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RIplus | SFG: Bischöfe und Domkapitel von Augsburg - Bd. 1: Wikterp - Walther I. von Dillingen (769-1152)

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König Heinrich IV. schenkt auf Bitte und Intervention seiner Mutter, der Kaiserin Agnes, und wegen der treuen Dienste Bischof Heinrichs von Augsburg dessen Kirche (pro devoto iugique servitio Heinrici Augustensis ecclesie venerabilis episcopi eidem ecclesie in honore sancte dei genitricis et virginis Mariae constitute) 35 Hufen im Ort Svanebach [Schwanebeck, Kr. Halberstadt], alle Erbrechtsgüter in Ysimiziburg im Gau Hardegowe [Harzgau] in der Grafschaft des Grafen Bernhard mit allem Zubehör (Leibeigene, Grundstücke und Weinberge, Gebäude, Einkünfte und Wege) zu eigen und bestätigt die Schenkung des Gutes in Wideslebe [Wilsleben, Kr. Aschersleben], das seine Mutter zu einem Seelgerät für seinen Vater, Kaiser Heinrich III., der Augsburger Kirche geschenkt hatte. - Fridericus cancellarius vice Sigifridi archicancellarii recognovi. Data 14. kal. April … actum Poderbrvnne.

Überlieferung/Literatur

Or. Perg. HStA München, Kaiserselekt 404 (Hochstift Augsburg x11), auf Leinwand aufgezogen, das besch. Siegel, abgelöst, liegt bei. - Druck: MB 29 I, 156 Nr. 404; MG DD 6, 110 f Nr. 85; Braun, Gesch. 1, 382 Note gg (Auszug). Reg.: Stumpf Nr. 2606; Vock, Regesten Hochstift Augsburg Nr. 12. - Vgl. Meyer von Knonau, Jb. Heinrichs IV. 1, 266, 276 Anm. 73; Bulst-Thiele 114 f Nr. 12.

Kommentar

Ysimiziburg ist ein abgegangener Ort, der auch Gerichtsstätte war, zwischen Langenstein [Kr. Halberstadt] und Regenstein [Kr. Wernigerode]; s. dazu Schmidt, UB Halberstadt 1, 461 Nr. 512 und 615; über den Harzgau s. Curs, Deutschlands Gaue 9 und Karte. - Dieses Diplom ist das letzte, das den Bischof Heinrich in der Regentschaft bei Kaiserin Agnes nennt. DH IV. 87 wurde in Köln ausgestellt; hier erscheinen die Erzbischöfe Anno von Köln und Adalbert von Bremen als Intervenienten. Die Kaiserin begab sich mit dem Hof von Paderborn nach Utrecht zur Feier des Osterfestes (März 31) und weiter nach Kaiserswerth am Rhein (zwischen Düsseldorf und Duisburg). Anfangs April bemächtigte sich Anno des jungen Heinrichs IV. und erlangte damit die volle Regierungsgewalt. Ob sich Bischof Heinrich während der Entführung am Hof befand, sagen die Quellen nicht; es erscheint keineswegs als ausgeschlossen (s. dazu Bulst-Thiele 80 f). Durch diese Ereignisse wurden der bisherigen Tätigkeit Bischof Heinrichs die Grundlagen entzogen. Bis Oktober 1062 ist keine Nachricht von ihm erhalten (s. Nr. 297). - Einzelheiten über die Beziehungen der sächsischen Güter zur Augsburger Kirche sind nicht bekannt. Sie dürften wohl nicht lange beim Hochstiftsgut geblieben sein.

 

Nachtrag:

 

Abschrift (16. Jh.) HStA München, Hochstift Augsburg Lit., Münchener Bestand Nr. 462 VII, fol. 205 f. Vgl. auch MG DD 6, 717 (Nachtrag zu D. 85). - Regest: RI 3 II, 102 Nr. 247. - Zu den Vorgängen in Kaiserswerth vgl. Jenal I 175-195 und RI 3 II, 103 f Nr. 252.

 

Regest übernommen aus: Die Regesten der Bischöfe und des Domkapitels von Augsburg, bearbeitet von Wilhelm Volkert (Veröffentlichungen der Schwäbischen Forschungsgemeinschaft, Reihe 2b), Augsburg 1985, S. 173f.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RIplus Regg. B Augsburg 1 n. 296, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/caa34f07-73bf-484a-8d89-726484fae3dc
(Abgerufen am 16.04.2024).

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