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RIplus | SFG: Bischöfe und Domkapitel von Augsburg - Bd. 1: Wikterp - Walther I. von Dillingen (769-1152)

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Eine Synode unter Vorsitz Kaiser Konrads II., an der zahlreiche Bischöfe und mehrere Äbte teilnehmen, faßt Beschlüsse über das Fasten, über die Verpflichtung der Gläubigen, auf den Diözesansynoden zu erscheinen, über die feierliche Begehung der Messe des hl. Udalrich (missa s. Udalrici confessoris sollempniter celebretur), über das Verbot für Priester, Chrisma, Taufe und Begräbnis zu verkaufen, über die simonistische Veräußerung eines Altars, über die Zehntpflicht der Slaven, über die Verleihung von Gütern, die für Seelgeräte an Kirchen gestiftet werden, über die Bestrafung des handhaften Raubes und Diebstahls.

Überlieferung/Literatur

MG Const. 1, 88 f Nr. 44. - RI 3, 114 f Nr. 237 a; Boye, NA 48, 81 (mit Zusammenstellung der historiographischen Quellen). - Vgl. Breßlau, Jb. Konrads II. 2, 161 f, 419 f, 529 f.

Kommentar

Das Bruchstück des Synodalprotokolls nennt die Teilnehmer nicht mit Namen. Die Annales Hildesheimenses (11. Jh.) MG SS Schulausg. 40 berichten von 15 Bischöfen als Teilnehmern, die Annales Altahenses (12. Jh.) MG SS Schulausg. 20 von 35 Bischöfen und mehreren Äbten. Die Anwesenheit Eberhards von Augsburg ist als sehr wahrscheinlich anzunehmen. Die Annales Augustani (11. Jh.) MG SS 3, 125 berichten zu 1035 von der Synode, ohne allerdings auf Einzelheiten einzugehen (vgl. Hauck, KG Deutschlands 93, 552 f, 561). - Sicher war Erzbischof Piligrim von Köln unter den Teilnehmern, wie sich aus dem 1036 Mai 9 in Tribur für ihn ausgestellten Diplom Konrads II. ergibt (MG DD 4, 312 Nr. 229; RI 3, 115 Nr. 238; Oediger 1, 222 f Nr. 756). Interessant ist, daß wohl kurze Zeit später in der Erzdiözese Köln durch Piligrims Nachfolger Hermann (1036-1056) die Feier des Udalrichs-Festes eingeführt wurde (Brunwilarensis monasterii fundatorum actus cap. 21, MG SS 14, 136; Oediger 1, 227 Nr. 775). Über die Verehrung Udalrichs vgl. auch Nr. 159 und 187.

 

Nachtrag:

 

Zur Einführung des Udalrich-Festes in der Erzdiözese Köln vgl. Jenal I 111; Erzbischof Hermanns Vater war Ezzo, der mit der Udalrich-Sippe verwandt war (vgl. Volkert, UuA 107 Nr. 23; Nachtrag zu Nr. 102). - Der Ort der Synode heißt Trebur (Lkr. Groß-Gerau). - Über die Ausbreitung der Udalrich- Verehrung in Nord- und Westdeutschland nach diesen Synodalbeschlüssen vgl. H. J. Brandt - K. Hengst, Die Gaukirche St. Ulrich in Paderborn 1183-1983 (1983).

 

Regest übernommen aus: Die Regesten der Bischöfe und des Domkapitels von Augsburg, bearbeitet von Wilhelm Volkert (Veröffentlichungen der Schwäbischen Forschungsgemeinschaft, Reihe 2b), Augsburg 1985, S. 155.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RIplus Regg. B Augsburg 1 n. 270, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/f02b0305-e611-425e-93b3-7d98d8dd6c3f
(Abgerufen am 19.04.2024).

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