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RIplus | SFG: Bischöfe und Domkapitel von Augsburg - Bd. 1: Wikterp - Walther I. von Dillingen (769-1152)

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Bischof Udalrich (Augustensis civitatis episcopus) erhält von König Otto I. die Abtei Kempten (Campidonense monasterium) übertragen, setzt den Mönch Liuterich als Dekan und Magister, den Mönch Irminhart als Propst zur Verwaltung der Güter ein.

Überlieferung/Literatur

HStA München, Fürststift Kempten Lit. 231 fol. 80-83' (Ende 11. Jh.). - Drucke: MB 33 I, 2 f Nr. 4; MG SS 4, 412 Anm. 62 nach Mabillon, AA SS ord. s. Ben. saec. 5, 476; Migne, Patr. lat. 135, 1074.

Kommentar

Die Stellung Udalrichs als Abt von Kempten ist gesichert durch das Diplom Ottos I. von 963 (Nr. 134), das in zuverlässiger Abschrift im gleichen Band wie diese Aufschreibung erhalten ist. DO I. 54 für Kempten von 943 Jan. 18 nennt als Intervenienten die königlichen Brüder Bruno und Herimann, nicht Udalrich wie man erwarten sollte, wenn er die Abtei schon innegehabt hätte. DO I.106 von 948 Dezember 26 bringt zwar auch noch Bruno als Intervenienten, nicht Udalrich, doch wird hier die Verwaltung der dem Kloster bestätigten Güter dem Dekan unterstellt. Man kann darum vermuten, daß Liuterich bereits als Dekan durch Udalrich eingesetzt war. Die Zeitgrenze 952 ergibt sich aus der zu diesem Jahr erschlossenen Weihe einer Kirche in Kempten durch Udalrich (Nr. 117). Tätigkeit Udalrichs in Kempten erwähnen auch die Casus monasterii Petrishusensis V, 11 (12. Jh.) MG SS 20, 671. Vgl. Baumann, Forschungen 124 ff, das dort angegebene Jahr 941 ist nicht gesichert.

 

Nachtrag:

 

Zu den Beziehungen Udalrichs zum Kloster Kempten, das er wohl als Eigenkloster betrachtete, vgl. Schwarzmaier, Königtum 45 f, 50, 57 f, 144 f; HAB Kempten 29 f, 47. - Zu den Casus monasterii Petrishusensis vgl. die Ausgabe Schwäbische Chroniken der Stauferzeit 3, 214 f. - Zur Datierung s. Nachtrag zu Nr. 117.

 

Regest übernommen aus: Die Regesten der Bischöfe und des Domkapitels von Augsburg, bearbeitet von Wilhelm Volkert (Veröffentlichungen der Schwäbischen Forschungsgemeinschaft, Reihe 2b), Augsburg 1985, S. 70.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RIplus Regg. B Augsburg 1 n. 115, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/cdc362dc-854a-4886-bdb7-c66a9c1f3b1c
(Abgerufen am 19.04.2024).

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