Regestendatenbank - 201.916 Regesten im Volltext

RIplus | SFG: Bischöfe und Domkapitel von Augsburg - Bd. 1: Wikterp - Walther I. von Dillingen (769-1152)

Sie sehen den Datensatz 127 von insgesamt 535.

Bischof Udalrich gibt den 12 Armen, die aus dem von Walger der Domkirche (matrici ecclesie sancte dei genitricis Marie) gestifteten Gut Madelgereshusen [Margertshausen, Lkr. Augsburg] und anderen dabeiliegenden Orten (et alia adiacentia loca) unterhalten werden, ein Hospitalgebäude unter der Stadtmauer (infra murum civitatis), die Zehnten von Äckern und Gärten vor der Stadt, die Zehnten von Sliphesheim [Schlipsheim, Lkr. Augsburg], die Zehnten von den Äckern der Kirche und von drei Hufen in Stetbach [Steppach, Lkr. Augsburg] und bestätigt andere Ackerzehnten.

Überlieferung/Literatur

Erwähnt in der Urk. Bischof Walthers von Augsburg von 1150 September 4 für Hl. Kreuz in Augsburg, Orig. Perg. HStA München, Augsburg Kloster Hl. Kreuz, Urk. Nr. 1 b. - MB 33 I, 30 f Nr. 32; L. Hörmann, Zur Gesch. des hl. Kreuzspitals in Augsburg, in: ZhVSchwaben 6, 147 f. - RB 4, 735 ; Feist-Helleiner, AZ 37, 40 Nr. 26. Vgl. auch Steichele, BA 2, 31, 64 ; M. Hörmann, Die Augustiner-Chorherrn in Augsburg (Diss. München 1932) 27 f.

Kommentar

Das Privileg Papst Cölestins II. von 1143 November 26 (GP 2 I, 52 Nr. 1, 41 Nr. 46) nennt Udalrich den Gründer des Hl.-Kreuz-Spitals; die Stiftung des Walger, die die erste Ausstattung zum Unterhalt der Armen brachte, lag vor dieser Verfügung Udalrichs. Ein Hinweis für die zeitliche Einreihung fehlt. Sollte man aus der Nennung der Stadtmauer schließen dürfen, daß die Übergabe nach 955 geschah, da aus der Vita Udalrichs Bemühungen um die Befestigung der Stadt vor diesem Jahr bekannt sind (Vita Udalrici cap. 12, MG SS 4, 401. Zum Umfang der Stadt im 10. Jh., wie er sich aus der Vita Udalrici ergibt, vgl. A. Zeller, Das Augsburger Burggrafenamt, in: AHAug 5 [1916-1919] 338 f)? Kap. 4 der Vita berichtet von der Fürsorge des Bischofs für zwölf Arme, die er im „hospitiolum“ aufsuchte (MG SS 4, 391). Als Udalrich kurz vor seinem Tode über seine geringe persönliche Habe letztwillig verfügte, gab er dem Propst Gerhard verschiedene Kleidungsstücke, Tischtücher und 10 Schilling Silber, damit sie dieser an die Armen verteile (Vita Udalrici cap. 26, MG SS 4, 412; s. Nr. 159). - Ob bei der Abfassung der Urkunde Bischof Walthers eine Vorlage aus der Zeit Udalrichs (eventuell eine Traditionsnotiz) benutzt wurde, ist ganz ungewiß (Feist-Helleiner, AZ 37, 48 Anm. 23 vermuten dies).

 

Nachtrag:

 

Das Privileg Papst Coelestins II. von 1143 November 26 s. Nr. 508; die Urkunde Bischof Walthers von Augsburg von 1150 September 4 s. Nr. 524. Zur Vorgeschichte und zur Güterausstattung des Hospitals vgl. Volkert, St. Stephan 25, 93; zur Lage vgl. HAB Augsburg 121 f; Rummel 136 ff.

 

Regest übernommen aus: Die Regesten der Bischöfe und des Domkapitels von Augsburg, bearbeitet von Wilhelm Volkert (Veröffentlichungen der Schwäbischen Forschungsgemeinschaft, Reihe 2b), Augsburg 1985, S. 76f.

Nachträge

Nachtrag einreichen
Einreichen
Empfohlene Zitierweise

RIplus Regg. B Augsburg 1 n. 127, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/f6e8d1dc-a957-4b6c-8042-90e2a8e34a3d
(Abgerufen am 29.03.2024).

Bestandsinformationen