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RI III Salisches Haus (1024-1125) - RI III,2,3

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Heinrich bestätigt der bischöflichen Kirche zu Padua aufgrund der Intervention seiner Mutter, der Kaiserin Agnes, sowie auf Bitten und in Anbetracht der treuen Dienste Bischof Waltolfs die derselben von König Berengar (I.) geschenkte Provinz Saccus nebst allem Zubehör, die von Kaiser Karl (dem Großen) innerhalb und außerhalb der Stadt verliehene Gerichtsbarkeit, sowie alle von seinen Vorgängern und anderen Personen übertragenen Besitzungen (Saccum provinciam cum omnibus suis pertnentiis, sicuti Berengarius rex ... dedit, et districtum infra tamen civitatem et extra, prout Carolus imperator illuc dedit, et omne, quod nostri antecessores imperatores reges vel magna aut parva persona unquam illuc dederunt et confirmaverunt, hoc totum ... in proprium damus et stabilimus ac confirmamus), untersagt jeden Eingriff in deren Rechte und verhängt über Zuwiderhandelnde eine Buße von 100 Pfund Gold. – Möglicherweise unter Benutzung eines Deperditums Karls des Großen (Lechner, Verlorene Urkunden no 400) verfaßt und vermutlich auch geschrieben von EA. Si loca divinis cultibus mancipata.

Originaldatierung:
(IIII februarii)

Überlieferung/Literatur

Kop.: Abschrift des 16. Jh. im Cod. 6443 (Fosc. 261) f. 1 der Österreichischen Nationalbibliothek Wien (D). – Drucke: Chroust, NA 17, 430 zu 1062; MGH DD 6, 37 no 31 zu [1058] – 1062.

Kommentar

Über die Benutzung einer karolingischen Vorurkunde vgl. die Vorbem. zu D. 31. – Da der selbst als Petent genannte Waltolf von Padua (Gawlik, Intervenienten 16), der zuvor Domherr zu Augsburg war, nach dem Zeugnis der Ann. Augustani erst 1060 die bischöfliche Würde empfing (SS 3, 127; vgl. Schwartz, Bistümer Reichsitaliens 57), kann die von Gladiß (Vorbem. zu D. 31; vgl. auch Gladiß-Gawlik, Einl. LXXII) unter Hinweis auf das Diktat des Eberhard A vorgeschlagene Einreihung zu 1058 nicht aufrechterhalten werden. Von den unvollständig überlieferten Angaben der Datierung verweisen Indiktion und Ordinationsjahr unzweifelhaft auf 1062; die auf 1060 lautende Angabe der Inkarnationsjahre beruht möglicherweise auf einem Versehen des Kopisten. Vgl. Chroust, NA 17 (1892) 431. – Mit dieser Bestätigung, durch welche die für den Bischof von Padua abträgliche Verfügung des DH.III. 352 offensichtlich entschärft wurde, sollte möglicherweise die Teilnahme Bischof Waltolfs an der Reichsversammlung zu Basel, auf welcher Cadalus von Parma zum Papst erhoben worden war (Reg. (n. 227)), honoriert werden. – Ortsnamen: Sacco = die Saccisica sö. Padua zwischen der Brenta und der Lagune um Piove di Sacco. – Vgl. Meyer von Knonau, Jbb. 5, 378 (Nachtr. zu 1, 225); sowie die Bemerkungen zu Reg. (n. 138).

 

 

Verbesserungen und Zusätze (2018):

Nachtrag Kommentar: Vgl. Struve, Heinrich IV., Bischof Milo von Padua und der Paduaner Fahnenwagen, FMASt 30 (1996) 297, wieder in: ders., Salierzeit im Wandel (2006) 181.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI III,2,3 n. 242, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1062-01-29_1_0_3_2_3_242_242
(Abgerufen am 23.04.2024).