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RIplus | SFG: Bischöfe und Domkapitel von Augsburg - Bd. 1: Wikterp - Walther I. von Dillingen (769-1152)

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Kaiser Otto I. verleiht dem Kloster Ottobeuren auf Bitte der Bischöfe Udalrich von Augsburg, der zugleich Abt von Ottobeuren ist (Augustensis ecclesie episcopus et abbas Otinburensis), und Konrad von Konstanz, des Alamannenherzogs Burchard [II.] und alamannischer Großer die Freiheit von Heerfahrt und Reichsdienst, freie Abtwahl und bestätigt gegen gewisse jährliche Leistungen und die Hingabe näher beschriebener Klostergüter den von Karl d. Gr. verliehenen Schutz. - Die kalendarum novembrium.

Überlieferung/Literatur

Verunechtet. MG DD 1, 613 ff Nr. 453 (nach angebl. Orig. des 12. Jh. im HStA München) ; MG DD 2, 881 ff DO. I. Nr. 423a (nach Chronicon Ottenburanum [ 12. Jh.] MG SS 23, 614 f). - RI 2 Nr. 557.

Kommentar

Die Vita Udalrici cap. 25 (MG SS 4, 409) berichtet, Udalrich habe nach seines Neffen Adalbero Tod (973 Ende März, s. Nr. 153) die Abtei Ottobeuren von Kaiser Otto übertragen erhalten, die bis dahin Adalbero innegehabt hatte (ebenso Herimanni Aug. chron. zu 973 [11. Jh.] MG SS 5, 116; Bernoldi chronicon zu 973 [11. Jh.] MG SS 5, 423; das Chronicon Ottenburanum MG SS 23, 616 nennt Udalrich als Nachfolger Adalberos Abt von Ottobeuren). Udalrich habe dabei die Absicht verfolgt, dem Kloster die freie Abtwahl wieder zu verschaffen. Diese Nachricht kann einen Hinweis geben, daß die Teile des Diploms, die die freie Abtwahl betreffen, auf einer echten Vorlage beruhen, während die anderen Verleihungen für das 10. Jh. nicht möglich sind. Auch die Berufung auf die Verleihung Karls d. Gr. (s. RI 21 Nr. 135) geht auf eine Fälschung zurück. Fraglich erscheint, ob die Datierung dieser Urkunde Ottos I., die sich allenfalls in dessen Itinerar einfügt, mit der der echten übereinstimmen kann. Nach der Vita Udalrici lag die Verleihung der freien Abtwahl für Ottobeuren vor Adalberos Tod, der ja 973 Ende März gesichert ist. Kurze Zeit später wurde nach der Resignation Udalrich ein neuer Abt gewählt (s. Nr. 156).

 

Nachtrag:

 

Regest: Vock, Regesten Hochstift Augsburg 2 Nr. 6. - Über die Beziehungen Udalrichs und seines Neffen Adalbero zum Kloster Ottobeuren, über das der König verfügte, vgl. auch Schwarzmaier, Königtum 31, 45, 121 f sowie Ders., Ottobeuren 53 f und Keller, in: ZGOR 112 NF 73, 388-391.

 

Regest übernommen aus: Die Regesten der Bischöfe und des Domkapitels von Augsburg, bearbeitet von Wilhelm Volkert (Veröffentlichungen der Schwäbischen Forschungsgemeinschaft, Reihe 2b), Augsburg 1985, S. 85.

Textkritik


Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RIplus Regg. B Augsburg 1 n. †151, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/df38eb9e-b907-41fc-be12-02e30a2cbe9f
(Abgerufen am 19.04.2024).

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