Braunschweig) wird von Bischof Gunther dagegen dementiert (M 7). – Die in Brief M 9 erwähnten perdita emulorum consilia dürften nach den überzeugenden Darlegungen Giesebrechts 5 3, 1103 auf die im gleichen Zusammenhang erwähnte coniuratio zu beziehen sein; vgl. Guttenberg, Regesten d. Bischöfe von Bamberg 341. Erdmann, Studien 283 (vgl. MGH Briefe d. dt. Kaiserzeit 5, 202 Anm. 3) wollte dagegen die coniuratio abweichend von seiner früheren Darstellung (NA 49, 344) auf das Kaiserswerther Attentat beziehen. Zur zeitlichen Einordnung vgl. Reg. (n. 282). – Erzbischof Siegfried von Mainz und Otto von Northeim, die zuletzt am 29. Oktober (D. 94; Reg. (n. 270)) bzw. am 12. Dezember (D. 97; Reg. (n. 273)) als Intervenienten aufgetreten waren, werden erst in der Mitte des folgenden Jahres wieder in königlichen Diplomen (D. 103 bzw. D. 112; Reg. (n. 289). Reg. (n. 309)) erwähnt. Vgl. Gawlik, Intervenienten 26 ff. Zum Hintergrund der zugunsten der Mainzer Kirche erfolgten Restitution in D. 101 vgl. die Bemerkungen zu Reg. (n. 286). – Gegen eine Beteiligung Ottos von Northeim an der Verschwörung Lange, Grafen von Northeim, Niedersächs. Jb. f. LG 33 (1961) 17 ff.; vgl. auch Reg. (n. 282). – Vgl. Erdmann, NA 49 (1932) 341 u. 344; Bulst-Thiele, Kaiserin Agnes 80 Anm. 1; Guttenberg, Bistum Bamberg 1, 103; ders., Regesten d. Bischöfe von Bamberg 339; Oediger, Regesten d. Erzbischöfe von Köln 901; Rudolph, Erzbischof Siegfried von Mainz (1973) 27 f.; Jenal, Erzbischof Anno II. von Köln 2, 206 f. ohne Kenntnis des zeitlichen Ansatzes Guttenbergs; sowie Reg. (n. 282).

 

 

Verbesserungen und Zusätze (2018):

Nachtrag Kommentar: Vgl. Borchert, Herzog Otto von Northeim (2005) 45-53.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI III,2,3 n. 277, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1062-12-00_1_0_3_2_3_277_277
(Abgerufen am 25.04.2024).