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RIplus | SFG: Bischöfe und Domkapitel von Augsburg - Bd. 1: Wikterp - Walther I. von Dillingen (769-1152)

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König Ludwig d. K. bestätigt dem Bistum Freising auf die durch die Intervenienten, die Erzbischöfe Hatto [von Mainz] und Theotmar [von Salzburg], die Bischöfe Erchanbald [von Eichstätt], Adalpero [von Augsburg], Zacharias [von Säben], Deotoloh [von Worms] und acht Grafen vorgebrachte Bitte des Bischofs Walto das von seinen königlichen Vorgängern verliehene Recht der freien Bischofswahl durch das Volk und den Kathedralklerus. - VIII. id. maii.

Überlieferung/Literatur

MB 28 I, 139 ff Nr. 99 (nach Orig. im HStA München) ; Reindel, Luitpoldinger 55 f Nr. 40. - RI 21 Nr. 2032 ; Kehr, Kanzlei Ludwigs d. K. 6, 22.

Kommentar

Die Ortsangabe „actum in loco Holzkiricha“ ist nicht einwandfrei zu erklären. Holzkirchen an der Wörnitz (Lkr. Nördlingen) ist im frühen 9. Jh. als Besitz des Klosters Fulda bekannt, in den es wahrscheinlich durch königliche Schenkung kam. Abt Hraban gab es an die Kirche von Solnhofen (Steichele, BA 3, 1206 f). Von Holzkirchen in Oberbayern (Lkr. Miesbach) berichtet erst Froumund von Tegernsee zu Beginn des 11. Jh., es sei in Besitz des Klosters Tegernsee gewesen (Froumund in einem Brief an Gotahard von ca. 1001-1002, MG EE sel. 3, 64 f Nr. 55). Drei Urkunden stellte Ludwig d. K. an diesem Ort aus, bei denen stets Adalpero als Intervenient genannt wird (Nr. 83, 93, 94), doch weder bei diesem noch bei dem Aufenthalt von 909 gibt das Itinerar einen Hinweis auf die genaue Lage (RI 21 S. 810, 818). Die in den drei Urkunden genannten Intervenienten stammen aus dem baierischen, alamannischen und fränkischen Bereich, sie lassen keinen Schluß auf den Versammlungsort zu (anders Riezler, Gesch. 21 I, 503, der sich für Holzkirchen in Oberbayern ausspricht). Jedenfalls ist Holzkirchen im Ries als Siedlung im 9. Jh. besser bezeugt.

 

Nachtrag:

 

Druck: MG DKar. Germ. 4, 164 ff Nr. 44 (nach Orig. im HStA München). - Zur Ortsangabe vgl. Kudorfer, in: ZBLG 33, 512 ff; HAB Nördlingen 38. Möglicherweise ist der hier und in Nr. 93 und 94 genannte Ort Holzkiricha auf Holzkirchen im Waldsassengau (Lkr. Würzburg) zu deuten. Vgl. dazu H. Ott, „Holzkiricha“, in: Mainfränkisches Jb. für Geschichte und Kunst 14 (1962) 336-340; zu diesem Ort vgl. A. Gabler, Holzkiricha im Ries, in: JbAugBtmG 6 (1972) 66-69. Maß, Bistum Freising 99 schließt aus dem Reiseweg des Königs auf Holzkirchen bei Würzburg als Ausstellungsort. Über die Bedeutung dieses sogenannten Wahlprivilegs vgl. ebd. 138-150.

 

Regest übernommen aus: Die Regesten der Bischöfe und des Domkapitels von Augsburg, bearbeitet von Wilhelm Volkert (Veröffentlichungen der Schwäbischen Forschungsgemeinschaft, Reihe 2b), Augsburg 1985, S. 55.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RIplus Regg. B Augsburg 1 n. 83, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/e2a90dc6-56da-4a9b-8d09-50381570fc1b
(Abgerufen am 28.03.2024).

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