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RI III Salisches Haus (1024-1125) - RI III,2,3

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Der im Auftrage der Kurie mit einer geheimen Botschaft (mysterium consilii) an die Reichsregierung gesandte Kardinalpriester Stephan (von S. Grisogono) wird am deutschen Hofe nicht vorgelassen, so daß er nach fünftägigem vergeblichen Warten schließlich unverrichteter Dinge zurückkehren muß.

Überlieferung/Literatur

Petr. Dam., Disc. (Ldl 1, 87 f.).

Kommentar

Daß die Gesandtschaft Stephans erst nach der Verurteilung Nikolaus' II. durch eine deutsche Synode (Reg. (n. 218)), welche einem „Abbruch der diplomatischen Beziehungen” zur Kurie gleichkam, erfolgt sein dürfte, hat Krause, Papstwahldekret (1960) 130 ff. in Auseinandersetzung mit der älteren, maßgeblich von P. Scheffer-Boichorst (Die Neuordnung der Papstwahl durch Nikolaus II. [1879] 119 ff.; Die Synoden von Sutri und Rom, MIÖG 13 [1892] 118 ff.) beeinflußten Forschung dargetan. Während Meyer von Knonau, Jbb. 1, 180 und Exkurs VIII, 684 ff.; P. Schmid, Begriff der kanonischen Wahl (1926) 133; Bulst-Thiele, Kaiserin Agnes 73; Haller, Papsttum22, 593 Anm. zu 337 an der von Scheffer-Boichorst aufgrund einer falschen Lesart (mysterium concilii, vgl. Ldl 1, 88 Note d) aufgestellten Reihenfolge, derzufolge die Verurteilung des Papstes erst nach Stephans vergeblicher Gesandtschaft ausgesprochen wurde, festhielten und diese lediglich in das Jahr 1060 rückten, verlegt Krause, Papstwahldekret 132 dieselbe in die Zeit der durch den Tod Nikolaus' II. (20. Juli 1061) eingetretenen Sedisvakanz. O. Schumann, Legaten in Deutschland (1912) 7 datiert die Gesandtschaft vor die Mitte des Jahres 1059. Vgl. ferner Th. Schieffer, Legaten in Frankreich (1935) 62 f.; Borino, Studi Gregoriani 4 (1952) 379 Anm. 23; R. Hüls, Kardinäle, Klerus und Kirchen Roms (1977) 169 f.; schwankend Schmidt, Alexander II. (1977) 66 (Frühjahr 1060) und 109 (erste Hälfte 1061).

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI III,2,3 n. 219, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1061-00-00_1_0_3_2_3_219_219
(Abgerufen am 29.03.2024).