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RIplus | SFG: Bischöfe und Domkapitel von Augsburg - Bd. 1: Wikterp - Walther I. von Dillingen (769-1152)

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Bischof Pernhard von Velletri (antistes Velternensis aecclesiae) weiht anstelle Bischof Heinrichs (vice secundi Heinrici Augustensis aecclesiae episcopi) auf Bitte des Grafen (praesidis) Sigimar und dessen Gemahlin Kerpirga die Kirche in Husun zu Ehren Christi, des hl. Kreuzes, der Jungfrau Maria, des hl. Benedikt und des hl. Martin während der Regierungszeit des Königs Heinrich IV. und des Abtes Megingoz von Benediktbeuern (Puronensis abbas; 1062-1065). Beschreibung der Reliquien. - Sub die 8. kalendas augusti feria 6.

Überlieferung/Literatur

Notae Buranae (11. Jh.) MG SS 17, 321; E. v. Oefele, Zur Geschichte des Hausengaues, in: OA 32 (1872/73) 7 f Nr. 1.

Kommentar

Erläuterungen zum Ort der Weihe s. bei Oefele, a. a. O. 3 f. - Das Verzeichnis der Pfarrkirchen im Kapitel Weilheim vom Ende des 12. Jh. enthält den Namen der Kirche von Dürnhausen nicht, ein Zeichen, daß es sich nicht um eine Pfarrkirche handelte (s. Schröder, AHAug 1, 325-342 mit Erläuterungen). Bischof Bernhard von Velletri (suburbikarisches Bistum) ist bei Gams, Series Episcoporum V nicht angeführt. Sein Vorgänger dürfte Bischof Johannes, der Gegenpapst Benedikt X. (1058-1060 April; abgesetzt) gewesen sein (vgl. Meyer von Knonau, Jb. Heinr. IV. u. V. 1, 86 f); rechtmäßiger Papst war Nikolaus II. (1058-1061). Über Velletri vgl. auch IP 2, 101 f. - Bernhard gehörte wohl der Partei des Cadalus an, an dessen Erhebung Heinrich beteiligt gewesen sein dürfte (s. Nr. 295). Daß Heinrich II. die Weihe der Kirche in Dürnhausen nicht selbst vornahm, hängt wohl mit schlechtem Gesundheitszustand zusammen. Am 3. September 1063 ist er gestorben (Nr. 303). Vielleicht hat sich Bernhard nach Benedikts X. Sturz nicht mehr in seiner Diözese halten können und sich deshalb nach Deutschland begeben (vielleicht an den Kaiserhof), wo jedoch nach dem Tag von Kaiserswerth (April 1062) kein Bleiben mehr für ihn war. Darauf hat er sich wohl zu Heinrich nach Augsburg gewandt (vgl. dazu Schwartz, Besetzung 275 f). Vielleicht gehörte Bernhard dem Geschlecht der Grafen von Weilheim an, die Vögte von Benediktbeuern waren. Zu dieser Familie zählte Bischof Norbert von Chur, früher Dompropst von Augsburg, der das Augustinerchorherrnstift Habach zwischen 1073 und 1083 gründete. Dieses Stift erhielt später Dürnhausen (vgl. dazu Oefele, a. a. O. 3; Riezler 21 II, 143, 560 f; Hist. Atlas von Bayern, Lkr. Weilheim 23; Albrecht, Grafschaft 14 f; Tyroller, Andechser 21; J. P. J. Gewin, Blüte und Niedergang hochadeliger Geschlechter im Mittelalter [1955] 118 f).

 

Nachtrag:

 

In der Beschreibung der Reliquien der Kirche von Dürnhausen werden auch solche Bischof Udalrichs erwähnt (vgl. Volkert, UuA 110 Nr. 28). - Zur Gründung von Habach s. Nr. 321 und 352; über den Dompropst Nortbert vgl. Nr. 305 Ziffer 1.

 

Regest übernommen aus: Die Regesten der Bischöfe und des Domkapitels von Augsburg, bearbeitet von Wilhelm Volkert (Veröffentlichungen der Schwäbischen Forschungsgemeinschaft, Reihe 2b), Augsburg 1985, S. 175f.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RIplus Regg. B Augsburg 1 n. 301, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/c801a42a-45b7-4737-9576-51be48e9b34c
(Abgerufen am 19.04.2024).

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