Regestendatenbank - 201.916 Regesten im Volltext

RI III Salisches Haus (1024-1125) - RI III,2,3

Sie sehen den Datensatz 255 von insgesamt 1706.

Kaiserin A(gnes) bittet Abt A(lbert) und die Mönche des Klosters Fruttuaria um Aufnahme in deren Gemeinschaft und Brüderschaft im Zeichen der Liebe (peto, ut in signum pietatis societatem et fraternitatem uestram mandetis et mittatis mihi quam primum) und empfiehlt sich deren Fürbitte. – Brief. Conscientia mea.

Überlieferung/Literatur

Kop.: Abschrift des 17. Jh. aus dem verschollenen Chartular von Fruttuaria, Papiere Guichenons, Ms. 97, 2o vol. 18 no 132, Bibliothèque Interuniversitaire (Section Médecine) Montpellier (D). – Drucke: Guichenon, Bibliotheca Sebusiana 385 no 77 = Guichenon in: Hoffmann, Nova Collectio 1, 304 no 77 = Giesebrecht 5 3, 1255 Dokumente A no 1 mit berichtigter Auflösung des Abtsnamens; Struve, HJb 104 (1984) Anhang no 2.

Kommentar

Der Brief dürfte bald nach dem Attentat von Kaiserswerth (Reg. (n. 252)) geschrieben worden sein. – Nach dem Zeugnis Lamperts 1062 (SS rer. Germ. [1894] 81), der den Entschluß der Kaiserin, der Welt zu entsagen, mit den Ereignissen von Kaiserswerth in Zusammenhang bringt, soll diese jedoch auf den Rat ihrer Vertrauten von ihrem Vorhaben Abstand genommen haben: Nec multo post ... cogitavit seculo renunciare; statimque ad explendum quod cogitaverat preceps abisset, nisi in ea impetum Spiritus amici maturioribus consiliis inhibuissent. – An ihrer Aufnahme in die fraternitas von Fruttuaria besteht dagegen kein Zweifel. Bereits Konrad II. hatte sich, dem Beispiel seines Vorgängers Heinrich II. folgend, in die Brüderschaft dieses Klosters aufnehmen lassen (DK.II. 70 vom 20. Dezember 1026, wiederholt DK.II. 88; Böhmer-Appelt, RI 3, 1 no 72, 91); vgl. Breßlau, Jbb. Konrads II. 1, 165. – Vgl. Meyer von Knonau, Jbb. 1, 283 f.; Bulst-Thiele, Kaiserin Agnes 84 mit Anm. 4; A. Wilmart, Deux préfaces spirituelles de Jean de Fécamp, Revue d'ascétique et de mystique 18 (1937) 28 ff.; Struve, Zwei Briefe der Kaiserin Agnes, HJb 104 (1984); sowie Reg. (n. 253).

 

 

Verbesserungen und Zusätze (2018):

Nachtrag Kommentar: Vgl. Weiß, Zur Datierung von Böhmer-Struve, Reg. Imp. 3, 2 n. 254, DA 49 (1993) 583-588, v.a. 588: „Die mögliche Abfassungszeit des Briefes kann man auf einen Zeitraum eingrenzen, der von Basel (1061 Okt. 28) bis Rom (1085 Nov.) reicht. Innerhalb dieses Zeitraums läßt sich der Hoftag zu Worms [Ende März 1065; Reg. 359-361] als wahrscheinlichster Zeitpunkt für die Ausstellung benennen; für ihn spricht sowohl die gemeinsame Überlieferung und der inhaltliche Zusammenhang mit der genannten Königsurkunde [D. 142; Reg. 366], als auch, daß hier die Einordnung in den historischen Kontext wie auch in den Geschäftsgang der Reichskanzlei am leichtesten möglich ist.“

Nachträge

Nachtrag einreichen
Einreichen
Empfohlene Zitierweise

RI III,2,3 n. 254, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1062-04-00_3_0_3_2_3_254_254
(Abgerufen am 28.03.2024).