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RIplus | SFG: Bischöfe und Domkapitel von Augsburg - Bd. 1: Wikterp - Walther I. von Dillingen (769-1152)

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Bischof Cadalus von Parma erscheint am königlichen Hof (Kaiserin Agnes und König Heinrich IV.), wo sich wohl auch Bischof Heinrich aufhält. Ferner sind anwesend Gesandte aus Rom, Graf Girard von Galeria und der Abt von St. Gregor magnus auf dem Coelius (Clivus Scauri), der Kanzler Wibert, Erzbischof von Ravenna, die Bischöfe Dionysius von Piacenza und Gregor von Vercelli, Kardinal Hugo Candidus von St. Clemente und Dompropst Hermann von Bamberg. Nachdem die römische Gesandtschaft dem König die Abzeichen der Patritiuswürde übergeben hat, ernennt dieser Bischof Cadalus zum Papst (Honorius II.) unter gleichzeitiger Verwerfung des in Rom zum Papst gewählten Bischofs Anselm von Lucca (Alexander II.). - Festivitatis die sanctorum apostolorum Simonis et Judae.

Überlieferung/Literatur

Die Quellen für die Einsetzung des Cadalus sind gesammelt bei JL 21 S. 593; Meyer von Knonau, Jb. Heinrichs IV. und V. 1, 224 ff; Fr. Herberhold, Die Beziehungen des Cadalus von Parma (Gegenpapst Honorius II.) zu Deutschland, in: HJb 54 (1934) 84-104; die Annales Altahenses maiores (11. Jh.) MG SS Schulausg. 56 nennen Bischof Heinrich als Teilnehmer jedoch irrtümlich zu 1060 und verlegen die Versammlung nach Augsburg. - Vgl. v. Guttenberg 156 f Nr. 330; Hauck, KG Deutschlands 93, 705; Schwartz, Besetzung 186 f.

Kommentar

Bischof Heinrichs Mitwirkung bei der Erhebung des Cadalus dürfte sich aus seiner Stellung als erster Berater der Kaiserin Agnes ergeben (Bulst-Thiele 74-77), schreiben doch die Ann. Alth. bei dieser Gelegenheit: … qui adhuc palatio praesidebat (vgl. dazu auch K. Seipoldy, Die Regentschaft der Kaiserin Agnes von Poitiers, Progr. Andreas-Realgymn. Berlin 1887, bes. 14 f; J. Eckerlin, Das deutsche Reich während der Minderjährigkeit Heinrichs IV. bis zum Tag von Kaiserswerth, Phil. Diss. Halle 1888, 18; vgl. auch die bei Nr. 276 zitierte Literatur).

Im April 1047 intervenierte Heinrich als Kanzler der italienischen Kanzlei Heinrichs III. bei der Bestätigung der Übertragung der Grafschaft Parma an die Bischofskirche dieser Stadt unter Bischof Cadalus (s. Nr. 276 t).

 

Nachtrag:

 

Zum sogenannten Cadalus-Schisma s. T. Schmidt, Alexander II. (1061-1073) und die römische Reformgruppe seiner Zeit (Päpste und Papsttum 11, 1977) 104-133; zur Überlieferung vgl. RI 3 II, 92 f Nr. 227. Zum Kanzler Wibert vgl. Nachtrag zu Nr. 297.

 

Regest übernommen aus: Die Regesten der Bischöfe und des Domkapitels von Augsburg, bearbeitet von Wilhelm Volkert (Veröffentlichungen der Schwäbischen Forschungsgemeinschaft, Reihe 2b), Augsburg 1985, S. 173.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RIplus Regg. B Augsburg 1 n. 295, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/feabc2a6-5739-4550-b022-a299901e9f01
(Abgerufen am 18.04.2024).

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