Regestendatenbank - 201.916 Regesten im Volltext

RIplus | SFG: Bischöfe und Domkapitel von Augsburg - Bd. 1: Wikterp - Walther I. von Dillingen (769-1152)

Sie sehen den Datensatz 444 von insgesamt 535.

Friedrich von Wellenheim [Weilheim, Lkr. Eichstätt] (nobilis) und seine Gemahlin verkaufen ein kleines Gut in Ciegelbach [Zieglbach, Lkr. Aichach-Friedberg] (prediolum quod ex altera parte fluminis) dem Domkanoniker von Augsburg (sancte Augustensis ecclesie canonico) Helmbert und übertragen es auf dessen Ersuchen mit Zustimmung und Bestätigung des Bischofs Hermann (venerabili episcopo astante nec non presenti pagina confirmante) der Domkirche zu Augsburg (ad altare sancte Marie). - Zeugen, aus dem Domkapitel (canonici): Propst Hiltibert, Dekan Wernher, Kustos Herimann von Rohelingen [Rehling, Lkr. Aichach-Friedberg], Propst Uto von St. Mauritius [in Augsburg], die Archidiakone Sigeboto von Wolfbach [Wollbach, Lkr. Augsburg?], Wernher von Mantechingen [Schwabmünchen, Lkr. Augsburg], Archipresbyter Erchenger von Strubingen [Straubing]; Dienstleute (de ministerialibus): Adelbert Truchseß von Lutrecheshouen [Leitershofen, Lkr. Augsburg], Kämmerer Marquard, Wernher von Inningen [Stadt Augsburg] und dessen Bruder Hartmann, Erchenbolt von Rechenriet [Edenried, Lkr. Aichach- Friedberg] und dessen Söhne Magiens und Heinrich, Adelhoch, Willehalm und Rödinc von Wezzinscella [Wessiszell, Lkr. Aichach-Friedberg]. - Facta sunt autem hoc anno millesimo . C . X°XI°. lXa IXa indict.

Überlieferung/Literatur

HStA München, Hochstift Augsburg Urk. Nr. 16 (Or. Perg. mit Rest eines durchgedrückten Rundsiegels) ; ebd., Hochstift Augsburg, Münchener Bestand Lit. Nr. 462 VII, fol. 206’ (Abschrift 15. Jh.). - Druck: MB 331, 16 Nr. 18.- Regesten: Vock, Regesten Hochstift Augsburg 8 Nr. 18; Gebele 120 Nr. 60; RB 1, 118; Raiser, Viaca (Anhang) 2 Nr. 2; vgl. Feist- Helleiner, in: AZ 37, 39 Nr. 6.

Kommentar

Die Datierung zu 1121 ist nicht anzuzweifeln, wenn auch die Indiktionsangabe dazu nicht stimmt (richtig wäre die 14. Indiktion). Die merkwürdige Angabe „lXa“ könnte sich auf das Mondalter („luna decima“) beziehen, eine Mitteilung, die ohne Angabe eines Monats allerdings ziemlich sinnlos ist (vgl. dazu Grotefend, Zeitrechnung 102 f, 137). Diese Datierungsgewohnheit war in Augsburg bekannt (s. Nr. 170). Oder sollte die Abkürzung „lXa“ mit Sexagesima (= Sonntag Exurge; 1121 Februar 3) aufzulösen sein? - Nach Feist-Helleiner, in: AZ 37,55 kommt als Siegler der Bischof in Frage, wie sich aus der Formulierung „presenti pagina confirmante“ ergebe. Dies leuchtet ein; allerdings lassen die Abdruckspuren erkennen, daß das Siegel einen Durchmesser von etwa 5 Zentimetern hatte, während die bekannten Siegel Hermanns wesentlich größer waren (s. Nr. 366). Auch das Siegel des Domkapitels war größer (s. Nr. 367). - Über Zieglbach und den dort nachweisbaren Domkapitelbesitz vgl. BA 4, 271 und Riedner, in: AHAug 1, 61 f, 64, 66, 68; ferner die Besitzbestätigung des Domkapitels von 1143 durch Papst Coelestin II. (MB 33 1,24 Nr. 27; GP 21,49 Nr. 15). Die Identifizierung der Ortsnamen hält sich im allgemeinen an Vock, a.a.O. - Uber die Archidiakone und den Archipresbyter vgl. Schröder, in: AHAug 6, 137, 227; zum Domkapitel auch Nr. 367. - Die Lagebezeichnung des Gutes „ex altera parte fluminis“ setzt Vock, a. a. O. zum Lech in Beziehung, was von Augsburg aus gesehen stimmt. Man könnte auch an eine lokale Beziehung denken; allerdings fehlt bei Zieglbach ein markantes Gewässer. Die Ecknach ist fast 1 Kilometer entfernt.

 

Nachtrag:

 

Die Besitzbestätigung des Domkapitels von 1143 s. Nr. 509.

 

Regest übernommen aus: Die Regesten der Bischöfe und des Domkapitels von Augsburg, bearbeitet von Wilhelm Volkert (Veröffentlichungen der Schwäbischen Forschungsgemeinschaft, Reihe 2b), Augsburg 1985, S. 260f.

Nachträge

Nachtrag einreichen
Einreichen
Empfohlene Zitierweise

RIplus Regg. B Augsburg 1 n. 438, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/fcd348ad-ca82-44fd-99bd-265de38f9db3
(Abgerufen am 28.03.2024).

Bestandsinformationen