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RIplus | Baden 1,1 - Markgrafen von Baden (1050-1431)

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M. Hermann I stirbt als mönch in Cluny. Das datum ohne jahr im Zwiefalter Nekrolog: »Heriman m(onachus) com. [de] Lintburk«, und in den Notae Necrol. Bernolds: »Heremannus ex marchione m(onachus) ob(iit). MG. Necrol. 1, 251 u. 658. SS. 5, 392. — Das jahr 1074 aber april 25 hat der für diese zeit nur in der Sanblasianischen compilation erhaltene Berthold von Reichenau: »Herimannus marchio, filius ducis Bertholdi, adolescens adhuc ad evangelicam iam tendens perfectionem, cum uxore et filio unico, Omnibus quae possederat relictis, Christi secutor verus, et nudus nudae crucis baiulus, Cluniaci revera monachus efficitur. Ibi solo hoc uno parum plus anno regulariter omnino conversatus, 7 kalend. maii feliciter migravit ad dominum; crebris revelationum oraculis pro occultis et negligentiis suis monitor adhuc fratrum existens.« MGSS. 5, 276. Damit stimmt Bernolds etwas kürzere fassung (a. a. o. 5, 430) überein; nur lässt er cum vor uxore aus. Da Berthold wahrscheinlich erst 1088 starb, so müsste auffallen, dass er gattin und söhn dem markgrafen ins kloster folgen lässt, wenn nicht etwa der Sanblasianische compilator cum einschob und nach omnibus que ausliess. — Heyck a. a. 0. anm. 349 giebt dem 25. april den vorzug. — Vgl. auch die Zähringische genealogie des abtes Peter Gremelsbach von SPeter vom ende des 15. Jahrhunderts, welche nach Baumann (Freib. Diöcesanarch. 14, 84) auf einer zwischen 1191 und 1206 entstandenen vorläge beruht: »confrater vero eorum [i. e. Berchtoldi II et Gebehardi] Hermannus in marchionem sublimatus est; quam dignitatem postea pro deo deseruit, clamque fugiens Cluniacum peciit, ibique occultus in monachico habitu usque ad finem vite pauper Christi feliciter delituit.« Nach Waitz wäre jedoch gerade diese stelle eine interpolation Gremelbachs. MGSS. 13, 735. — Verloren ist die vita und das »epitaphium sancti Hermanni ex marchione monachi filii ducis Berchtoldi, fratris Gebhardi Constantiensis episcopi«, welche nach dem bezieht des dem 12. jahrhundert angehörigen als Anonymus Mellicensis bekannten Regensburger mönches (de scriptoribus ecclesiasticis bei Pez, Biblioth. Benedictino-Mauriana 489) der Cluniacenser mönch Ulrich, der Stifter von SUlrich im Schwarzwald, verfasst hat. — Die legende, welche den markgrafen zum hüter des klosterviehes macht, begegnet zuerst in dem nach 1120, aber noch in der ersten hälfte des 12. jahrhunderts, entstandenen theile dos Cod. Hirsaug.: »qui suos clam fugiens ob summi pastoris amorem pastor pecorum Cluniacensium monachorum factus fuerat.« Bibiioth. des Stuttg. Lit. Vereins 1, 5. — Würt. GQn. hera. v. k. statist. Landesamt 1, 9. — MGSS. 14, 257. — in dieser fassung wohl Tritheims Quelle vgl. Chron. Hirsaug. 99 der Basler Ausg. von 1559; 1, 254 der SGaller Ausg. von 1690, hier schon als hüter der schweine. — Eine andere version, wonach der markgraf eine Zeitlang das vieh gehütet, dann erkannt und geehrt worden sei und deshalb das kloster wieder verlassen habe, um sein demüthiges leben anderswo fortzusetzen, bringen die Poehlder Annalen mit der zeitbestimmung »temporibus Ultimi Heinrici imperatoris, post quem Lotharius regnavit« zu 1121 und danach die (Repgauische) Sächsische Weltchronik. MGSS. 16, 76 und deutsche Chron. 2, 194.

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Empfohlene Zitierweise

RIplus Regg. Baden 1,1 n. 5, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/aa841e2c-ce47-45c6-89ba-5db13129dc70
(Abgerufen am 25.04.2024).

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