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RIplus | SFG: Bischöfe und Domkapitel von Augsburg - Bd. 1: Wikterp - Walther I. von Dillingen (769-1152)

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Kaiser Konrad II. überträgt dem Marienkloster in Säben [bei Brixen, Prov. Bozen] auf Bitte des Erzbischofs Aribo von Mainz und des Bischofs Bruno von Augsburg (Augustens[is] aecclesiae episcopus) und nach Intervention der Kaiserin Gisela, seines Sohnes Heinrich und des Herzogs Adalbero von Kärnten Klausen bei Säben mit allem Zubehör und erteilt das Verfügungsrecht darüber dem Bischof Hartwig [von Brixen]. - Data 13. kal. mai.

Überlieferung/Literatur

MG DD 4, 160 f Nr. 115 (nach Or. im StaatsA Bozen); Santifaller, Brixener Hochstiftsurkunden 1, 24 f Nr. 19. - RI 3, 62 Nr. 118.

Kommentar

Die im Anschluß an die Petitio gebrauchte Wendung „Quorum petitioni pium, sicut justum erat …“ ließ Ficker, Beiträge zur Urkundenlehre 1, 136 vermuten, daß die Handlung dieser Schenkung bereits mit der Übertragung der Grafschaften Welfs II. im Eisack- und Inntal an die bischöfliche Kirche zu Brixen 1027 Juni 7 stattgefunden habe (MG DD 4, 146 f Nr. 103; RI 3, 57 Nr. 106); denn für Aribo und Bruno lasse sich an Ostern 1028 (April 14) kein Aufenthalt zu Aachen nachweisen. An diesem Tag fand die Krönung des Königssohnes Heinrich durch Erzbischof Piligrim von Köln statt (Oediger 1, 215 Nr. 730). Tatsächlich nennt keine der zahlreichen historiographischen Quellen (vgl. die Zusammenstellung bei Oediger) Bischof Bruno. Bei der Vertrauensstellung, die Bruno beim jungen König Heinrich innehatte (vgl. Nr. 245), ist es jedoch höchst wahrscheinlich, daß auch Bruno an diesen Feierlichkeiten teilnahm (Breßlau, Jb. Konrads II. 1, 240 ff; Steindorff, Jb. Heinrich III. 1, 15; Zoepfl, Bischöfe 87). Die Interventionen in den während der zweiten Aprilhälfte in Aachen ausgestellten Urkunden zeigen jedoch die Teilnehmer an den Feierlichkeiten: Erzbischof Aribo von Mainz, Bischof Bruno von Augsburg, Herzog Adalbero von Kärnten, wahrscheinlich Bischof Hartwig von Brixen, Propst Lambert von Lüttich, Bischof Reginard von Lüttich, Bischof Rambert von Verdun, vielleicht auch Bischof Petrus von Novara. Erzbischof Piligrim von Köln, der die Krönung vornahm, ist bei Wipo, Gesta Chuonradi cap. 23 genannt (MG SS Schulausg. 42). Der junge Heinrich war bereits 1026 von seinem Vater zum Nachfolger designiert worden (vgl. Nr. 245; F. Becker, Das Königtum der Thronfolger im deutschen Reich des Mittelalters [Quellen und Forschungen zur Verfassungsgeschichte des deutschen Reiches in Mittelalter und Neuzeit 5, 1913] 16; zur Designation auch H. Mitteis, Die deutsche Königswahl [1938] 26 f). Vor dem Krönungsakt in Aachen fand die Wahl durch die Fürsten statt; auch der Klerus war daran beteiligt (vgl. P. E. Schramm, Die Krönung in Deutschland bis zum Beginn des salischen Hauses, in: ZRG 55 KA 24 [1935] 298; s. auch Mitteis, a. a. O. 32). Zur Übertragung von Klausen an Säben bzw. Brixen s. auch O. Stolz, Politisch-historische Landesbeschreibung von Südtirol (Schlern-Schriften 40, 1939) 393, zur Verleihung der Grafschaften im Inn- und Eisacktal ebd. 344 mit weiterer Lit.

 

Nachtrag:

 

Über die Beziehungen Bischof Brunos von Augsburg zu Kaiser Konrad II. und dessen Sohn Heinrich 1028/29 vgl. auch Schmidt, Königsumritt 171 ff; vgl. auch Nachtrag zu Nr. 245. - Zur Erwähnung des Herzogs Adalbero von Kärnten s. Klaar, Eppensteiner 29 Nr. 35.

 

Regest übernommen aus: Die Regesten der Bischöfe und des Domkapitels von Augsburg, bearbeitet von Wilhelm Volkert (Veröffentlichungen der Schwäbischen Forschungsgemeinschaft, Reihe 2b), Augsburg 1985, S. 147f.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RIplus Regg. B Augsburg 1 n. 256, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/d6a22681-b703-45a7-b2a8-dd327b7e815a
(Abgerufen am 29.03.2024).

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