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RIplus | SFG: Bischöfe und Domkapitel von Augsburg - Bd. 1: Wikterp - Walther I. von Dillingen (769-1152)

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Bischof [Hermann] von Augsburg (episcopus Augustensis) bestellt Abt Hartmann von Göttweig (Gotwigensis abbas) zum Abt des Klosters St. Ulrich und Afra in Augsburg (abbatiae sancti Oudalrici).

Überlieferung/Literatur

Uodalscalcus, De Eginone et Herimanno cap. 2 (12. Jh.) MG SS 12,433; Vita Altmanni episcopi Pataviensis cap. 40 (12. fh.) MG SS 12, 241. - Gebele 113 Nr. 4.

Kommentar

Hartmann von Göttweig, der zudem noch geistliche Würden in St. Blasien, St. Nikola bei Passau, Kempten und St. Lambrecht in der Steiermark innehatte, war Vertreter des Reformmönchtums von St. Blasien (vgl. J. Wollasch, Muri und St. Blasien - Perspektiven schwäbischen Mönchtums in der Reform, in: DA 17 [1961] 429,439; Jakobs, St. Blasien 113 ff, 124; Klaar, Eppensteiner 133); daher ist anzunehmen, daß seine Berufung durch Bischof Hermann erst dann stattfinden konnte, als der um die Jahreswende 1099/1100 anzunehmende Übergang Hermanns zur päpstlichen Seite vollzogen war (s. Nr. 378);Hallinger 1,238 setzt Hartmanns Abternennung mit 1094 zu früh an. Das Schreiben Papst Paschalis II. an Bischof Hermann, das frühestens zu 1100 März 13 anzusetzen ist (s. Nr. 377), dürfte die Einsetzung Hartmanns im Kloster St. Ulrich und Afra voraussetzen. Hartmanns Vorgänger Sigehard ist um 1097 gestorben (Endrös, Reichsunmittelbarkeit 34). Urkundlich sind beide in Quellen aus St. Ulrich und Afra nicht nachweisbar (MB 22, VI f); sie sind, wie auch die folgenden Äbte Berengar (s. Nr. 380), Adalbero (s. Nr. 390), Egino (s. Nr. 399) und Udalschalk (s. Nr. 451) auch im Abtkatalog von St. Ulrich und Afra aus dem 12. Jahrhundert erwähnt (MG SS 14, 559). - Zur Überlieferung Udalschalks s. Nr. 366; zur Vita Altmanni vgl. Wattenbach- Holtzmann 559 f, 162+ f; Lhotsky, Quellenkunde 205 ff. Udalschalk erwähnt, daß Hartmann Augsburg bald wieder verlassen habe, was durch die Bestellung durch einen schismatischen Bischof bedingt gewesen sei. Sein Wirken in der Diözese Augsburg zeichnet sich in der Erwähnung seines Todestages in den Nekrologen von Dießen, Ottobeuren und Ursberg ab (MG Neer. 1, 21, 110, 134). Über die Ernennung seines Nachfolgers als Abt von St. Ulrich und Afra vgl. Nr. 380. Zu Hartmanns Wirken in Göttweig vgl. auch A. F. Fuchs, Das Benediktinerstift Göttweig, in: StMOSB 37 (1916) 526 f.

 

Nachtrag:

 

Über die Tätigkeit des Abtes Hartmann in Kempten vgl. Schwarzmaier, Königtum 141; zur Stellung in St. Nikola s. E. Boshof, Bischof Altmann, St. Nikola und die Kanonikerreform, in: Tradition und Entwicklung. Gedenkschrift für J. Riederer (1981) 333 f.

 

Regest übernommen aus: Die Regesten der Bischöfe und des Domkapitels von Augsburg, bearbeitet von Wilhelm Volkert (Veröffentlichungen der Schwäbischen Forschungsgemeinschaft, Reihe 2b), Augsburg 1985, S. 234.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RIplus Regg. B Augsburg 1 n. 376, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/e6434182-e680-49c8-ad33-d905a7918566
(Abgerufen am 28.03.2024).

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