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RIplus | SFG: Bischöfe und Domkapitel von Augsburg - Bd. 1: Wikterp - Walther I. von Dillingen (769-1152)

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Mit Erlaubnis König [Heinrichs IV.] begeben sich die Erzbischöfe [Siegfried] von Mainz und [Gebehard] von Salzburg, die Bischöfe [Embriko] von Augsburg (Augustensis) und [Adalbero] von Würzburg sowie Herzog Gottfried [III. von Niederlothringen] auf deren Ersuchen zu den Sachsen und erreichen durch geschicktes Unterhandeln die Unterwerfung der Aufständischen unter die Botmäßigkeit des Königs.

Überlieferung/Literatur

Lamperti monachi Hersfeldensis annales (11. Jh.) MG SS Schulausgabe 235 ff; Bertholdi annales (11. Jh.) MG SS 5, 279. - Böhmer-Will 1, 206 Nr. 120.

Kommentar

Die Versammlung des königlichen Aufgebotes gegen die Sachsen war auf den 22. Oktober 1075 (Lampert v. Hersfeld: 11. kal. novembris; MG SS Schulausgabe 230, 234) festgesetzt; die Verhandlungen dürften kurz vorher eingesetzt haben. Daß die fünf namentlich genannten Unterhändler von den Sachsen ausdrücklich erbeten worden seien, berichtet Lampert. Der unter Nr. 333 genannte Brief Embrikos an Bischof Burchard II. von Halberstadt, der außer Embriko noch Siegfried von Mainz und Gebehard von Salzburg erwähnt, zeigt, daß Vorverhandlungen über die Mission der Bischöfe zusammen mit einem Herzog stattgefunden hatten. Über die unter Mitwirkung Embrikos eingeleitete Beendigung der Auseinandersetzung Heinrichs IV. mit den Sachsen vgl. Meyer v. Knonau, Jb. Heinrichs IV. u. Heinrichs V. 2, 526-539, 831 f (dort auch die weiteren Quellen; die Annales Augustani, MG SS 3, 128 f, erwähnen die Unterwerfung der Sachsen, gehen aber nicht auf eine Mitwirkung Embrikos ein; vgl. dazu Loewe, Annales Augustani 56). Über die anderen Vermittler, Gebehard von Salzburg s. LThK 24, 555 und NDB 6, 116 sowie HB d. bayer. Geschichte 1, 249; Adalbero von Würzburg s. Wendehorst, Germania sacra, Würzburg 105; Herzog Gottfried von Niederlothringen s. NDB 6, 602 und Lange, Grafen von Northeim 56 f. - Die Verhandlungen fanden im thüringisch-sächsischen Grenzgebiet statt; das königliche Heer versammelte sich in Gerstungen (Kr. Eisenach; vgl. Nr. 324); die Unterwerfung der Sachsen fand in Spier statt (Ober- oder Niederspier, Kr. Sondershausen; vgl. dazu Dobenecker 1, 195 Nr. 918 b).

 

Regest übernommen aus: Die Regesten der Bischöfe und des Domkapitels von Augsburg, bearbeitet von Wilhelm Volkert (Veröffentlichungen der Schwäbischen Forschungsgemeinschaft, Reihe 2b), Augsburg 1985, S. 200.

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Empfohlene Zitierweise

RIplus Regg. B Augsburg 1 n. 334, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/df33f27d-bec4-4727-8a91-91b9b3a27dfb
(Abgerufen am 18.04.2024).

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