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RIplus | SFG: Bischöfe und Domkapitel von Augsburg - Bd. 1: Wikterp - Walther I. von Dillingen (769-1152)

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Bischof Embriko von Augsburg (Augustensis) weiht die Kirche in Hohenwart zu Ehren der hl. Maria. - 1074, ind. 12., 3. idus mai.

Überlieferung/Literatur

BA 4, 859 (Abschrift 14. Jh.).

Kommentar

Die erst durch einen Eintrag des 14. Jahrhunderts in einer Handschrift aus Hohenwart (Clm 7384 fol. 106) überlieferte Weihenotiz dürfte in den Zusammenhang der Gründung des Benediktinerinnenklosters Hohenwart gehören, die jedoch durch gleichzeitige Quellen zu diesem Jahr nicht gesichert ist. Über die ältere Forschung und deren Vermutungen über die Gründerfamilie vgl. MB 17, 97 f und grundlegend Steichele, BA 4, 862 ff. Bei den Gründern handelt es sich um die Ratpotonen von Hohenwart, die Geschwister Wiltrudis und Ortolf, die für die zweite Hälfte des 11. Jahrhunderts anderwärts mehrfach belegt sind (s. Tyroller, Gen. Tafeln 209); gleichzeitig ist die Erwähnung der Wiltrudis in einer Ilmmünsterer Tradition von 1077 (A. Ebner, Historisches aus liturgischen Handschriften Italiens, in: HJb. 13 [1892] 761) und die Ortolfs im Tegernseer Traditionsbuch (Acht, QE NF 9, 50 f Nr. 63) als Vogt von Ilmmünster zu 1062/68. Des letzteren Tod erwähnen Nekrologe aus Hohenwart (MG Necr. 1, 34), Scheyern (ebd. 3, 136) und Obermünster in Regensburg (ebd. 347). Zu der Überlieferung aus Ilmmünster vgl. auch H. Tüchle, Eine Handschrift aus Ilmmünster und eine Hohenwarter Tradition, in: Beiträge zur altbayerischen Kirchengeschichte 27 (1973) 174 f. - Gelegentlich wird noch die Auffassung vertreten, daß zu der Familie der Gründer von Hohenwart der Dompropst von Augsburg Nortpert gehört habe (Hartig, Oberbayer. Stifte 1, 93; HAB Dachau-Kranzberg 99; Histor. Stätten Deutschlands, Bayern 2263); dies trifft nicht zu (s. dazu Nr. 305 Ziffer 1). - Weitere Literatur über Hohenwart s. Bibliographie der Kunst in Bayern 2, 92; Histor. Stätten, a.a.O. 2313; Hartig, a.a.O. 97. Vgl. auch Sandberger, in: ZBLG 36, 597.

 

Nachtrag:

 

Zu den Patrozinien der Kirche in Hohenwart vgl. Pötzl, in: JbAugBtmG 11, 49. Zur Überlieferung der Weihenotiz und zur Gründerfamilie vgl. W. Liebhart, Kloster, Wallfahrt und Markt in Oberbayern, in: StMOSB 88 (1977) 442-449.

 

Regest übernommen aus: Die Regesten der Bischöfe und des Domkapitels von Augsburg, bearbeitet von Wilhelm Volkert (Veröffentlichungen der Schwäbischen Forschungsgemeinschaft, Reihe 2b), Augsburg 1985, S. 195.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RIplus Regg. B Augsburg 1 n. 325, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/c6ee5442-43a4-4bd0-8e4b-970f9f86424e
(Abgerufen am 19.04.2024).

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