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RIplus | SFG: Bischöfe und Domkapitel von Augsburg - Bd. 1: Wikterp - Walther I. von Dillingen (769-1152)

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Papst Urban [II.] teilt dem Erzbischof [Gebehard] von Salzburg, den Bischöfen [Altmann] von Passau, [Adalbero] von Würzburg, [Adalbert] von Worms, [Wigol ] von Augsburg (Augustensis), [Gebehard III.] von Konstanz, verschiedenen Äbten, den Herzögen Welf [IV. von Baiern], B[erthold von Schwaben], B[erthold II. von Zähringen] und allen Getreuen S. Petri mit, daß ihm nach der Wahl durch eine näher beschriebene Versammlung am 12. März (4. idus mart.) die Leitung des apostolischen Stuhles übertragen worden sei, wie dies den Anordnungen seiner Vorgänger Gregor [VII.] und Victor [III.] entspräche; er bittet, ihm in gleicher Weise in Treue und Ergebenheit verbunden zu bleiben. - Data apud Terracinam 3. idus martii.

Überlieferung/Literatur

Jaffé, Bibl. rer. Germ. 5, 503 f Nr. 11 (nach Abschrift 12. Jh. in der Nationalbibl. Paris). - JL 1, 658 Nr. 5348 (mit Nachweisen älterer Drucke);GP 1, 19 Nr. 44; 169 f Nr. 33; 392 f Nr. 30; 21, 33 Nr. 17; 113 Nr. 6; 130 Nr. 23; 3 III, 148 Nr. 6; 181 Nr. 17; Ladewig-Müller 1, 70 Nr. 539; Wendehorst, Germania sacra, Würzburg 109.

Kommentar

Der unmittelbare Nachfolger Gregors VII. (gest. 1085 Mai 25), Victor III., starb 1087 September 16; sein Nachfolger wurde der Kardinallegat Bischof Otto von Ostia (vgl. Nr. 353). Über die Entwicklung der Papstwahl vgl. Feine, Kirchl. Rechtsgeschichte 4265, 317 f ; s. auch Gebhardt-Grundmann 91,347 f.-Weitere Quellen zu der Versammlung s. bei Meyer v. Knonau, Jb. Heinrichs IV. u. Heinrichs V. 4, 194 f Anm. 4; ebd. 191-196 eingehende Würdigung der Versammlung und der von Urban II. ausgegangenen Wahlmitteilungen. Das Schreiben an die deutsche Geistlichkeit und an die drei gregorianisch eingestellten Herzöge dürfte durch ein fränkisches Bistum überliefert sein; über die jetzt in Paris liegende Handschrift (lat. 11851) vgl. G. H. Pertz, in: Archiv der Gesellschaft für ältere deutsche Geschichtskunde 7 (1839) 547 und L. Delisle, Inventaire des manuscripts de Saint-Germain-des-Prés (Inventaire des manuscripts latins conservés a la Bibliothèque nationale, 1868) 24. Jaffé und danach JL und Wendehorst geben irrtümlich an, der Würzburger Bischof sei Meinhard gewesen ; dieser war 1085 von Heinrich IV. anstelle des gregorianisch eingestellten Adalbero eingesetzt worden (v. Guttenberg 272 Nr. 540). - Über Berthold von Schwaben, den Sohn des Gegenkönigs Rudolf von Rheinfelden, und Berthold II. von Zähringen vgl. H.-W. Klewitz, Das alemannische Herzogtum bis zur staufischen Epoche (Veröffentl. des Instituts für geschichtl. Landeskunde der Universität Freiburg i. Br. 2) 1942, 109; NDB 2, 157-160. Über Welf IV., der hier als Herzog [von Baiern] bezeichnet wird, obwohl ihm Heinrich IV. 1077 das Herzogtum aberkannt hatte, vgl. HB d. bayer. Gesch. 1, 248-251 ; über Gebehard von Salzburg: NDB 6, 116.

 

Nachtrag:

 

Zur Wahlanzeige Papst Urbans II. s. auch H. Fuhrmann, Pseudoisidor, Otto von Ostia (Urban II.) und der Zitatenkampf von Gerstungen (1085), in: ZRG 99 KA 68 (1982) 65.

 

Regest übernommen aus: Die Regesten der Bischöfe und des Domkapitels von Augsburg, bearbeitet von Wilhelm Volkert (Veröffentlichungen der Schwäbischen Forschungsgemeinschaft, Reihe 2b), Augsburg 1985, S. 216f.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RIplus Regg. B Augsburg 1 n. 355, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/d52fee6a-fd8c-48b6-91d4-92d0b829a486
(Abgerufen am 28.03.2024).

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