RIplus | SFG: Bischöfe und Domkapitel von Augsburg - Bd. 1: Wikterp - Walther I. von Dillingen (769-1152)

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Bischof Bruno von Augsburg (Augustensis) nimmt an der unter Vorsitz des Erzbischofs Aribo von Mainz tagenden Provinzialsynode teil zusammen mit den Bischöfen Werinhar von Straßburg, Eberhard von Bamberg, Meinwerk von Paderborn, Meginhard von Würzburg, Azecho von Worms, Branthoch von Halberstadt, Reinold von Oldenburg und Warmann von Konstanz. Dieser empfängt hier die Bischofsweihe. In der Auseinandersetzung um das Kloster Gandersheim zwischen Erzbischof Aribo von Mainz, für den Bischof Werinhar das Wort führt, und Bischof Godehard von Hildesheim, dessen Sprecher Bischof Bruno ist, wird die Entscheidung wegen Abwesenheit des Königs bis zum nächsten Frühjahr vertagt, nachdem man über die Frage der Beweisführung keine Einigung erzielen konnte. Aribo hatte Zeugenbeweis durch hundert Priester und dreihundert oder mehr Laien angeboten, während Bischof Godehard nur das Zeugnis der Bischöfe in dieser Frage anerkannt wissen wollte. - Natalis sancti Mathei apostoli.

Überlieferung/Literatur

Wolfherii vita Godehardi episcopi prior cap. 30 (11. Jh.) MG SS 11, 189 (Datum: 12. kal. oct. [20. September]); die weiteren Quellen zu dieser Versammlung mit der Tagesangabe „natalis s. Mathei apostoli“ nennen die anwesenden Bischöfe nicht mit Namen: Vita Godehardi episcopi posterior cap. 22 (11. Jh.) MG SS 11, 208; Vita Meinwerci cap. 199 (12. Jh.) MG SS Schulausg. 115; Annales Altahenses maiores (11. Jh.) MG SS Schulausg. 18; Annales Magdeburgenses (12. Jh.) MG SS 16, 169. - v. Guttenberg 89 f Nr. 196; Böhmer-Will 1, 157 Nr. 50; Ladewig-Müller 1, 56 Nr. 433; Boye, NA 48, 79; vgl. auch oben Nr. 210.

Kommentar

Zur Datierung vgl. Breßlau, Jb. Konrads II. 1, 195 Anm. 2; zur Synode im allgemeinen Wenner, Rechtsbeziehungen 170 ff; Hauck, KG Deutschland 93, 549; Kippenberger 48. - Bruno war nach Bischof Werinhar von Straßburg der älteste Bischof der Mainzer Provinz; er kannte den Gandersheimer Streit zwischen dem Bistum Hildesheim und dem Metropoliten von Mainz bereits seit dem Jahr 1006 (s. Nr. 219). Dies mochte ihn besonders als „Vorsprech“ Bischof Godehards empfehlen. Über die Haltung der Mainzer Suffragane zum Metropoliten Aribo vgl. bes. Breßlau, Jb. Konrads II. 1, 196. - Das Einladungsschreiben Aribos an Godehard zu dieser Synode ist erhalten (Stimming, Mainzer UB 1, 170 f Nr. 272); Aribo fordert den Bischof auf, zu dem Konzil zu kommen, „quod communi consensu fratrum nostrorum in proxima festivitate s. Mathei apostoli apud Seligenstat cum ceteris fratribus et coepiscopis habituri sumus“. In welcher Form die Ladung an Bruno erging, ist nicht bekannt.

 

Nachtrag:

 

Zum Gandersheimer Streit vgl. Goetting, Kanonissenstift Gandersheim 93; GP 4, 88 Nr. 105.

 

Regest übernommen aus: Die Regesten der Bischöfe und des Domkapitels von Augsburg, bearbeitet von Wilhelm Volkert (Veröffentlichungen der Schwäbischen Forschungsgemeinschaft, Reihe 2b), Augsburg 1985, S. 143f.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RIplus Regg. B Augsburg 1 n. 248, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/ca07e84e-a77a-4d60-a509-114707c887d9
(Abgerufen am 28.03.2024).

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