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RIplus | SFG: Bischöfe und Domkapitel von Augsburg - Bd. 1: Wikterp - Walther I. von Dillingen (769-1152)

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Papst Paschalis II. schreibt an Bischof H[ermann] von Augsburg (Augustensis episcopus), daß er dessen wiederholte Briefe nicht beantwortet habe, weil er ihn für außerhalb der kirchlichen Einheit (cathohcam unitatem) lebend glaubte, jetzt aber von dem päpstlichen Vikar Bischof G[ebehard III.] von Konstanz erfahren habe, daß er zur kirchlichen Einheit (catholicam communionem) zurückgekehrt sei; der Papst wünscht, daß alle Parteigänger zum Gehorsam gegen den apostolischen Stuhl zurückgerufen werden. - Dat. Lat. 7. id. april.

Überlieferung/Literatur

Bayer. Staatsbibliothek München, Clm 3739 fol. 17' (Abschrift 12. Jh.). - Drucke: Jaffe, Regesta Pontificum Romanorum 480 Nr. 4355; JL 1, 705 Nr. 5825; Migne, PL 163, 37 Nr. 13. - Regesten: Gebele 113 Nr. 8; GP 2I, 33 Nr. 19.

Kommentar

Auf die Abschrift des Papstbriefes folgt in Clm 3739 die Abschrift eines Eidformulars für einen Bischof oder einen Kleriker, worin der Betreffende dem Legaten Gebehard von Konstanz und durch diesen dem Papst Paschalis II. verspricht, die Irrlehren des Wibert von Ravenna (Papst Clemens III.) und dessen Helfer, besonders Kaiser Heinrich IV. , zu verfluchen (J. v. Pflugk-Harttung, Briefe aus den Jahren 1047-1146, in: NA 6 [1881] 628 Nr. 2). Wie die Augsburger Überlieferung nahelegt, hat sich Bischof Hermann diesem Formular unterworfen. Da Wibert 1100 September starb (JL 1, 655) und Paschalis II. 1099 August 13 Papst wurde, kommt für das Papstschreiben an Hermann das Jahr 1100 in Frage. Gegen Ende 1099 hatte Paschalis II. das Vikariat in Deutschland an Gebehard III. von Konstanz übertragen (s. Nr. 375). - Über Clm 3739, eine Sammelhandschrift des 9. Jahrhunderts, die zahlreiche Nachträge aus dem frühen 12. Jahrhundert enthält (s. Nr. 366, 367, 374, 375, 377, 384, 388), vgl. Ruland, in: ABtmAug 1,46 ff, vgl. auch 15 f; Gebele 9 f; Cat. cod. lat. 3 II, 129 f; Ruf,Bibliothekskataloge 17 f Nr. 3; Bischoff, Schatzverzeichnisse 16 Nr. 5; B. Bischoff - J. Hofmann, Libri sancti Kiliani (Quellen und Forschungen zur Geschichte des Bistums und Hochstifts Würzburg 6) 1952, 35 f. - Vgl. insgesamt Zoepfl, Bischöfe 111; Ders., Investiturstreit 319; Hauck, KG Deutschlands 3,880 f; Meyer v. Knonau, Jb. Heinrichs IV. u. Heinrichs V. 5,99 f.

 

Nachträge:

 

Zu Clm 3739 vgl. Bischoff, Schreibschulen II 194.

 

Regest übernommen aus: Die Regesten der Bischöfe und des Domkapitels von Augsburg, bearbeitet von Wilhelm Volkert (Veröffentlichungen der Schwäbischen Forschungsgemeinschaft, Reihe 2b), Augsburg 1985, S. 235.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RIplus Regg. B Augsburg 1 n. 378, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/f55e6a04-e4c4-4e04-aee9-90a4a179dd15
(Abgerufen am 19.04.2024).

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