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RIplus | SFG: Bischöfe und Domkapitel von Augsburg - Bd. 1: Wikterp - Walther I. von Dillingen (769-1152)

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Bischof Eticho (Augustensis ecclesie episcopus) übergibt an Bischof Albuin von Säben und dessen Vogt Rodani zum Altar des hl. Cassian in Sabienna [Säben] alle Acker- (agrarii) und sonstigen Abgaben von Vellis, Siusis und Castellorupto [Völs, Seis und Kastelruth am Schlern, Provinz Bozen, Südtirol] die an den Dom in Augsburg (ad dei casam s. Mariae ... sita in Augusta) zu zahlen sind, durch die Hand seines Vogtes Jagop mit Zustimmung und Rat der Kleriker [Domkapitel] und der Vasallen (vassorum et famulorum) und erhält dafür tauschweise von Bischof Albuin durch die Hand des Vogtes Rodani mit Zustimmung und Rat der Kleriker [Domkapitel] und der Vasallen die Acker- und sonstigen Abgaben von Suffanna [Siffian am Ritten bei Bozen, Südtirol], die dem Altar des hl. Cassian in Säben zustehen, in die Hand des Vogtes Jagop für den Dom zu Augsburg. - Zeugen: Otto, Engildio, Magnus, Magnus, Frecholf, Immo, Alemar, Gotepolt, Perehtolt, Durinch, Reginperht, Adalpero, Sigihart, Adalperht, Aripo, Durinch, Adalhoh, Wago, Gezo, Dietrih, Chazili, Eppo, Herizo, Grimolt, Alpigis.

Überlieferung/Literatur

HHStA Wien, Cod. A (460) fol. 1’ Nr. 2 und fol. 28’ Nr. 85 (beides Abschriften der Originalnotiz aus der 1. Hälfte des

11. Jh. von gleicher Hand). - J. Resch, Annales ecclesiae Sabionensis 2 (1767) 647-652 Nr. 11 zu ca. 985; J. von Hormayr, Kritisch-diplomatische Beyträge zur Geschichte Tirols im Mittelalter 11, 151 (unvollständig) zu 985; J. v. Hormayr, Sämtliche Werke 1 (1820) 275 (unvollständig) zu 985; F. A. Sinnacher, Beiträge zur Geschichte der bischöflichen Kirche Säben und Brixen in Tyrol 2, 123 Nr. 5; O. Redlich, Die Traditionsbücher des Hochstifts Brixen vom 10. bis in das 14. Jh. (Acta Tirolensia 1, 1886) 3 f Nr. 6; L. Santifaller, I testi dell’ Alto Adige dei secoli VI.-X. (Atti del R. Istituto Veneto di scienze, lettere ed arti 83, 1923/24) Nr. 56. Faksimile: L. Santifaller, Bozner Schreibschriften der Neuheit 1500-1859. Beiträge zur Paläographie (Schriften des Instituts für Grenz- und Auslandsdeutschtum an der Univ. Marburg 7, 1930) Tafel 2a. - Regest: Huter, Tiroler UB 1 (1937) 24 Nr. 34.

Kommentar

Zur Datierung: Bischof Albuin von Säben regierte von ca. 975-1006, Eticho von 982-988. Hinweise zu einer genaueren Einreihung als nach der Regierungszeit Etichos fehlen. Da alle vertauschten Güter in Südtirol liegen, kann man als Ort der Handlung Säben oder einen Ort in dessen näherer Umgebung vermuten.

Über die Herkunft des augsburgischen Besitzes in Völs, Seis und Kastelruth fehlen ältere Quellen (vgl. C. Ausserer, Die Besiedlung des Kastelruther Berges [Schlern-Schriften 25, 1934] 8). Daß sich unter den in der Zeugenreihe Genannten Augsburger Kleriker oder Vasallen befinden, ist wahrscheinlich. Die Namen Jagop, Gotepolt und Aribo erscheinen auch in der Schenkung Bischof Heinrichs von 980 (Nr. 170). Verschiedene Zeugen (so Engildio, Perehtolt, Adalpero, Durinch, Gezo, Eppo) treten immer wieder in Brixener Traditionen auf (vgl. Resch, a. a. O. und das Register bei Redlich); sie kommen wohl nicht für Augsburg in Frage. Bei dem advocatus Jagop dürfte es sich um einen Spezialvogt für die augsburgischen Güter und Besitzungen in Südtirol handeln, der ebensowenig wie der 980 genannte advocatus Werenhar die Hauptvogtei über das Hochstift innehatte. - Unwahrscheinlich ist es, daß der hier genannte Jagop mit dem 969 erscheinenden Mann gleichen Namens (s. Nr. 144) zusammengehört. Er schenkt dort Besitz in Wollishausen an St. Stephan (vgl. Steichele, BA 2, 43 Anm. 6).

 

Nachtrag:

 

Zum Augsburger Besitz in Südtirol vgl. Sandberger, in: ZBLG 36, 593. - Zu dem in Zusammenhang mit Wollishausen genannten Jagop s. Volkert, St. Stephan 97 f; über den Vogt Jagop vgl. Jahn 363 f. - Zu dem in der Anmerkung erwähnten Vogt Werenher vgl. Nachtrag zu Nr. 170.

 

Regest übernommen aus: Die Regesten der Bischöfe und des Domkapitels von Augsburg, bearbeitet von Wilhelm Volkert (Veröffentlichungen der Schwäbischen Forschungsgemeinschaft, Reihe 2b), Augsburg 1985, S. 101.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RIplus Regg. B Augsburg 1 n. 177, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/d998a758-dc10-4d15-bf67-f6190cc4cf45
(Abgerufen am 28.03.2024).

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