RIplus | SFG: Bischöfe und Domkapitel von Augsburg - Bd. 1: Wikterp - Walther I. von Dillingen (769-1152)

Präambel

Die „Regesten der Bischöfe und des Domkapitels von Augsburg“ gehören zu den ersten Projekten der am 18. Oktober 1949 gegründeten „Schwäbischen Forschungsgemeinschaft“. Die Projektleitung übernahm 1952 der Augsburger Bistumshistoriker und Dillinger Hochschulprofessor Friedrich Zoepfl (1885-1973). Für die Bearbeitung der Regesten wurde der zunächst im bayerischen Archivdienst tätige und spätere Regensburger Professor für bayerische Landesgeschichte Wilhelm Volkert (*1928) gewonnen. Dessen Regesten erschienen in vier Lieferungen in den Jahren 1955, 1964, 1974 und 1985, wobei die letzte Lieferung auch Nachträge zu den älteren Regesten sowie Namens- und Sachregister für das ganze Werk enthielt. Die vier Lieferungen werden seitdem von der Schwäbischen Forschungsgemeinschaft auch gemeinsam als Band 1 des Projektes mit Leinenumschlag und neuem Gesamttitelblatt, Abkürzungsverzeichnis und Literaturverzeichnis vertrieben. Der gesamte erste Band kann somit mit dem Erscheinungsjahr 1985 zitiert werden, auch wenn einzelne Teile schon deutlich früher erschienen sind. Die Regesten beginnen überlieferungsbedingt mit Bischof Wikterp „vor 772“ und enden mit dem Pontifikat Bischof Walthers 1152. Den von Volkert bearbeiteten Regesten ist eine von Zoepfl verfasste Darstellung über die „Frühgeschichte des Bistums Augsburg. Vom Anfang des vierten bis zum Anfang des achten Jahrhunderts“ vorangestellt. Es handelt sich um den bislang einzigen im Druck erschienenen Band des Projektes.

Band 2 wurde unter der Leitung von Wilhelm Volkert in Angriff genommen, der mit dem Augsburger Mittelalterhistoriker Georg Kreuzer auch einen kompetenten neuen Bearbeiter fand. Aus verschiedenen Gründen hat die Regestierung aber noch nicht den Umfang für eine neue gedruckte Lieferung erreicht. Als ich im Jahre 2013 von Wilhelm Volkert die Leitung für das Regesten-Werkes übernahm, stellte sich die Frage, wie die mediale Umbruchsituation unserer Zeit für die Fortsetzung genutzt werden könnte. Ich war deshalb sehr dankbar, als sich relativ schnell die Möglichkeit der Kooperation mit den Regesta Imperii für deren Online-Projekt RIplus auftat. Wilhelm Volkert persönlich wie auch der Vorstand und die Mitgliederversammlung der Schwäbischen Forschungsgemeinschaft haben diese Kooperation umgehend befürwortet. Der Kooperationsvertrag wurde im Frühjahr 2015 vom Vorsitzenden der Deutschen Kommission für die Bearbeitung der Regesta Imperii, Prof. Dr. Klaus Herbers, und vom 1. Vorsitzenden der Schwäbischen Forschungsgemeinschaft, Prof. Dr. Rolf Kießling, unterzeichnet. Für die Fortsetzung der Augsburger Bischofs- und Domkapitelsregesten bedeutet dies, dass neu erarbeitete Regesten künftig zeitnah im Rahmen eines digitalen „Work in progress“ publiziert werden können. Auch die von Wilhelm Volkert bearbeiteten Regesten des ersten Bandes sind nun online unter dem Label RIplus recherchierbar.

Die digitalen Regesten übernehmen die gedruckte Vorlage unverändert. Jeder Nutzer kann sich von der sehr hohen Qualität der Regesten selbst überzeugen und etwaige bibliographische Ergänzungen leicht zum Beispiel mit Hilfe des RI-Opac finden. Über die Funktion „Nachtrag einreichen“ können Nachtragswünsche der Redaktion gerne mitgeteilt werden. Je nach Nutzeranliegen empfiehlt es sich, ergänzend weiterhin auch die Druckausgabe zu verwenden. Bei wörtlichen Zitaten aus den Regesten ist zu beachten, dass in der RIplus-Fassung aus technischen Gründen gegenüber der Printvorlage geringe Abweichungen möglich sind. So kann etwa ein hochgestelltes „o“ über „v“ digital derzeit nur als „vo“ oder „v°“ wiedergegeben werden.

Die Digitalisierung des ersten Bandes wurde realisiert von Frau Sarah-Ellen Pearson an der Arbeitsstelle Gießen der Regesta Imperii. Ihr gilt daher mein besonderer Dank. Ebenso möchte ich allen Mitarbeitern der Regesta Imperii, die am Zustandekommen der Kooperation mit der Schwäbischen Forschungsgemeinschaft beteiligt waren, herzlich danken, namentlich Dr. Andreas Kuczera, Dr. Dieter Rübsamen, Yannick Weber, M.A., und Simone Würz, M.A.

Augsburg, im September 2015

Thomas M. Krüger
Reihenredaktor im Auftrag der Schwäbischen Forschungsgemeinschaft

Zu den Regesten

 

Literaturhinweis:
Weitere Informationen zur Geschichte und zu den Zielsetzungen des Regesten-Werkes finden sich in den Vorworten zur ersten Lieferung der Printversion von 1955 und zum Gesamtband von 1985. Vgl. außerdem: Wilhelm Volkert, Die Regesten der Bischöfe und des Domkapitels von Augsburg (Reihe 2b), in: 50 Jahre Schwäbische Forschungsgemeinschaft, hg. von Pankraz Fried (Studien zur Geschichte des bayerischen Schwaben 26), Augsburg 1999, S. 205-207.