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RIplus | SFG: Bischöfe und Domkapitel von Augsburg - Bd. 1: Wikterp - Walther I. von Dillingen (769-1152)

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Papst Honorius II. bestätigt die Aufnahme des Klosters St. Udalrich in Nernesheim [Neresheim, Lkr. Aalen] (monasterium sancti Odelrici in Augustensi parochia) in den päpstlichen Schutz, den Papst Urban II. gewährt hatte, bestätigt den Besitz, gewährt freie Abtwahl und wiederholt die Bestimmungen über die Vogtei; Altar- und Kirchenweihen, Ordinationen der Mönche und das heilige Öl sollen die Mönche vom Bischof von Augsburg, dem Diözesanbischof, empfangen, wenn dieser in der Gnade des apostolischen Stuhles stehe; andernfalls sei es ihnen erlaubt, einen ihnen genehmen Bischof um die Spendung der Sakramente zu ersuchen (consecrationes altarium et basilicarum, ordinationes monachorum vestrorum, oleum sanctum et cetera ad episcopale officium pertinentia ab Augustensi episcopo, in cuius estis dioecesi, accipietis, si tamen catholicus fuerit et gratiam atque communionem apostolicae sedis habuerit. Alioquin licet vobis catholicum, quem volueritis, adire antistitem et ab eo consecrationum sacramenta percipere). - 5. kal. dec.

Überlieferung/Literatur

Wirtembergisches UB 1, 367 Nr. 287 in Verbindung mit ebd. 3, 465 Nr. 5 (nach Or. im Fürstlich Thurn und Taxis sehen ZentralA Regensburg). - GP 2 I, 104 f Nr. 3; Ladewig-Müller 1, 89 Nr. 737.

Kommentar

Die auf die Person Bischof Hermanns und auf sein Verhältnis zur päpstlichen Kurie abgestimmten Anordnungen über die Weihebefugnisse des Bischofs von Augsburg (s. die entsprechenden Angaben in der Bulle vom selben Tag für Anhausen in Nr. 454) haben für Neresheim besondere Bedeutung durch die Überlieferung der Weihe von 1120, die nicht Bischof Hermann vornahm, weil er gebannt war; die Weihehandlung wurde von dem päpstlichen Legaten Bischof Azzo von Acqui und von Bischof Gebehard III. von Konstanz vorgenommen (GP 2 I,104 Nr. 2; Ladewig- Müller 1, 86 Nr. 704). Zur Gründung von Neresheim vgl. die Bulle Urbans II. (Wirtembergisches UB 1, 304 Nr. 246; GP 2 I, 104 Nr. 1; 114 Nr. 11); Seitz, in: JbhVDillingen 64/65, 45 ff (mit älterer Literatur); Land Baden- Württemberg2 1,95 f. Über die Gründer vgl. Dertsch, in: Jb. d. Vereins für Augsburger Bistumsgeschichte 4,11; s. auch Zoepfl, Bischöfe 122; Ders., Investiturstreit 329. - Zur Überlieferung s. M. Piendl, Die Archive des Fürsten Thurn und Taxis, in: Mitteilungen für die Archivpflege in Bayern, Sonderheft 8 (1972) 31 f.

 

Nachtrag:

 

Zur Familie der Gründer von Neresheim vgl. auch Borst, Mönche 161; Layer, in: JbhV Dillingen 75, 62f; Germania Benedictina 5, 410; Nachtrag zu Nr. 404; s. auch Peters, in: ZBLG 43, 584. - Bei der Weihe in Neresheim 1120 wirkte Bischof Udalrich I. von Konstanz mit (nicht Bischof Gebehard III. von Konstanz).

 

Regest übernommen aus: Die Regesten der Bischöfe und des Domkapitels von Augsburg, bearbeitet von Wilhelm Volkert (Veröffentlichungen der Schwäbischen Forschungsgemeinschaft, Reihe 2b), Augsburg 1985, S. 268f.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RIplus Regg. B Augsburg 1 n. 455, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/f02b2b63-c01a-43bf-a6c2-c97bdcaf451b
(Abgerufen am 24.04.2024).

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